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IHK Trier


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01.05.2014

Selbstverwaltung heißt Freiheit


Dieser Text ist vom 01.05.2014 und könnte inhaltlich veraltet sein.

„Wo immer über die Spielregeln wirtschaftlichen Handelns entschieden wird, ist die VV gefragt.“

Im Herbst ist es so weit: Dann entscheiden die Mitgliedsunternehmen, wer ihre Interessen in der nächsten IHK-Vollversammlung vertritt. Vom 22. September bis zum 15. Oktober können sie ihre Stimme abgeben oder aber auch selbst den „Hut in den Ring werfen“. Dr. Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer der IHK Trier, hat uns rund um die Vollversammlung Rede und Antwort gestanden.

Herr Dr. Glockauer, was macht Ihrer Meinung nach die Mitarbeit in der Vollversammlung so besonders? Warum ist das ehrenamtliche Engagement unserer Unternehmer so wichtig?
Ich möchte das einmal so erklären: Die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region sind bereit, persönliche Risiken einzugehen und behaupten sich zusammen mit ihren Mitarbeitern häufig in einem internationalen Markt.
Die notwendigen Voraussetzungen für erfolgreiches Wirtschaften sind leistungsfähige Bildungs- und Sozialsysteme, ein fairer Wettbewerb, eine moderne Infrastruktur, ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und vieles mehr. Also: Auf die richtigen Rahmenbedingungen kommt es an.
Daher halte ich es für notwendig und erforderlich, dass Unternehmer auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und finde es beinahe selbstverständlich, dass sie ihre eigenen Angelegenheiten auch alleine regeln. Genau darum geht es bei der Mitarbeit in der IHK-Vollversammlung: Wo immer über die Spielregeln und Bedingungen wirtschaftlichen Handelns entschieden wird, ist dieses Gremium gefragt.

Die Vollversammlung wird von vielen eher im Hintergrund wahrgenommen. Welchen Gestaltungsspielraum hat sie wirklich?
Die Vollversammlung beschließt nicht nur über die Finanzen der IHK Trier, sondern definiert die „Leitplanken“ der IHK-Arbeit. Dabei geht es zusammengefasst um drei große Aufgabenfelder:
1.    Politikberatung: Die IHK spricht mit allen, die etwas zu sagen haben. Es geht also um eine demokratisch legitimierte, konstruktive Interessenvertretung.
2.    Hoheitliche Aufgaben: Die IHK kümmert sich um Verwaltungsaufgaben, wo sie es besser kann als der Staat und vor allem dichter dran ist. Die Vollversammlung beschließt über das „ob“ und „wie“ dieser Aufgaben.
3.    Dienstleistungen: Die IHK bietet ihren Mitgliedern den Service, den diese erwarten. Mit unserer Vollversammlung stimmen wir uns genau darüber ab.

Letztendlich geht es also immer um die Frage, wieviel IHK sich eine Region leisten möchte und bei welchen Themen wir uns mit welcher Intensität einbringen wollen. Insofern ist der Gestaltungsspielraum einer Vollversammlung umfangreich, dynamisch und abwechslungsreich.

Warum ist es wichtig, dass sich möglichst viele Unternehmen an der anstehenden Vollversammlungswahl beteiligen?
Die Selbstverwaltung der Wirtschaft ist für mich eine Form der organisierten Freiheit. Sie ist die Chance, Dinge selber zu gestalten. Damit das gelingt, braucht es Menschen, die sich engagieren und bereit sind, ihre Zeit zu investieren, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.
Die IHK Trier bietet hierfür den Rahmen und fungiert als Selbstorganisation der gewerblichen Unternehmen, die in der Region agieren. Wir sind stolz darauf, dass der Rat der IHK als kompetent und unabhängig geschätzt wird. Nur so können wir überparteilich, sachorientiert und dem Gemeinwohl verpflichtet unsere Vielzahl von Aufgaben erfüllen.
Dies auch in Zukunft sicherzustellen setzt voraus, dass sich nicht nur engagierte Unternehmerinnen und Unternehmen zur Wahl für die nächste Vollversammlung aufstellen, sondern die Kandidaten auch von einer möglichst breiten Basis getragen werden.

Bei der IHK melden sich auch Kritiker zu Wort. Halten Sie die Vorwürfe für berechtigt?
In einer demokratischen Auseinandersetzung gehört Kritik an unserer Arbeit für mich dazu. Wir möchten der Diskussion mit der Kraft des Arguments, mit der Kompetenz unserer Vollversammlungsmitglieder und Mitarbeiter sowie einer transparenten Darstellung unserer Arbeit insgesamt begegnen.
Noch einmal bezogen auf die drei Aufgabenfelder muss Kritik an unserer Arbeit jedoch differenziert betrachtet werden:
Bei der Interessenvertretung lassen wir uns gerne kritisieren, denn wer im Wettstreit der Interessen schweigt, hat schon verloren.
Bei den hoheitlichen Entscheidungen können wir oft nur Akzeptanz dafür erwarten, denn Verwaltung macht nicht immer nur und nicht jedem Freude.
Aber bei unseren Serviceleistungen wollen wir immer nur das Eine – zufriedene Kunden!

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