Sprungmarken zu den wichtigsten Seitenabschnitten


Suche Hauptnavigation A-Z Übersicht Hauptinhalt Servicelinks


IHK Trier


Seitenkopf

Seitenhauptinhalt

01.05.2016

Volksbank errichtet neues Beratungszentrum in Trier


Dieser Text ist vom 01.05.2016 und könnte inhaltlich veraltet sein.
„Grausam“, „katastrophal“, „dramatisch“: Wörter mit Seltenheitswert in Bilanzpressekonferenzen der regionalen Banken. Doch die aktuelle Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank zieht den Zorn von Norbert Friedrich, Vorstandsmitglied der Volksbank Trier, auf sich. Dabei könnte es so schön sein: Die Fusion mit der Volksbank Hochwald-Saarburg ist gut über die Bühne gegangen, die Mannschaft wachse gut zusammen, und der Rückhalt in den Gremien sei „überwältigend“, wie Vorstand Alfons Jochem sagt.
 
Überhaupt: „2015 war ein starkes, robustes Geschäftsjahr.“ Die Bilanzsumme steige, so die voraussichtlichen Zahlen, um zwei Prozent auf knapp 1,3 Millionen Euro – trotz der zu schulternden Fusionskosten. Um jeweils sechs Prozent nehmen die Summe der Kredite (1,02 Millionen Euro) sowie der Einlagen (983 Millionen Euro) und das betreute Gesamtkundenvolumen (knapp drei Millionen Euro) zu. „Mittelstand und Immobilienbesitzer haben bei uns stark Finanzierungen nachgefragt“, berichtet Friedrich. Aktuell hat die Volksbank Trier 75 909 Kunden – so viele wie nie –, 37 970 Mitglieder und 45 Filialen.
 
Und im August wird es eine mehr: Das Geldhaus stärkt seine Präsenz in der Innenstadt mit einem neuen Beratungszentrum am Viehmarkt / Ecke Antoniusstraße. Dort sollen der Firmenkundenbereich, das Private Banking und das Baufi-/Immo-Center angesiedelt werden; der Verwaltungs- und Vorstandssitz bleibe aber in der Herzogenbuscher Straße. Einzelne Filialen in Dörfern seien auf dem Prüfstand, dafür zusätzliche Standorte an verkehrsgünstig gelegenen Punkten angedacht.

Auch 2016 ist für die Volksbank Trier gut angelaufen, die starke Kreditnachfrage hält an, auch Bausparen bleibe – zum Beispiel für Auszubildende – weiter attraktiv.
 
So positiv der Blick zurück ist, so düster ist der in die Zukunft – zumindest für den Fall, dass die aktuelle Niedrigzinspolitik mit ihren dramatischen Folgen anhalte. Sie gefährde das Geschäftsmodell der regionalen Banken, deren wichtigste Ertragssäule die Zinsspanne ist. Da sie zunehmend Rücklagen bilden müssten, würde auch die Kreditvergabe beispielsweise an Gewerbetreibende künftig deutlich eingeschränkt.
Zwar rechtfertige die EZB den niedrigen Leitzinssatz mit dem Argument, die Wirtschaft damit anzukurbeln, aber dem sei mitnichten so. „Die Höhe der Zinsen war für einen Gewerbetreibenden noch nie ein Grund, nicht zu investieren“, sagt Friedrich. Ab etwa fünf Prozent hebe sich der Anreiz auf.
   
Die Banken würden nun gezwungen, Staatsanleihen zu erwerben, um schuldengeplagte Länder zu entlasten – „auf Kosten gesunder Wirtschaftssysteme“. Eine Politik, die zudem nicht einmal funktioniere. „Es ist ein schleichender Crash, der hier auf uns wartet.“
 

Seitenfuß