01.11.2024
Das Ruder herumreißen – sofort!
Dieser Text ist vom 01.11.2024 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Das Konjunkturklima – regional wie national – ist im Keller – und nicht erst seit gestern, wie unsere aktuelle IHK-Umfrage zeigt (siehe Bericht Seite 14). Die Wirtschaft steckt im Konjunktursumpf fest. Anderswo in Europa und der Welt läuft es deutlich besser. Wer darauf hofft, dass sich unsere Volkswirtschaft wie einst Baron von Münchhausen am eigenen Haarschopf aus dem Sumpf ziehen könnte, irrt gewaltig. Als sich die Wirtschaft Anfang der 2000er-Jahre in einer ähnlichen Situation befand, wurde die Agenda 2010 geboren und legte den Grundstein für Wachstum und Beschäftigungsaufbau.
Diese Reformerfolge wurden immer weniger gewürdigt. Große Teile der Politik hatten wenig Interesse an wirtschaftlichen Themen. Zudem gibt es Umbrüche in der globalen Ökonomie, die die deutsche Volkswirtschaft besonders belasten, wie Protektionismus, globale Wettbewerber und hohe Energiekosten. Aber das ist keine Entschuldigung für wirtschaftspolitisches Nichtstun, sondern gerade Grund für mehr Engagement.
Aktuell sehen wir uns mit ausufernder Bürokratie, maroder Infrastruktur, einem mittelmäßigen Bildungssystem, langwierigen Genehmigungsprozessen, überlasteten Sozialversicherungen und einem international immer weniger wettbewerbsfähigen Steuersystem konfrontiert. Das Ergebnis: Unternehmen drosseln ihre Produktion oder gehen ins Ausland, Bürger Sparen aus Angst, und die Arbeitslosenzahl steigt. Wir sollten nicht erst warten, bis diese wieder bundesweit fast fünf Millionen erreicht wie im Jahr 2005.
Das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko sind mittlerweile die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Hier muss das Ruder sofort herumgerissen werden. Wir brauchen weniger Gesetze und Vorschriften, dafür schnellere Verfahren; ein Steuersystem, das Leistung und Investitionen belohnt; niedrigere Energiepreise und Lohnnebenkosten sowie einen Staat, der Leistung belohnt, in Infrastruktur und Bildung investiert, statt vor allem umzuverteilen und zusätzliche Belastungen zu schaffen.
Dr. Jan Glockauer
Hauptgeschäftsführer
Industrie- und Handelskammer Trier
Diese Reformerfolge wurden immer weniger gewürdigt. Große Teile der Politik hatten wenig Interesse an wirtschaftlichen Themen. Zudem gibt es Umbrüche in der globalen Ökonomie, die die deutsche Volkswirtschaft besonders belasten, wie Protektionismus, globale Wettbewerber und hohe Energiekosten. Aber das ist keine Entschuldigung für wirtschaftspolitisches Nichtstun, sondern gerade Grund für mehr Engagement.
Aktuell sehen wir uns mit ausufernder Bürokratie, maroder Infrastruktur, einem mittelmäßigen Bildungssystem, langwierigen Genehmigungsprozessen, überlasteten Sozialversicherungen und einem international immer weniger wettbewerbsfähigen Steuersystem konfrontiert. Das Ergebnis: Unternehmen drosseln ihre Produktion oder gehen ins Ausland, Bürger Sparen aus Angst, und die Arbeitslosenzahl steigt. Wir sollten nicht erst warten, bis diese wieder bundesweit fast fünf Millionen erreicht wie im Jahr 2005.
Das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko sind mittlerweile die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Hier muss das Ruder sofort herumgerissen werden. Wir brauchen weniger Gesetze und Vorschriften, dafür schnellere Verfahren; ein Steuersystem, das Leistung und Investitionen belohnt; niedrigere Energiepreise und Lohnnebenkosten sowie einen Staat, der Leistung belohnt, in Infrastruktur und Bildung investiert, statt vor allem umzuverteilen und zusätzliche Belastungen zu schaffen.
Dr. Jan Glockauer
Hauptgeschäftsführer
Industrie- und Handelskammer Trier