01.01.2023
Der Weg durch die Energiekrise
Dieser Text ist vom 01.01.2023 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Regionalpolitischer Abend der IHK
„Bezahlbare Energie zu sichern, entscheidet über das Wohl und Wehe auch der regionalen Wirtschaft“, ist sich Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer bei seiner Begrüßung zum Regionalpolitischen Abend der IHK Trier gewiss. Unter Moderation von Thomas Roth (Chefredakteur Trierischer Volksfreund) diskutierten Peter Adrian (Präsident der DIHK und der IHK Trier), Dr. Sebastian Bolay (Bereichsleiter Energie, Umwelt und Industrie, DIHK), Arndt Müller (Vorstand Stadtwerke Trier), Jan Niewodniczanski (Geschäftsführer Technik und Umwelt, Bitburger Braugruppe GmbH) und Ralf Seekatz (Mitglied des Europäischen Parlaments) mit rund 80 Gästen im IHK-Tagungszentrum darüber, welche Wege die Wirtschaft aus der Energiekrise führen könnten.
Für Peter Adrian war es ein zentrales Anliegen, die Interessen gerade auch der mittelständischen Wirtschaft in der Gaskommission zu vertreten. Auf Seiten der Politik dürfe man nicht ideologieorientiert an die aktuellen Probleme herangehen, sondern solle auch energieintensiv produzierenden Unternehmen eine Zukunftsperspektive am Standort Deutschland bieten. „Wir müssen die Energiepreise wieder auf ein Niveau bringen, mit dem die Unternehmen leben können, sonst werden wir Produktion an das Ausland verlieren“, befürchtete Adrian. Von Moderator Thomas Roth auf die Gas-Versorgungslage angesprochen, waren DIHK-Experte Bolay und SWT-Chef Müller in Bezug auf diesen Winter recht optimistisch, für den Winter 2023/24 sei die Gefahr von Versorgungsengpässen jedoch keinesfalls gebannt. „Sollte die Konjunktur in China wieder anspringen, steigt die weltweite Nachfrage nach LNG-Gas, was die Preise wieder nach oben treiben würde“, gab Bolay zudem zu bedenken. Entwarnung signalisierte Müller im Hinblick auf die Stabilität des regionalen Stromnetzes: „Man kann nie etwas hundertprozentig ausschließen, aber wir haben die Netze geprüft und Blackouts sind in unserer Region nicht zu befürchten.“ Durch die starke Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen habe man zudem die Preise für Betriebe und Haushalte stabilisieren können.
Unternehmer Jan Niewodniczanki machte eine Rechnung für seine Brauerei auf: „Allein beim Gas haben wir Mehrkosten von Faktor 3. Kalkulatorisch müssten wir den Preis für eine Kiste Bitburger um 2,50 Euro allein deswegen erhöhen, aber das werden wir nicht voll an die Konsumenten weitergeben.“ Glatt gelaufen sei es hingegen beim Fuel Switch von Gas auf Öl; hier habe es eine sehr gute Zusammenarbeit mit Kreisverwaltung und SGD-Nord gegeben. Befragt nach der europäischen Sicht auf das deutsche Handeln in der Energiekrise zeigte sich Ralf Seekatz, MdEP, skeptisch. „The Germans are very crazy“, sei auf dem europäischen Parkett zu hören. Da der Ausbau der erneuerbaren Energien Zeit benötige, sollten in der aktuellen Krisensituation Übergangstechnologien, wie auch die Atomkraft, genutzt werden, um das Energieangebot kurzfristig auszuweiten.
Für Peter Adrian war es ein zentrales Anliegen, die Interessen gerade auch der mittelständischen Wirtschaft in der Gaskommission zu vertreten. Auf Seiten der Politik dürfe man nicht ideologieorientiert an die aktuellen Probleme herangehen, sondern solle auch energieintensiv produzierenden Unternehmen eine Zukunftsperspektive am Standort Deutschland bieten. „Wir müssen die Energiepreise wieder auf ein Niveau bringen, mit dem die Unternehmen leben können, sonst werden wir Produktion an das Ausland verlieren“, befürchtete Adrian. Von Moderator Thomas Roth auf die Gas-Versorgungslage angesprochen, waren DIHK-Experte Bolay und SWT-Chef Müller in Bezug auf diesen Winter recht optimistisch, für den Winter 2023/24 sei die Gefahr von Versorgungsengpässen jedoch keinesfalls gebannt. „Sollte die Konjunktur in China wieder anspringen, steigt die weltweite Nachfrage nach LNG-Gas, was die Preise wieder nach oben treiben würde“, gab Bolay zudem zu bedenken. Entwarnung signalisierte Müller im Hinblick auf die Stabilität des regionalen Stromnetzes: „Man kann nie etwas hundertprozentig ausschließen, aber wir haben die Netze geprüft und Blackouts sind in unserer Region nicht zu befürchten.“ Durch die starke Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen habe man zudem die Preise für Betriebe und Haushalte stabilisieren können.
Unternehmer Jan Niewodniczanki machte eine Rechnung für seine Brauerei auf: „Allein beim Gas haben wir Mehrkosten von Faktor 3. Kalkulatorisch müssten wir den Preis für eine Kiste Bitburger um 2,50 Euro allein deswegen erhöhen, aber das werden wir nicht voll an die Konsumenten weitergeben.“ Glatt gelaufen sei es hingegen beim Fuel Switch von Gas auf Öl; hier habe es eine sehr gute Zusammenarbeit mit Kreisverwaltung und SGD-Nord gegeben. Befragt nach der europäischen Sicht auf das deutsche Handeln in der Energiekrise zeigte sich Ralf Seekatz, MdEP, skeptisch. „The Germans are very crazy“, sei auf dem europäischen Parkett zu hören. Da der Ausbau der erneuerbaren Energien Zeit benötige, sollten in der aktuellen Krisensituation Übergangstechnologien, wie auch die Atomkraft, genutzt werden, um das Energieangebot kurzfristig auszuweiten.