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  • 07.10.2021

    Duale Ausbildung im digitalen Wandel

    Wie sieht das Klassenzimmer der Zukunft aus? Hybrides IHK-Forum diskutiert den Stand der Digitalisierung an den Berufsschulen.

  • Foto: Alexander Oster
    Ausbildung

    Alexander Oster

    Tel.: 0651 9777-363
    Fax: 0651 9777-305
    oster@trier.ihk.de

Virtual-Reality-Brillen, Tablets, digitale Flipcharts und Whiteboards dienen als Arbeitsmittel, die Aufgaben liegen in der Cloud, das Erklärvideo wird über die digitale Lernplattform ausgespielt und Lern-Apps helfen bei der Prüfungsvorbereitung: Die Möglichkeiten, digitale Techniken im Berufsschulunterricht zu nutzen, sind heute schier grenzenlos. Theoretisch. Woran es bislang in Rheinland-Pfalz hakt, zeigte das hybride IHK-Forum „Digitalisierung an den Berufsschulen“ in Mainz.

Nach eineinhalb Jahren Pandemie, die sich mit Homeschooling und Wechselunterricht als Bewährungsprobe für die Schulen erwies, wurde die Veranstaltung auch genutzt, um ein Fazit mit Blick auf die vergangenen eineinhalb Jahre zu ziehen. In dieser Zeit sei deutlich geworden, dass der Lernort Berufsschule zwar gut aufgestellt sei, aber noch Nachholbedarf habe, um zeitgemäß ausgebildete Fachkräfte hervorzubringen, so eines der Ergebnisse der beiden Podiumsdiskussionen um Unternehmens- und Ministeriumsvertreter, Schulleiter und Auszubildende, die in der IHK Rheinhessen diskutierten. Rund 90 Teilnehmer verfolgten die Veranstaltung im Netz.

Corona-Pandemie als Katalysator

Die Pandemie habe zwar einen beschleunigenden Effekt gehabt, jedoch müsse das Tempo noch erhöht werden, um mit der Digitalisierung im Berufsalltag Schritt halten zu können. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer betonte: „Es gibt Berufsschulen, die sind bereits gut aufgestellt – wir benötigen aber eine flächendeckend gute Ausstattung der Berufsschulen, denn dort wird der so wichtige Fachkräftenachwuchs qualifiziert.“
Um den Schritt in die „Ausbildung 4.0“ zu gehen, bedürfe es einer angemessenen Ausstattung der Schulen, der Entwicklung neuer Lehrplankonzepte sowie der Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte sowie der Entwicklung digitaler Lernorte. Hier gebe es nach wie vor einen großen Nachholbedarf, insbesondere mit Blick auf die Erarbeitung moderner Lehrplankonzepte sowie der Lehrerqualifizierung. Um mangelndes Interesse oder fehlende Kooperationsbereitschaft des Lehrpersonals müsse man sich jedoch keine Sorgen machen, wie die anwesenden Vertreter der Berufsbildenden Schulen betonten.

Problematik des First Level Supports
Einigkeit herrschte unter den Diskutanten beim Blick auf die Problematik einer zeitnahen landeseinheitlichen Online-Lösung, da viele Schulen gegenwärtig mit unterschiedlichen Formaten und Anwendungen arbeiteten.
Ein weiteres wichtiges Thema war der vielerorts noch fehlende First Level Support: Personal für die Instandhaltung und Wartung der digitalen Infrastruktur und technischen Ausstattung ist nicht vorhanden, da die bisherigen Schulstrukturen hierfür noch nicht gerüstet seien. Klar sei jedoch, dass nur mithilfe einer professionellen Systembetreuung die Funktionsfähigkeit der IT in den Dimensionen gewährleistet werden kann, die bei der hohen Spezialisierung in Berufsschulen im Hinblick auf Hard- und Software anfallen.

Finanzierungfrage als „Elefant im Raum“

Eine Diskussion über die Transformation des Lernorts Schule in das digitale Zeitalter kommt um die Frage der Finanzierung nicht herum. So auch in Mainz: Der Digitalpakt habe hier einen Anschub geliefert, seine Impulse müssten nun aber verstetigt werden. Finanzierungskonzepte seien so auszugestalten, dass Instandhaltung und Wartung beziehungsweise die kontinuierliche Erneuerung der technischen Ausstattung gewährleistet seien. Beschaffungsprozesse für die digitaltechnische Ausstattung müssten verschlankt und dadurch beschleunigt werden, um die Funktionsfähigkeit der notwendigen Infrastruktur zu gewährleisten.

Wie gelingt denn nun der Digital Turn?
Die Digitalisierung der Berufsbildenden Schulen ist nicht abgeschlossen, wenn Klassenräume, Werkstätten und Labore über eine leistungsfähige und stabile Internetverbindung via W-LAN verfügen.Es handelt sich vielmehr um einen kontinuierlichen Prozess, der womöglich nie an ein Ende gelangen wird. Sowohl die Beiträge der Diskussionsteilnehmer auf dem Podium als auch die der Teilnehmer vor den Endgeräten machten deutlich, dass der Wille allseits vorhanden ist. Jedoch bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung aller Akteure aus Wirtschaft und Bildung.

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