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01.11.2022

E-Buggys für Brasiliens Strände


Dieser Text ist vom 01.11.2022 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Trierer Lehrer helfen beim Umbau zum Elektro-Auto

Elektromobilität ist als alternative Antriebstechnologie so aktuell wie nie zuvor. Die beiden Trierer Lehrer Thomas Brach und Norbert Sudhoff der Berufsbildenden Schule für Gestaltung & Technik konnten im Rahmen der Berufsbildungspartnerschaft der IHK Trier, der HWK Trier und des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) in Zusammenarbeit mit den brasilianischen Partnern im nordostbrasilianischen Natal einen Strand-Buggy auf VW-Käfer-Motor-Basis erfolgreich zu einem vollelektrischen E-Buggy umbauen. Das Projekt wird über die sequa gGmbH in Bonn gefördert.

Aufbau eines neuen Marktzweigs
Fahrten mit Strandbuggys in der Dünenlandschaft Nordostbrasiliens zählen zu den Haupt-Touristenattraktionen der dortigen Küstenregion. Die brasilianischen Partner des nationalen Ausbildungsdienstes der Industrie (SENAI) aus Natal traten an die EIC Trier GmbH heran, die die Bildungspartnerschaft seit 2015 fachlich steuert, und fragten nach Unterstützung beim Umbau der Buggys in E-Autos. Hauptziele: die Sicherung von Arbeitsplätzen beim örtlichen Hersteller sowie der Aufbau eines neuen Marktzweigs. Unter anderem sollen die Buggys, wenn sie in Serie gebaut werden, auf eine vorgelagerte brasilianische Insel verbracht werden, die ab 2025 nur noch Elektro-Autos zulässt und primär vom nachhaltigen Tourismus lebt. Ziele also, die im Einklang mit dem globalen Klimaschutz stehen. Mit Hilfe der beiden Trierer Lehrer konnte nun der Umbau realisiert werden. Ergebnis: Der Buggy läuft. 40 weitere Bestellungen sind bereits in der Warteschlange.
Dabei war der Umbau keineswegs ein einfaches Projekt. Seit Jahresmitte 2021 fanden in regelmäßigen Abständen virtuelle Projektteamsitzungen statt. Eine Herausforderung angesichts sprachlicher Hürden und unterschiedlichen technischen Know-hows auf beiden Seiten. Im Zwei-Wochen-Rhythmus wurden zunächst Fernkurse über Themen wie Batteriemanagement-Systeme, Spannungswandlung, Ladetechnik und Sicherheit abgehalten.
Ihre Expertise im Bereich E-Mobilität hatten Brach und Sudhoff nicht zuletzt in einem ambitionierten Umbau-Projekt der Berufsschule in den Jahren 2019 und 2020 gesammelt. Hier gelang es in einem Lehrer-Schüler-Projekt, einen PKW auf Verbrenner-Basis zu einem voll fahrtüchtigen Elektroauto umzubauen, der nun auf seine Straßenzulassung wartet.

Abläufe vor Ort verbessern
Nach den ersten Gesprächen zwischen der Berufsschule und dem EIC Trier folgten weitere Vorab-Sondierungen mit Brasilien. Ein Impuls, der fortan eine kontinuierliche Dynamik auslöste. Ehrgeiz und Einsatzwillen bestanden stets auf beiden Seiten, den Umbau des Buggys in Natal zu realisieren. Im Juli 2022 war es dann soweit: Die beiden Lehrer konnten in einem einwöchigen Vor-Ort-Einsatz mit Hilfe der von den Brasilianern besorgten Teile den Prototyp des E-Buggys bis auf wenige noch fehlende technische Abschlussarbeiten fertigstellen. Ein weiterer Einsatz Ende August folgte. Bis zur Serienreife sind allerdings noch weitere Schritte erforderlich. So müssen die Abläufe vor Ort gestrafft und die Logistik der Materialbeschaffung beschleunigt werden. Angesichts globaler Lieferkettenprobleme eine Herausforderung. Dennoch sind alle Beteiligten froh, dass mit dem erfolgreichen Umbau der herstellenden Fabrik eine neue Job-Perspektive winkt und gleichermaßen das Nachhaltigkeitsziel untermauert wird.

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