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  • 10.09.2021

    Gründer stehen in den Startlöchern

  • Foto: Kevin Gläser
    Existenzgründung und Unternehmensförderung

    Kevin Gläser

    Tel.: 0651 9777-530
    Fax: 0651 9777-505
    glaeser@trier.ihk.de

Nach dem Corona-Einbruch von Frühjahr 2020 sieht es für Unternehmensgründungen in Deutschland inzwischen wieder besser aus. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter den IHKs und zahlreichen Start-ups.

Der DIHK-Report Unternehmensgründung 2021 beruht auf mehr als 200.000 IHK-Gesprächen mit angehenden Gründerinnen und Gründern – ergänzt um eine Befragung von knapp 350 jungen Unternehmen.

Der Erhebung zufolge gehen 43 Prozent der IHK-Gründungsexpertinnen und -experten davon aus, dass es 2021 mehr Unternehmensgründungen geben wird als im Vorjahr. "Viele stehen jetzt in den Startlöchern, die im Vorjahr ihre Vorhaben zurückstellen mussten", sagt dazu DIHK-Präsident Peter Adrian. "Damit besteht die Chance, zumindest einen Teil des herben pandemiebedingten Einbruchs wieder aufzuholen."

Bei den Standortbedingungen noch viel Luft nach oben
Allerdings: "Junge Unternehmen schätzen den Gründungsstandort Deutschland gerade mit einem schwachen 'Befriedigend' ein", berichtet Adrian. "Da ist bei den Rahmenbedingungen für Unternehmen noch viel Luft nach oben". So wünschen sich knapp 80 Prozent der Gründerinnen und Gründer von der Politik, die Errichtung eines Unternehmens schneller und einfacher zu machen.

"Ziel sollte sein, dass eine digitale Gründung binnen 24 Stunden möglich ist", so das Plädoyer des DIHK-Präsidenten. "Wichtig ist aber auch, die Prozesse zwischen Unternehmen und Verwaltungen sowie innerhalb der Verwaltung durchgängig digital zu gestalten." Mehrheitlich erhoffen sich die jungen Unternehmen zudem ein einfacheres Steuerrecht mit weniger Aufzeichnungs- und Nachweispflichten.

38 Prozent finden einen einfacheren Zugang zu öffentlichen Fördermitteln wichtig. Für 30 Prozent hat eine bessere IT-Infrastruktur eine große Bedeutung, um ihnen im Betrieb die Digitalisierungsprozesse zu ermöglichen und den Zugang zu überregionalen Märkten zu erleichtern.

Rund ein Drittel weniger Gespräche und Beratungen als im Vorjahr
Was das konkrete Interesse an Unternehmensgründungen anbetrifft, vermelden die IHKs für das Corona-Jahr 2020 den stärksten Rückgang seit Beginn der IHK-Statistik im Jahr 2003 – es gab deutliche 34 Prozent weniger Gespräche und Beratungen zur Unternehmensgründung als noch 2019.

Besonders Handel, Gastronomie und etliche Dienstleistungssparten waren betroffen. In manchen Teilbereichen wie in der Veranstaltungsbranche, bei den Schaustellern, im Messebau, bei den Reisebüros und Reiseveranstaltern ist das Gründungsgeschehen nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. "Die wirtschaftlichen Einschränkungen haben zu großen Unsicherheiten geführt – mit der Folge, dass viele Gründungsprojekte abgebrochen oder auf Eis gelegt wurden", erklärt Adrian.

Start-ups leiden unter Corona, ...
Von den Jungunternehmen, die durch die Krise hindurchgegangen sind, haben 71 Prozent ihr Geschäftsmodell infolge der Pandemie angepasst. Gut ein Drittel hat staatliche Corona-Hilfen in Anspruch genommen, 20 Prozent haben Kredite aufgenommen oder Beteiligungskapital akquiriert.

Insgesamt überwiegen bei den Jungunternehmen die negativen Effekte der Pandemie: Zwei Drittel der Gründerinnen und Gründer berichten von weniger Nachfrage, geringerer Liquidität und reduziertem Eigenkapital.

... aber nutzen auch Chancen
Ein Drittel sieht jedoch auch positive Trends – etwa dank neuer Geschäftsmodelle bei der Steuerung von Kundenströmen, Online-Shops oder digital gesteuerten Liefer- und Bringdiensten.

"Deutschland hat viele mutige Gründerinnen und Gründer, die anpacken und ihre guten Ideen in die Tat umsetzen", betont DIHK-Präsident Peter Adrian. "Nach der Bundestagswahl ist es an der Zeit, ihnen unternehmerische Freiräume zu geben, damit sie ihre und unser aller wirtschaftliche Zukunft gestalten und Innovationen voranbringen können."


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