Die hohen Energiepreise stellen für rund zwei Drittel der regionalen Unternehmen ein Risiko für die eigene wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Jahr dar, meldet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier unter Verweis auf eine aktuelle Umfrage. Gleichzeitig sind sich laut IHK viele Betriebe bisher nicht im Klaren darüber, ob sich die Strom- und Gaspreisbremse stabilisierend auf ihre Geschäftslage auswirken wird. In Bezug auf die Strompreisbremse sind es 61 Prozent, bei der Gas- und Wärmepreisbremse 53 Prozent, die sagen, hierzu sei noch keine Aussage möglich.
„Aufgrund der komplizierten Regelungen für größere Unternehmen und der Preisentwicklung fällt es offenbar zahlreichen Betrieben schwer, die Folgen der Preisbremsen für die eigene Geschäftslage konkret einzuschätzen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer. Einen stabilisierenden Effekt der Preisbremsen erkennen 7 Prozent der Befragten, während ein knappes Fünftel einen solchen nicht sieht.
Die regionale Wirtschaft hat laut IHK-Umfrage in ihrer Breite auf den Energie-Preisschock reagiert. „Drei Maßnahmen dominieren zahlenmäßig die Reaktion der Betriebe: 80 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen haben Energie eingespart, 60 Prozent die gestiegenen Kosten Großteils an ihre Kunden weitergegeben und 42 Prozent laut eigenen Angaben in Energieeffizienzmaßnahmen investiert“, sagt IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt.
Sorgen bereitet der Wirtschaftskammer, dass 18 Prozent der regionalen Betriebe aufgrund der hohen Belastungen durch die Energiekosten Investitionen zurückstellen, 4 Prozent ihre Produktion beziehungsweise ihre Angebote reduzieren und 3 Prozent (Industrie 6 Prozent) Produktion ins Ausland verlagern wollen. „Wir befürchten, dass langfristig Wertschöpfung für unseren Standort, gerade auch im Produzierenden Gewerbe, verloren gehen könnte, wenn die Energiekosten auch in den kommenden Jahren auf einem Niveau verharren, dass deutlich über demjenigen internationaler Wettbewerber liegt“, sagen die IHK-Verantwortlichen.
Standortpolitik
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