Die Industrie-
und Handelskammern in Rheinland Pfalz und im Saarland weisen mit ihrem heute
veröffentlichten gemeinsamen Verkehrsleitbild einen Weg zu einer Infrastruktur,
die den künftigen Anforderungen der Mobilität gerecht werden soll. Ziel müsse
eine Verkehrswende mit Augenmaß sein, die Klimaschutz und veränderte
Bedürfnisse der Fortbewegung berücksichtigt, dabei jedoch nicht die Attraktivität
der Wirtschaftsstandorte und Mobilitätserfordernisse der Unternehmen aus dem
Blick verliert.
„Die
Anforderungen an eine zukunftsgerechte Verkehrsinfrastruktur ändern sich mit
beispielloser Dynamik“, so Arne Rössel, Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft in
Rheinland-Pfalz. Europa solle bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen
Kontinent werden, verkehrsbedingte Treibhausgasemissionen sollen um 90 Prozent
sinken. Die Digitalisierung vieler Lebensbereiche, technischer Fortschritt und die
zunehmende Vielfalt an Mobilitätsformen werde zum Antreiber neuer Möglichkeiten
der Fortbewegung, die zukünftig smarter, vernetzter und weniger fossil sein
werden, beschreibt Rössel die Herausforderungen der Verkehrspolitik. „Gleichzeitig
bleibt die schnelle, flexible und kostengünstige Mobilität von Gütern ein
entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Das
Konsumverhalten der Verbraucher ändert sich grundlegend. Das führt, wie auch
die zunehmende internationale Arbeitsteilung in der Wirtschaft, zwangsläufig zu
steigendem Güterverkehr, der effizient gelenkt werden muss.“
„Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz möchte
einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Verkehrs- und Klimaschutzpolitik
leisten, kann dies aber nur dann, wenn der richtige ordnungspolitische Rahmen
gesetzt wird“, betont Rössel die Bedeutung der richtigen Mischung aus Be- und
Entlastungen. „Welche Verkehrsinfrastruktur
brauchen wir? Wie stellen wir sicher, dass Wirtschaft auch künftig im
Wettbewerb bestehen kann? Wie schaffen wir eine Verkehrswende, die eine
Vielzahl von Mobilitätsformen effizient vereint, Klimaschutz und attraktive
Wirtschaftsstandorte ermöglicht?“ Das Verkehrsleitbild der IHKs soll diese und
weitere Fragen rund um die Finanzierung und Planung der notwendigen Verkehrsprojekte
beantworten. Aus Sicht der Wirtschaft sind Erhalt und Ausbau der Infrastruktur unverzichtbar und
bedürfen stetiger Investitionen, um Wirtschaftswachstum und Wohlstand für alle
zu sichern.
Das
gemeinsame Verkehrsleitbild wurde durch die Vollversammlungen der IHKs in
Rheinland-Pfalz Ende 2020 beschlossen. Es schreibt die verkehrspolitischen
Grundsatzpositionen aus dem Jahr 2013 fort und richtet sich an die
Landespolitik, die aus Sicht der Wirtschaft die Weichen für eine effiziente und
zukunftsorientierte Verkehrsinfrastruktur stellen muss.
Standortpolitik
Wilfried Ebel
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