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03.02.2020

Kollege Roboter hat das Lager im Griff


Dieser Text ist vom 03.02.2020 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Digitale Technik vereinfacht Leslii in der neuen Firmenzentrale die lückenlose Warenübersicht

Drei Dinge sind bei der Lagerhaltung entscheidend: Gegenstände sollten möglichst platzsparend aufbewahrt werden, dabei aber möglichst leicht auffindbar sein, um ihre Lagerzeit auf ein notwendiges Minimum zu beschränken. Beim Saarburger Modeschmuck-Label Leslii stellt sich diese Thematik in besonderen Maß. Durchschnittlich 400 000 filigrane Schmuckstücke warten im Lager darauf, innerhalb kürzester Zeit an Partnerhändler oder in den direkten Online-Versand zu gehen. Zwischen 5000 und 8000 Teile laufen pro Tag als Aufträge. Deshalb hat sich das Unternehmen mit dem Neubau seiner Firmenzentrale für innovative Technik entschieden und einen „AutoStore“ in der Halle aufgestellt.
Platzsparend ist das neue Lager auf den ersten Blick. Die Konstruktion kommt mit einem Quader von elf Metern Länge und Breite sowie sieben Metern Höhe aus. Insgesamt 4000 Kunststoffbehälter drängen sich dicht an dicht, in Stapeln von je 16 Kisten übereinander. Von der Technikbühne unterhalb der Hallendecke aus offenbart eine Sichtscheibe, wieso trotzdem jedes gewünschte Teil mühelos gefunden wird – und zwar häufig in unter zehn Sekunden. Denn im Autostore sind vier Roboterkollegen unermüdlich an der Arbeit. Auf Schienen rollen sie mit bis zu vier Metern pro Sekunde zum passenden Boxenstapel, greifen die benötigte Kiste und transportieren sie ebenso zügig zu einem der beiden Ausgabe-Ports. Dort nimmt sich der Mensch die angeforderten Teile heraus und schickt die Kiste wieder an die Roboter zum Lagern zurück.

Vernetzt vom Lager bis zum Kunden
Doch der Clou ist die digitale Vernetzung und Selbstoptimierung der Anlage. „Das System merkt sich, welche Teile in jüngster Zeit wie häufig angefordert werden. Die Roboter stapeln auch in Pausen zwischen den Bestellungen laufend um, so dass die Kisten mit umsatzstarken Stücken weiter oben stehen und schneller erreichbar sind“, erklärt Thomas Kalle, Geschäftsführer der Leslii GmbH. Pausen machen die elektrischen Helfer nur, um sich an ihrer Ladestation aufzufrischen, so sind sie bis zu 20 Stunden am Tag im Einsatz.
Da jedes einzelne Schmuckstück in den Lagerboxen mit einer elektronischen Registrierung im System erfasst ist, sind die menschlichen Kollegen jederzeit über den exakten Bestand informiert. Die Daten sind mit dem Warenwirtschaftssystem von Intelligix (Föhren) verknüpft und auch der eigene Webshop sowie die Berater unterwegs bei den Kunden sind so stets auf dem aktuellen Stand. Leslii arbeitet mit rund 1300 Partnern zusammen, zumeist sind es Modehäuser. „Ihnen bieten wir individuell bestückte Ständer mit Schmuck und Accessoires wie Sonnenbrillen an“, erläutert Kalle. Durch die digitale Erfassung können die Geschäfte sehr einfach zurückmelden, was sich besonders gut verkauft und bei der nächsten Bestückung des Ständers entsprechend ergänzt werden sollte.

60 Prozent Platz gespart
Digitalen Lösungen gegenüber sei er stets sehr aufgeschlossen, er habe früher selbst bei SAP gearbeitet, meint Kalle. Den Autostore hatte er bei einer Präsentation der Element Logic GmbH  auf einer Messe kennengelernt. „Ich wusste sofort: Das ist genau das Richtige für uns.“ Ein Umzug der Firmenzentrale ins Gewerbegebiet „Irscher Straße 2“ in Saarburg-Beurig stand für 2019 ohnehin bei Leslii auf dem Plan. Und so wurde der Autostore gleich mit aufgenommen. „Das hat uns 60 Prozent Lagerfläche gespart. Außerdem haben wir die Möglichkeit, das System im Bedarfsfall mit wenig Aufwand um einen weiteren Block aufzustocken“, nennt der Geschäftsführer wesentliche Pluspunkte. Der Stromverbrauch der Roboter und ihrer Steuerungsanlage sei hingegen gering und in naher Zukunft soll Photovoltaik auf dem Hallendach die Eigenversorgung sichern.
Gefördert wurde das Projekt über den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) Rheinland-Pfalz. Auch die Unterstützung von Seiten der Stadt Saarburg bewertet Kalle als sehr gut: „Wir haben hier im neuen Gewerbegebiet komplett Glasfaser-Anschluss und die Bau-Formalitäten verliefen recht reibungslos.“ Nur fünf Monate nach Baubeginn konnte die Firmenzentrale bezogen werden.

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