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IHK Trier


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 (Foto: stock.adobe.com - magele-picture)
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  • 02.02.2023

    Konjunkturklima: Aus tiefschwarz wird grau

  • Foto: Dr. Matthias Schmitt
    Standortpolitik

    Dr. Matthias Schmitt

    Tel.: 0651 9777-901
    Fax: 0651 9777-505
    schmitt@trier.ihk.de

„Der starke Pessimismus, der die Ergebnisse der Konjunkturumfrage vom Herbst 2022 prägte, hat sich glücklicherweise so nicht bestätigt. Das regionale Konjunkturklima hat sich zwischenzeitlich gefangen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier Jan Glockauer. Der IHK-Konjunkturklimaindikator hatte im Herbst mit 67 Punkten einen historischen Tiefstand erreicht; nun liegt er wieder bei 101 Punkten. Die aktuelle Umfrage vom Januar 2023 basiert auf den Angaben von 135 Unternehmen mit 18.000 Mitarbeitern in der Region Trier.

„Das ist eine ausgeprägte Gegenbewegung in die positive Richtung. Der Indikator liegt jetzt wieder im neutralen Bereich, aber noch deutlich unterhalb des Vorkrisendurchschnitts von rund 120 Punkten. Wir rechnen daher für das neue Jahr mit einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung“, erläutert IHK-Chefökonom Matthias Schmitt die Umfragedaten.

Die derzeitige Geschäftslage der regionalen Betriebe hat sich gegenüber der Vorumfrage ebenso verbessert wie die Konjunkturerwartungen für 2023. Aktuell melden 37 Prozent der Befragten gute, weitere 53 Prozent befriedigende und nur zehn Prozent schlechte Geschäfte. Die meisten zufriedenen Gesichter finden sich im Dienstleistungssektor. Bei den Geschäftserwartungen stehen 11 Prozent Optimisten 30 Prozent Pessimisten gegenüber; 59 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Betriebskonjunkturen. Im Herbst hatte das Verhältnis von Optimisten zu Pessimisten noch bei 5 Prozent zu 65 Prozent gelegen und damit einen absoluten Tiefpunkt markiert.

„Mit Erleichterung haben wir festgestellt, dass die betrieblichen Investitions- und Beschäftigungspläne, die im Herbst nach unten gerauscht waren, nun wieder in den expansiven Bereich gedreht haben. Es soll auch wieder mehr in Kapazitätserweiterungen und Produktinnovationen investiert werden. Das signalisiert wachsende Zuversicht bei den Unternehmen“, sagt Matthias Schmitt.

Uneinheitlich präsentiert sich der Kammer zufolge die Industriekonjunktur. Dort sind die Umsätze im Jahr 2022 gestiegen und die Auslastung der Produktionskapazitäten hat zuletzt zugenommen. Aktuell melden 43 Prozent der Befragten eine hohe Maschinenauslastung, 49 Prozent eine durchschnittliche und nur 8 Prozent eine niedrige. Die Auftragseingänge sind zwar noch moderat gewachsen, wobei die Auslandsorders aber leicht rückläufig waren. Überraschend deutlich eingetrübt haben sich die Exporterwartungen im Produzierenden Gewerbe.

„Die hohen Preise und das mitunter raue weltwirtschaftliche Umfeld erhöhen die konjunkturellen Unsicherheiten für das Verarbeitende Gewerbe. Noch aber haben viele Industriebetriebe ein gutes Auftragspolster, das nun abgearbeitet wird“, sagt Schmitt.

Was bereitet den Unternehmen derzeit die größten Kopfschmerzen? Das sind laut IHK mit 71 Prozent Nennungen weiterhin die hohen Energie- und Rohstoffpreise, auch wenn dieser Wert gegenüber vergangenem Herbst um 11 Prozentpunkte gefallen ist. Gleich darauf folgt der Fachkräftemangel, der zwei Dritteln aller Betriebe Sorgen bereitet.
„Hier setzen die rheinland-pfälzischen IHKs mit ihrem Aktionsplan Fachkräfte einen Arbeitsschwerpunkt im neuen Jahr. Wir brauchen aber auch langfristig schulterbare Energiepreise, mehr Tempo bei Genehmigungsverfahren und beim Infrastrukturausbau sowie einen wirklichen Bürokratieabbau, um die Wachstumskräfte strukturell zu stärken“, fordert Glockauer.

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