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IHK Trier


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 (Foto: pressmaster - stock.adobe.com)
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  • 22.11.2022

    Mehr als die Hälfte der regionalen Unternehmen leidet unter Fachkräftemangel

  • Foto: Dr. Matthias Schmitt
    Standortpolitik

    Dr. Matthias Schmitt

    Tel.: 0651 9777-901
    Fax: 0651 9777-505
    schmitt@trier.ihk.de

Trotz Energiekrise und Rezessionsgefahr ist der regionale Bedarf an Fachkräften ungebrochen, wie eine Sonderauswertung zur Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer Trier zeigt, an der sich 130 Unternehmen mit 13.000 Beschäftigten beteiligt haben. Zwei Drittel der hiesigen Unternehmen sehen im Fachkräftemangel ein Hauptrisiko für ihre Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten. 56 Prozent können aktuell offene Stellen nicht innerhalb von zwei Monaten besetzen, 34 Prozent haben zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Personalbedarf und nur 10 Prozent melden keinerlei Probleme bei der Stellenbesetzung.

„Wir gehen auf Basis unserer Umfragedaten davon aus, dass die IHK-Mitgliedsunternehmen in unserer Region eine mittlere vierstellige Zahl an Beschäftigten zusätzlich einstellen würden, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit den passenden Qualifikationsprofilen unmittelbar verfügbar wären. Sobald es nach der Energiekrise mit der Wirtschaft wieder aufwärts geht, werden fehlende Arbeitskräfte zunehmend zum Flaschenhals für Produktion und Wertschöpfung“, sagt IHK-Chefökonom Matthias Schmitt.

Welche Qualifikationsniveaus aber fragt die mittelständische Wirtschaft nach, ohne ihren Bedarf angemessen decken zu können? Darauf weiß IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer Antwort: „Der Nachfrageschwerpunkt liegt im Bereich der dualen Ausbildung und geht hin zu höher qualifizierten Fachkräften, die nach einer dualen Ausbildung einen Weiterbildungsabschluss erworben haben, beispielsweise als Fachwirt, Techniker oder Meister. Eine Ausbildung absolvieren und sich dann fortbilden ist deshalb eine hervorragende Karrierebasis!“

61 Prozent der personalsuchenden Unternehmen würden Mitarbeiter auf Fachwirteniveau einstellen, wenn diese verfügbar wären, 49 Prozent solche mit abgeschlossener dualer Ausbildung und 51 Prozent angehende Auszubildende. Hochschulabsolventen fehlen 35 Prozent der Betriebe und immerhin 23 Prozent finden nicht mehr genügend Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung.

„Der Fachkräftemangel entwickelt sich zusehends in Richtung eines allgemeinen Arbeitskräftemangels. Immer mehr Betriebe haben Probleme ausreichend Mitarbeiter auch für einfache Tätigkeiten zu finden“, stellt Matthias Schmitt fest.

Die Unternehmen haben konkrete Vorstellungen davon, wie sich die Rahmenbedingungen ändern müssten, um die Fachkräftebasis zu stärken. Jeweils gut die Hälfte der Befragten wünschen sich eine Stärkung der beruflichen Bildung, Erleichterungen bei der Einstellung ausländischer Arbeitskräfte und weniger Bürokratie. Vier von zehn sehen Optimierungsbedarf bei der regionalen Attraktivität und der Flexibilisierung von Beschäftigungsmöglichkeiten älterer Arbeitnehmer. Ein Viertel verspricht sich Vorteile von besseren Betreuungsangeboten in den Bereichen Kinder und Pflege sowie durch die Qualifizierung von Arbeitslosen.

„Mit unserem umfassenden Engagement im Bereich der dualen Ausbildung, unseren maßgeschneiderten Weiterbildungsangeboten und den Beratungsleistungen des Welcome Centers unterstützen wir unsere Mitgliedsunternehmen wirksam in Sachen Fachkräftesicherung. Wir brauchen allerdings weitere Impulse aus dem politischen Bereich, damit den Betrieben das Personal nicht ausgeht“, sagt Jan Glockauer.

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