„Wenn Betriebe keine geeigneten Nachfolger finden, gehen nicht nur Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Rheinland-Pfalz verloren. Das hat auch Auswirkungen auf den Wohlstand und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Land, da Knowhow, Kundenbeziehungen und Qualität am Markt verschwinden, was teilweise über Jahrzehnte in etablierten Unternehmen aufgebaut wurde“, mahnt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Eine Unternehmensnachfolge bietet viele Vorzüge, auch gegenüber einer klassischen Existenzneugründung. So bestehen bereits Geschäftsräume, Kunden- und Lieferantenbeziehungen, am Markt etablierte Produkte und Dienstleistungen und, im Zuge des Fachkräftemangels als wichtiger Pluspunkt zu sehen, eine qualifizierte Belegschaft, die nicht selten jahrelange Erfahrung im Unternehmen mitbringt. Der Nachfolgereport 2022 gibt Aufschluss über Tipps und Tricks, wie die erfolgreiche Unternehmensnachfolge gelingt, wie sich das Nachfolgegeschehen im Land darstellt und welche Serviceangebote die Starterzentren bieten, um Übergeber und Übernehmer bestmöglich im Nachfolgeprozess zu unterstützen.Zum Überblick:-Die Planung für die eigene Unternehmensnachfolge sollte nach Möglichkeit frühzeitig begonnen werden. Fachleute schlagen das 55. Lebensjahr als geeigneten Zeitpunkt vor.-Der Übergabeprozess für ein Unternehmen kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen.-In Rheinland-Pfalz werden rund 35 Prozent aller Unternehmen von Frauen übergeben.-Knapp die Hälfte aller Unternehmerinnen und Unternehmer wünscht sich eine familieninterne Nachfolgeregelung.
- Der Verkauf des eigenen Unternehmens stellt für 4 von 10 Unternehmen die bevorzugte Übergabemethode dar.
- 3 von 10 im Alter 65 und älter möchten ihr Unternehmen in den nächsten 5 Jahren noch nicht übergeben.
- Jede 5. Unternehmensnachfolge erfolgt durch Migranten.
- Die Corona-Pandemie bremst Unternehmensnachfolgen.
Starterzentren Rheinland-Pfalz – zum Hintergrund
Acht rheinland-pfälzische Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern heben am 6. Dezember 2002 auf einen Schlag 26 einheitliche Anlaufstellen für Existenzgründerinnen und -gründer aus der Taufe. Ungeachtet der unterschiedlichen Ausrichtung gelingt es den Wirtschaftskammern, diese deutschlandweit bis heute einzigartige Zusammenarbeit in Form der Starterzentren zu fixieren und 20 Jahre zu festigen. Unter der Dachmarke „Starterzentrum“ werden die kostenfreien Beratungsangebote gebündelt, einem Qualitätsstandard unterworfen und flächendeckend in Rheinland-Pfalz angeboten. Die Starterzentren können von Beginn an auf ein landesweites Netzwerk an Kooperationspartnern zurückgreifen, das bis heute Gründerinnen und Gründern den Start in die unternehmerische Selbständigkeit erleichtert. Sie verzeichnen jährlich konstant etwa 13.000 Auskünfte, 3.000 Beratungen, 2.500 Starterpakete, sowie mehrere hundert Teilnehmende an Sprechtagen und Stellungnahmen für Förderprogramme.www.starterzentrum-rlp.de