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01.11.2022

Neue Wege beschreiten - Fachkräfte gewinnen


Dieser Text ist vom 01.11.2022 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Wie sich Engpässe durch Services der Arbeitsagentur auflösen lassen

„Die klassischen Wege der Personalgewinnung funktionieren nicht mehr wie früher, der Arbeitsmarkt hat sich verändert“, beschreibt Agnieszka Mohm, Sachgebietsleiterin Personal bei den Stadtwerken Trier (SWT), eine Erfahrung, die auf ihr Unternehmen erhebliche Auswirkungen hat. Weil Bewerbungen auf Stellenangebote für den Busbetrieb ausblieben, konnten die SWT im vergangenen Winter einige Stadtbuslinien in Trier nur noch eingeschränkt bedienen. Das veranlasste die SWT zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Trier dazu, sich an die Agentur für Arbeit Trier zu wenden. „Im Rahmen eines runden Tisches haben wir die Möglichkeiten erarbeitet, wie wir zusammen neue Wege bei der Fachkräftegewinnung gehen können. Ich war sehr positiv überrascht, wie schnell und unbürokratisch die Arbeitsagentur uns dabei unterstützt hat“, erzählt sie. Neben verschiedenen Experten der Bundesagentur (BA) waren auch die Wirtschaftsförderung und das Jobcenter Trier Stadt sowie die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der BA (ZAV) involviert.

Stellen auch für Quereinsteiger

Wesentlich für das Erreichen neuer Zielgruppen war die Beratung des Arbeitgeber-Services der Agentur für Arbeit Trier: „Gemeinsam mit dem Unternehmen haben wir den Fokus der Stellenausschreibungen so verändert, dass sich auch Quereinsteigende oder Interessierte ohne die vollständigen Qualifikationen bewerben können. Stimmen deren persönliche Voraussetzungen und werden sie eingestellt, erfolgt eine Qualifizierung ‚On the Job‘, die wir nach dem Qualifizierungschancengesetz (QCG) fördern“, erklärt Qualifizierungsexpertin Dagmar Klimperle. Förderanfragen für zwölf neue Mitarbeitende konnten seitens der Arbeitsagentur Trier bereits positiv entschieden werden. Für sie erhalten die SWT Zuschüsse zu Qualifizierungs- und Lohnkosten über den Fördertopf des Qualifizierungschancengesetzes. „Diese Möglichkeit, Beschäftigte mit Unterstützung der Arbeitsagentur zu qualifizieren, war uns gar nicht bewusst“, sagt Agnieszka Mohm und lobt: „So wird ein echter Mehrwert geschaffen, für uns, für die Gesellschaft und für die betreffenden Menschen.“
Dagmar Klimperle bedauert, dass die Fördermöglichkeiten über das Qualifizierungschancengesetz von Betrieben noch zu wenig ausgeschöpft werden und wirbt in ihrer Beratungspraxis nach Kräften dafür, denn: „Wer sich entschließt, in die Beschäftigten-Qualifizierung zu investieren, kann abhängig von der Betriebsgröße Kostenzuschüsse für Lehrgänge und Lohn oder sogar bis zu hundertprozentige Kostenübernahmen in Anspruch nehmen“. Die SWT planen, dieses Angebot auch für eine Weiterbildung von Berufskraftfahrern aus dem Kosovo zu nutzen. Diese werden über einen kooperierenden Bildungsträger mit Unterstützung der BA angeworben und sprachlich geschult. „Da ihre Führerscheine aus dem Kosovo in der EU anerkannt werden, müssen sie, wenn sie eingestellt sind, nur noch die Teilqualifikation zum Abschluss der Busfahrer-Ausbildung absolvieren. Die Kosten dafür können wir über Bildungsgutscheine zu hundert Prozent übernehmen, natürlich nach Prüfung, wer förderfähig ist“, erklärt Dagmar Klimperle.

Umdenken führt zu Lösungen
Auch über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der BA haben die SWT bereits wertvolle Mitarbeitende aus dem EU-Ausland rekrutiert. Einer von ihnen ist Jaime Ambite aus Spanien. Er hatte sich mit einem in Spanien erworbenen Busführerschein bei der ZAV gemeldet und fand über engen Austausch zwischen ihr, dem Arbeitgeber-Service der Trierer Arbeitsagentur und den SWT ins Unternehmen. Der 26-Jährige ist sehr glücklich: “Ich fühle mich wohl und bin im Unternehmen sehr gut integriert“, sagt er. Agnieszka Mohm ist froh, neue Wege zur Fachkräftegewinnung gefunden zu haben. So hat das Unternehmen zusammen mit der BA einen Schnuppertag für Busfahrerinnen im Verkehrsbetrieb veranstaltet und damit eine weitere vielversprechende Zielgruppe erreicht. Nach einem erfolgreichen Auftakt Mitte September ist ein Folgetermin im Februar 2023 geplant. Es seien Anstrengungen nötig, sagt sie, aber nur eigenes Umdenken und gemeinsames Engagement führe zu Lösungen. Sie betont: „Die Unterstützung der Arbeitsagentur hat meine Erwartungen übertroffen. Die Zusammenarbeit war sehr zielorientiert und Frau Klimperle hat uns in jedem Prozessschritt toll begleitet.“

(Agentur für Arbeit Trier)

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