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IHK Trier


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  • 01.11.2024

    Regionale Konjunktur im Rückwärtsgang

    Warum Unternehmen pessimistisch in die Zukunft blicken und was sich ändern muss

  • Foto: Dr. Matthias Schmitt
    Standortpolitik

    Dr. Matthias Schmitt

    Tel.: 0651 9777-901
    Fax: 0651 9777-505
    schmitt@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.11.2024 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Das regionale Konjunkturklima präsentiert sich gegenüber der vorigen IHK-Umfrage vom Frühjahr spürbar eingetrübt. Die seinerzeitige Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung im Laufe des Sommers wurde enttäuscht. Der Konjunkturklimaindikator, der sich in der Vorumfrage mit einem Wert von 99 Punkten in den „neutralen Bereich“ emporgearbeitet hatte, erlitt einen deutlichen Rücksetzer und bewegt sich mit aktuell 92 Zählern wieder auf dem niedrigen Niveau vom Jahresbeginn.

Die branchenbezogenen Indikatoren erreichen folgende Werte: Dienstleistungswirtschaft 102, Handel 90, Industrie 88, Gastgewerbe 93 – und weit unter dem Vorkrisenniveau von etwa 120 Zählern. An der IHK-Konjunkturumfrage im Herbst 2024 haben sich 167 Unternehmen mit rund 17.500 Mitarbeitern in der Region Trier beteiligt.

Geschäftserwartungen spürbar verschlechtert
Sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage als auch zu den Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate haben sich gegenüber dem Frühjahr verschlechtert. Der Saldo aus Positiv- und Negativbewertungen zur derzeitigen Geschäftslage ist von +7 auf +4 Prozentpunkte gefallen; im Durchschnitt bewerten die regionalen Betriebe ihre Lage als „befriedigend“.

Nur 11 Prozent der Befragten gehen mittelfristig von einer besseren Geschäftsentwicklung aus. 59 Prozent rechnen mit einer Seitwärtsbewegung ihrer Betriebskonjunktur, und 30 Prozent befürchten eine Verschlechterung.


Investitions- und Beschäftigungspläne schwach
Nur 23 Prozent der Betriebe planen mittelfristig mehr, jedoch 35 Prozent weniger zu investieren. Weniger als jeder Fünfte plant Erweiterungsmaßnahmen; 71 Prozent begnügen sich mit Ersatzbeschaffung.

Die anhaltend schlechte Wirtschaftslage droht nun auch den Arbeitsmarkt zunehmend zu belasten. Hielten sich im Frühjahr noch die Anteile der Unternehmen mit expansiven und rückläufigen Beschäftigungsabsichten die Waage, so wollen innerhalb des kommenden Zwölfmonatszeitraums nur 14 Prozent zusätzliches Personal einstellen, während 27 Prozent befürchten, sich von Mitarbeitern trennen zu müssen.


Industrie verharrt im Konjunkturtal
Der produzierende Sektor leidet weiterhin unter einer sehr schwachen Branchenkonjunktur. Die Umsätze sind rückläufig, die Geschäfts-, Investitions- und Beschäftigungserwartungen mit einem deutlich negativen Vorzeichen versehen. Aufgrund schwacher Nachfrage sinkt der Auftragsbestand weiter. In den vergangenen drei Monaten konnten lediglich 13 Prozent der Industriefirmen steigende Ordereingänge verbuchen, wohingegen 54 Prozent Auftragsrückgänge hinnehmen mussten.
 

Hauptrisiko fürs Geschäft: Wirtschaftspolitik
Befragt nach den Hauptrisiken für die eigene Geschäftstätigkeit werden fünf Faktoren von jeweils mehr als der Hälfte der Betriebe genannt: Inlandsabsatz, Arbeitskosten, Fachkräftemangel, Energie- und Rohstoffpreise sowie – mit 64 Prozent am häufigsten – die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Die Umfragedaten lassen erwarten, dass sich die regionale Wirtschaft zumindest über den Winter hinweg in einem rezessiven Umfeld bewegen wird. Die Produktionsleistung dürfte sinken und die Probleme auf dem Arbeitsmarkt zunehmen.

Dies kann zu einer weiteren Verunsicherung der Verbraucher und damit Kaufzurückhaltung führen. Ohne grundlegende Standortreformen wird die Konjunkturlokomotive keine Fahrt aufnehmen. Zahlreiche Vorschläge der IHK-Organisation liegen auf dem Tisch. Schnellere Genehmigungsverfahren, eine investitionsfreundliche Unternehmenssteuerreform und finanzielle Entlastungen bei den Energiepreisen sind nur einige davon.

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