Sprungmarken zu den wichtigsten Seitenabschnitten


Suche Hauptnavigation A-Z Übersicht Hauptinhalt Servicelinks


IHK Trier


Seitenkopf

Seitenhauptinhalt

  • 01.10.2015

    Risikosteuerung im Europageschäft

    Mit Bonitätsprüfung und Zahlungssicherung Forderungsausfälle vermeiden

  • Foto: Iris Bäcker-Görgen
    Organisation

    Iris Bäcker-Görgen

    Tel.: 0651 9777-451
    Fax: 0651 9777-97451
    baecker@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.10.2015 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Mehr als die Hälfte der rheinland-pfälzischen Exporte gehen in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Eines der größten Risiken im grenzüberschreitenden Geschäft ist das Forderungsausfallrisiko. Verschleppte Zahlungen sind der mit Abstand häufigste Grund für Insolvenzen in Deutschland, zumal die grenzüberschreitende Eintreibung von Forderungen schwieriger zu bewerkstelligen ist als ein inländisches Inkasso.

KUNDEN IM AUSLANDSGESCHÄFT VOR GESCHÄFTSABSCHLUSS SONDIEREN
Wenn keine Zahlungssicherung oder Abtretung von Forderungen durch Finanzierungsinstrumente vereinbart werden kann und auch die Zahlung per Vorauskasse nicht möglich ist, bleibt nur die Lieferung gegen offene Rechnung, oftmals mit Gewährung eines Zahlungsziels. In diesem Fall sollte der Geschäftspartner vor dem Geschäftsabschluss unbedingt genauer unter die Lupe genommen werden. Dies gilt insbesondere für Neukunden und hohe Auftragssummen.

Zur Beschaffung von Bonitätsauskünften gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Allgemeine Informationen über die Zahlungsfähigkeit, Kreditwürdigkeit und wirtschaftlichen Verhältnisse des potenziellen Geschäftspartners bietet dessen Hausbank. Auch offizielle Informationsquellen wie zum Beispiel das European Business Register (http://www.ebr.org/), einem Netzwerk von Unternehmensregistern der Mitgliedsstaaten, können als Informationsquellen herangezogen werden. Im kostenpflichtigen Serviceangebot der deutschen Auslandshandelskammern (www.ahk.de) ist neben dem Inkassodienst teilweise auch das Einholen von Bonitätsauskünften enthalten. Ebenso können die Dienste privater Auskunfteien wie beispielsweise Creditreform oder Coface zur Gewinnung von Bonitätsinformationen über Unternehmen im europäischen Ausland gegen Entgelt in Anspruch genommen werden Zudem besteht die Möglichkeit, über Referenzkunden oder andere nicht konkurrierende Geschäftspartner Informationen über das Zahlungsverhalten potenzieller Kunden in Erfahrung zu bringen. Das Ergebnis der Bonitätsprüfung ermöglicht eine Einschätzung der Kreditwürdigkeit und des Forderungsausfallrisikos des ausländischen Geschäftspartners und liefert somit eine Entscheidungsgrundlage für die Durchführung und Gestaltung des Geschäfts.

FORDERUNGSAUSFALLRISIKO MINIMIEREN
Je unbekannter der Kunde und je höher die Auftragssumme sind, desto mehr steigt das Bedürfnis nach der Absicherung eines möglichen Forderungsausfalls. Ein geeignetes Zahlungssicherungsinstrument bei Europageschäften mit höherem Auftragswert ist das Akkreditiv. Das Dokumentenakkreditiv ist ein abstraktes Zahlungsversprechen der eröffnenden Bank (Akkreditivbank), die zur Zahlung des Akkreditivbetrags verpflichtet ist, wenn ihr die akkreditivkonformen Dokumente fristgerecht vorgelegt werden.

Das Leistungssicherungsinstrument der Zahlungsgarantie hingegen ist eine Form der Bankgarantie, die zur Absicherung der Bezahlung eines Auslandsgeschäfts dient. Bei Zahlungsausfall begleicht die verpflichtete Bank die säumige Summe.

Für Unternehmen, die vielen risikoreichen Kunden Lieferantenkredite einräumen müssen und die weder eine Absicherung durch Akkreditive noch mittels Factoring aushandeln können, sind Warenkreditversicherungen interessant. Dabei kommt die Versicherung des Lieferantenkredits erst zum Tragen, wenn der Kunde im EU-Ausland nach Ablauf des Zahlungsziels nicht zahlt. Beim Factoring dagegen werden Forderungen verkauft, um sofort Zahlungseingänge auch bei erst späterer Forderungsfälligkeit zu realisieren. Die Wirksamkeit der Instrumente hängt von der optimalen Nutzung der Kombinations- und Gestaltungsmöglichkeiten ab, daher ist das Hinzuziehen von fachkundigen Beratern sinnvoll. Ist keine optimale Absicherung durchsetzbar und fällt die Bonitätsprüfung negativ aus, kann im Zweifelsfall durchaus auch der Verzicht auf das fokussierte Geschäft der richtige Weg sein.


Seminar:
1x1 der Zahlungssicherung im Auslandsgeschäft: Akkreditive, Bankgarantien & Co
Donnerstag, 26. November 2015, 10:00 bis 13:00 Uhr
IHK Trier, Bildungszentrum Raum 1.7
Teilnehmerentgelt: 125 Euro zzgl. Mehrwertsteuer.
Ansprechpartner: Doris Theis, EIC Trier GmbH, Tel.: (06 51) 9 75 67-17, E-Mail: theis@eic-trier.de


IHK-Schuldnerdaten-CD
Auf Antrag stellt die IHK Trier ihren Mitgliedsunternehmen eine Schuldnerdaten-CD zur Verfügung, die alle Personen und Unternehmen darstellt, die in Rheinland-Pfalz in der alten oder neuen Schuldnerliste geführt werden.
Kontakt: Iris Bäcker-Görgen, Telefon (06 51) 97 77-6 25, E-Mail: baecker@trier.ihk.de

Seitenfuß