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IHK Trier


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01.07.2012

Rohstoffversorgung sichern


Dieser Text ist vom 01.07.2012 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Standpunkt von Hanns Rendenbach, Vizepräsident der IHK Trier

Für Deutschland als ein Land mit begrenzten eigenen Rohstoffvorkommen ist der Zugang zu Rohstoffen für das Wirtschaftswachstum und den technologischen Fortschritt von hoher Bedeutung. Das Wachstum der Schwellenländer und die wieder belebte Weltkonjunktur haben die Nachfrage nach Rohstoffen weltweit ansteigen lassen. Ebenso wie bei der Energieversorgung sieht sich die Wirtschaft auch bei der Rohstoffversorgung mit größeren Knappheiten und steigenden Preisen konfrontiert. Die Politik ist inzwischen gefordert, die Wirtschaft durch geeignete Maßnahmen, zum Beispiel international durch Rohstoffpartnerschaften mit dem Ausland, aber auch national durch geeignete Maßnahmen der Raumplanung zu unterstützen, die den Abbau heimischer Rohstoffe langfristig gewährleisten.

Gerade beim Thema Abbau heimischer Rohstoffe ist auch unsere Region betroffen. Eine größere Anzahl von Unternehmen im Bezirk der IHK Trier liefert vulkanische Rohstoffe, aber auch Sand, Kies, Gips, Dolomit, Kalkstein und Quarzit. Auch diese meist oberflächennahen Rohstoffe sind wichtig, denn sie werden für die Produktion von Beton, Zement, Kalk, Natursteinen, als Vorprodukte für den Straßenbau sowie für die Spezial-Chemie benötigt. Ihre Gewinnung stellt nicht nur die Basis für viele Arbeitsplätze, sondern auch eine wichtige Voraussetzung für die allgemeine Daseinsvorsorge und die Gestaltung der Lebensverhältnisse des Einzelnen dar. Aus diesen Gründen liegen ihr Abbau sowie eine kostengünstige und dezentrale Versorgung in unser aller Interesse.  Die Weiterverarbeitung und Veredelung der Rohstoffe in vielen Branchen, wie der Keramik- und Bauindustrie, wäre ohne die räumliche Nähe einer kostengünstigen Rohstoffproduktion nicht wettbewerbsfähig. Die vorsorgende Sicherung von Lagerstätten für die künftige Gewinnung dieser Bodenschätze ist deshalb für die betroffene Wirtschaft von existenzieller Bedeutung.

Der weitere Abbau der vorhandenen Lagerstätten wird jedoch bedroht. Immer höhere Anforderungen in Sachen Landesentwicklungsplanung, Raumordnungsplanung, Flächennutzungsplanung und Bauleitplanung führen in Verbindung mit der Naturschutzplanung zu Zielkonflikten. Niemand wird bestreiten, dass der Abbau von Rohstoffen in eine Landschaft eingreift. Andererseits haben gerade die heimischen Unternehmen stets ihre Bereitschaft zum Dialog mit der Umwelt  betont und im vertrauensvollen Zusammenwirken mit den örtlichen Behörden umfangreiche Maßnahmen zum umweltfreundlichen Abbau und zur Renaturierung durchgeführt. Zum Teil wurden sogar Wanderwege angelegt und Aussichtspunkte eröffnet.

Nach Auffassung der IHK Trier muss die Politik durch ein geordnetes Flächenmanagement langfristig einen Handlungsrahmen festlegen, der sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Umweltverträglichkeit berücksichtigt. Unter diesen Voraussetzungen halten wir es für möglich, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den heimischen Unternehmen eine langfristige Perspektive zur Weiterentwicklung ihrer Standorte zu geben. Nach unserer Auffassung sind sowohl der Erhalt einer naturnahen Umwelt  als auch der Abbau heimischer Lagerstätten und die damit verbundene Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen weiterhin miteinander vereinbar.

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