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18.10.2024

Sonderbericht zu Weinabsatz in Rheinland-Pfalz

Geisenheimer Absatzanalyse gibt detaillierte Einblicke in die Entwicklung des Weinabsatzes in den Anbaugebieten von Rheinland‑Pfalz

Mit der Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz liefert die Absatzanalyse der Hochschule Geisenheim wertvolle Einblicke in die Weinabsatzentwicklung der Anbaugebiete in Rheinland-Pfalz.
Dank der Teilnahme von 273 Weingütern konnten erstmals repräsentative Daten zur Absatzentwicklung in Rheinland-Pfalz erhoben werden. Dabei wurden die Anbaugebiete Mosel, Pfalz und Rheinhessen detailliert betrachtet. Allerdings ist für Genossenschaften und Kellereien eine repräsentative Gewichtung derzeit noch nicht möglich.

Bedeutung der Vertriebswege
Die wichtigsten Vertriebswege der Weingüter bleiben die Direktvermarktung (49%), der Fachhandel (24%) und die Gastronomie (8,6%). Der Export (5,8%) und der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) (2,2%) spielen aktuell eine untergeordnete Rolle. Ergänzend werden Großhandel und andere Firmenkunden bedient.

Pandemiebedingte Verschiebungen
Seit 2019 hat die Pandemie deutliche Auswirkungen auf die Vertriebswege gehabt, wobei die einzelnen Betriebe unterschiedlich stark betroffen waren. Vor allem die Direktvermarktung und der LEH verzeichneten deutliche Zuwächse, während die Gastronomie stark an Bedeutung verlor. Fachhandel und Export erlitten zunächst Einbußen, erholten sich jedoch im Jahr 2021 und überschritten bereits das Niveau von 2019.

Umsatzwachstum von 2019 bis 2022
Die Weingüter profitierten insgesamt von diesen Verschiebungen. Der Gesamtumsatz stieg bis 2022 kontinuierlich an: 2020 im Vergleich zu 2019 um 3,6 %, 2021 um 9,4 % und 2022 um 3,8 %. Dies führt zu einem kumulierten Umsatzwachstum von 18 % im Vergleich zu 2019. Der Haupttreiber dieses Wachstums war die erlösstarke Direktvermarktung. Der Absatz wuchs in dieser Zeit jedoch langsamer und lag 2022 um 6 % über dem Niveau von 2019.

Absatzverluste seit 2023
Seit der wirtschaftlichen Krise im Jahr 2022 kämpfen die Weingüter mit deutlichen Absatzrückgängen. Im ersten Krisenjahr konnten die Verluste durch die Erholung der Gastronomie noch weitgehend kompensiert werden, sodass der Umsatz 2022 um 3,7 % und der Absatz um 0,6 % im Vergleich zum Vorjahr anstiegen. Doch 2023 gingen die Absätze in allen wichtigen Vertriebswegen merklich zurück (‑7,7 % im Vergleich zu 2022). Dieser Rückgang spiegelte sich auch im Fassweinmarkt wider, wo viele Weingüter ihre Zukäufe reduzierten. Trotz höherer Erlöse reichte dies nicht aus, um die gestiegenen Kosten von rund 30 % zu decken. Die rückläufige Entwicklung des Absatzes setzte sich im ersten Halbjahr 2024 fort.

Regionale Unterschiede
Der auffälligste Unterschied zwischen den Anbaugebieten zeigt sich in den durchschnittlichen Erlösen: An der Mosel erzielen die Weingüter die höchsten Erlöse, insbesondere im Export. Insgesamt sind die Unterschiede zwischen den Regionen jedoch gering. Die Weingüter in Rheinland-Pfalz folgen weitgehend denselben Trends bei Umsatz, Absatz und Erlösen.

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