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IHK Trier


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Motiv: Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern stehen in einer Reihe (Foto: drubig-foto - fotolia.com)
(Foto: drubig-foto - fotolia.com)

10.03.2023

Unternehmen brauchen Fachkräfte aus dem Ausland

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat gemeinsam mit Dr. Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Trier für die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, und Axel Bettendorf, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier sowie der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz, die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zur Fachkräftegewinnung aus dem Ausland vorgestellt. Schmitt, Glockauer und Bettendorf betonten, dass man nach Wegen suchen wolle, die bestehenden Angebote für die Unternehmen besser zu vernetzen und leichter zugänglich zu machen.
„Die Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen Fachkräfte aus dem Ausland. Sie wollen die Welt in ihr Team holen“, fasste Ministerin Schmitt eines der zentralen Ergebnisse der Befragung zusammen. Angesichts der demographischen Entwicklung und der schon jetzt angespannten Fachkräftesituation stehe das außer Frage. Allerdings gibt es bisher nur eine geringe Anzahl von Unternehmen, die tatsächlich Fachkräfte aus dem Ausland rekrutiert haben - lediglich 13 Prozent. Diese Unternehmen konzentrieren sich vor allem auf den EU-Raum und sind überwiegend Großunternehmen oder Konzerne mit eigenen Personalabteilungen.
Kleinere Unternehmen empfinden die bürokratischen Hürden als sehr hoch und benötigen öffentliche Unterstützungsangebote. Mit „Make it in RLP“, den Welcome Centern oder der Ausländerzentrale stellen die Landesregierung und die Partner bei den Kammern solche Angebote bereit. Es gelte jedoch, diese noch besser zu vernetzen und noch bekannter zu machen.

Die Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften sei eine Querschnittsaufgabe, bei der Landesregierung, Bundesregierung und Partner in Kammern und Verbänden zusammenarbeiten müssten, betonte die Ministerin. „Ich bin der Bundesregierung dankbar, dass sie die Zuwanderung von Fachkräften erleichtern will“, sagte Schmitt und lobte das Eckpunktepapier, das ein Punktesystem und eine deutliche Verschlankung der bürokratischen Verfahren vorsieht.

Die Studie regt „One-Stop-Shops“ an, „bei denen ein Unternehmer alle Fragen rund um die Zuwanderung an einer Stelle beantwortet bekommt“, sagte Schmitt: „Wie finde ich Fachkräfte? Wie weise ich ihre Qualifikation nach? Welche Einreisepapiere brauche ich? Welche Papiere für eine Arbeitserlaubnis? Wie integriere ich sie in mein Unternehmen?“ Gemeinsam müsse man nun entsprechende Konzepte erarbeiten.
„In unseren regelmäßigen Konjunkturumfragen gibt inzwischen gut die Hälfte der Unternehmen an, Stellen nicht besetzen zu können“, sagte Dr. Jan Glockauer für die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. „Internationale Fachkräfte sind wichtiger denn je, und es braucht dringend die richtigen Rahmenbedingungen, um Rheinland-Pfalz hier als attraktiven Standort zu platzieren.“ Neben schnelleren und unbürokratischeren Verfahren für die Einwanderung sind aus Sicht der IHKs flexiblere Angebote für Sprachkurse nötig, eine aktive Ansprache von internationalen Fachkräften sowie eine bessere Willkommenskultur, für die Akteure in Bereichen wie Integration, Wohnraum und Kinderbetreuung stärker zusammenarbeiten.

Axel Bettendorf schilderte die besondere Situation im Handwerk: „Die Integration von Migrantinnen und Migranten als Fachkräfte oder Lehrlinge für das Handwerk gelingt in vielen Fällen. Dies ist ein wesentlicher Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels.“ Entscheidend sei, dass Betriebe bei dem komplexen Antragsverfahren sowie der Integration in den Betrieb nicht alleingelassen würden. „Die Hilfsangebote der Handwerkskammern werden stark nachgefragt, sind sehr erfolgreich“, sagte Bettendorf. „Ein Ausbau dieser Angebote ist erforderlich, um den steigenden Bedarf der Betriebe an ausländischen Fachkräften bewältigen zu können.“

Hintergrund: Studie
Die Studie von Kantar befasst sich mit dem Fachkräftebedarf in Rheinland-Pfalz und den Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland. Die Methoden umfassen eine telefonische Befragung von 700 Unternehmen in Rheinland-Pfalz sowie qualitative Interviews mit Akteurinnen und Akteuren der Fachkräftegewinnung und ausgewählten Unternehmen, um die Ergebnisse der quantitativen Befragung zu vertiefen. Konkret handelt es sich um Vertreterinnen und Vertreter der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammer, der Landeskoordination IQ Netzwerk Rheinland-Pfalz, des Welcome Centers Rheinland-Pfalz/IHK, der Zentralen Ausländerbehörde für Fachkräfteeinwanderung und der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung.
Hier finden sie die Kurzfassung des Abschlussberichts zur Unternehmensbefragung.

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