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01.11.2018

Wirtschaftsfaktor Weihnachtsmarkt


Dieser Text ist vom 01.11.2018 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Lichterglanz und Glühweinduft sorgen für Aufschwung in der Region

Die traditionellen Weihnachtsmärkte der Region sind nicht nur beliebtes Ausflugsziel, um gesellige Stunden zu verbringen. Sie dienen auch der Belebung unserer Innenstädte und Ortszentren im Dezember – und bewahren so den Einzelhandel sowie das Hotel- und Gastgewerbe vor so mancher Durststrecke.

„Warm anziehen!“ heißt es für Nicole Helbig in den kommenden Wochen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn dann bietet die Geschäftsführerin des Trierer Einzelhandelsgeschäfts Creadiva ihre Waren auf nicht weniger als drei Weihnachtsmärkten feil. In Trier, Bernkastel-Kues und Worms sorgt sie bei Wind und Wetter mit einer bunten Angebotspalette für so manchen Augenschmaus am Weihnachtsmarktstand: Selbstgemachte Colliers, Ketten verschiedener Längen, Dicken und Materialien, passende Anhänger aller Art, Perlen, Röhrchen, Ohrringe, Schutzengel und und und können sich die Weihnachtsmarktbesucher ganz nach ihrem eigenen Geschmack zusammenstellen. Rund fünf Wochen lang bietet Helbig schmuckbegeisterten Kunden vor Ort eine wahre Fundgrube. „Die Besucher können an unseren Ständen nach einem Baukastensystem eigene Kreationen schaffen“, erzählt Helbig. „Solch eine Auswahl hat sonst kein Schmuckanbieter auf den Weihnachtsmärkten – damit schaffen wir ein Alleinstellungsmerkmal!“ Und das zieht: „Über die Märkte habe ich schon zahlreiche Stammkunden gewonnen.“ Viele Besucher kämen Jahr für Jahr an ihre Stände, doch das ist nicht der einzige positive Effekt für Helbig. „Auf die Weihnachtsmärkte strömen Gäste von überall her: Belgien, Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden. Viele, die hier ihren Schmuck zusammengestellt haben, kaufen anschließend von zuhause aus in unserem Online-Shop ein – und das über Jahre hinweg.“ Der Weihnachtsmarkt dient der Trierer Händlerin origineller Schmuckkreationen für Bastelliebhaber als Türöffner für internationale Kunden.
Doch hinter den schönen Ständen steckt eine ganze Menge Arbeit. Und das nicht erst im November und Dezember. „Das Ganze muss natürlich gut durchdacht sein“, sagt Helbig. Beispielsweise beim Personal: Übers Jahr beschäftige sie in ihrem Einzelhandelsgeschäft zwei Personen in Teilzeit, während der Weihnachtsmarktzeit benötige sie bis zu sieben weitere Kräfte in Voll- und Teilzeit. „Die Personalsuche ist nicht so einfach, denn unsere Verkäufer müssen Fremdsprachen beherrschen. Vor allem in Trier ist es unerlässlich, dass wir die Besucher auch in Französisch beraten können. Sonst kann ich direkt 25 Prozent des Umsatzes vergessen“, erklärt Helbig. Sie selbst berät neben Deutsch auch in Englisch, Französisch und Niederländisch. „Wer nicht spricht, der nicht verkauft“, lautet ihre Devise, gerade wenn man so beratungsintensive Ware wie sie anbietet. Ihr Personal sucht sie über das Jobcenter der Uni, das Arbeitsamt und Online-Plattformen. „Man darf nicht vergessen: Der Job geht auf die Knochen, wir stehen draußen bei Wind und Wetter. Es wird kalt, es wird feucht, der eigene Akku lässt langsam nach, in der letzten Woche tut einem alles weh. Das ist kein leicht verdientes Geld“, gibt Helbig ehrlich zu. Doch der Job mache jede Menge Spaß. „Viele Studenten arbeiten auch nach ihrem Abschluss weiter in meinen Ständen.“

Großer Aufwand, der sich rechnen muss
Neben der aufwändigen Personalplanung stehen natürlich die Ausstattung der Stände und das Warenangebot auf dem Programm. Sowohl in Trier wie in Bernkastel-Kues bekommen die Händler die Hütten von den Organisatoren gestellt. „Die Hütten sind natürlich gänzlich nackt. Wir planen also die Einrichtung und Dekoration – von Tischen, Aufbauten und Stoffen bis hin zur optimalen Kabelverlegung“, sagt Helbig.
Das Sortiment ist eine Herausforderung für sich. „Wenn die Weihnachtsmärkte starten, muss ich das gesamte Warenangebot bei mir im Lager stehen haben, denn die Lieferzeiten betragen im Schnitt vier bis sechs Wochen.“ Kurzfristige Nachbestellungen sind also nicht drin. „Für mich bedeutet das, dass ich mich hundertprozentig auf die Zusage des Veranstalters verlassen können muss, dass ich einen Standplatz erhalte. Denn die Bestellungen für mein Sortiment gebe ich bereits im Juni auf.“ Welcher Schmuck dann auf welchem Weihnachtsmarkt besonders gefragt ist, variiere von Jahr zu Jahr und lasse sich schlecht voraussagen. „Natürlich beliefern wir unsere Weihnachtsstände von unserem Lager in Trier aus nach. Doch das ist nicht immer so einfach. Teilweise kann ich die Ware in Geschäfte anliefern lassen, die ihren Sitz in der Nähe unserer Hütten haben.“
Das alles finanziert sich nicht nebenbei aus der Portokasse. „Damit alles sattelfest ist, erstelle ich frühzeitig einen Investitionsplan für meine Bank.“ Standgeld, Ware, Personal, Stromkosten – alles muss durchdacht und vor allen Dingen vorfinanziert werden. „Das macht man nicht eben so“, sagt Helbig. Sie arbeitet daher mit einer Zwischenfinanzierung und erhält über den Sommer einen Dispo für die Weihnachtsmarktausgaben. Ihr klares Fazit: „In den ersten zehn bis zwölf Tagen der Weihnachtsmärkte müssen alle Kosten wieder drin sein, damit man danach verdienen kann. Sonst lohnt es sich nicht.“

Saure-Gurken-Zeit wird zum Erfolgsmonat

Seit 2010 betreibt Nicole Helbig ihren Stand in Bernkastel-Kues, seit 2014 in Worms, seit 2016 in Trier. Für sie sind die Weihnachtsmärkte mehr als nur ein kleines Zubrot zum Tagesgeschäft. „Der Dezember wäre für uns eigentlich ein toter Monat“, sagt sie, „absolute Saure-Gurken-Zeit“. Der durchschnittliche Bastelkunde im Schmuckbereich sei dann fürs Jahr eingedeckt, Helbigs Verkaufszahlen vor Ort im Laden wie in ihrem Online-Shop gingen unverkennbar zurück. „Die Weihnachtsmärkte bieten mir die optimale Möglichkeit, diese Zeit nicht nur zu überbrücken, sondern mit deutlichem Gewinn abzuschließen.“ In anderen Worten: Rund ein Viertel ihres Jahresumsatzes generiert Helbig über die drei Weihnachtsmärkte. „Ich kann nur jedem Einzelhändler empfehlen, es einfach einmal zu probieren – auch wenn es nicht leicht ist, einen Fuß in die Tür zu bekommen und einen Standplatz zu ergattern. Aber gerade für kleinere Händler, deren Laden nicht in der Fußgängerzone liegen, ist es ein höchstinteressanter Weg, bekannter zu werden, Umsatz zu generieren und Kunden zu gewinnen!“

Weihnachtsmarkt Bernkastel-Kues: Kleinod an der Mittelmosel stärkt den Einzelhandel
Eine Saure-Gurken-Zeit würde in der Adventszeit erfahrungsgemäß auch für die Einzelhändler in Bernkastel-Kues anbrechen, wäre da nicht der älteste Weihnachtsmarkt des Landes, der in diesem Jahr bereits zum 42. Mal stattfindet. Rund fünf Wochen hat er geöffnet und lockt mit weihnachtsaffinen Sortimenten, einem eigens kreierten, qualitativ hochwertigem Glühwein, einer Natureisbahn, überzeugendem Rahmenprogramm und Highlights wie einem Feuerwerk und dem weit über das Moselland hinaus bekannten Fackelschwimmen. „Die Motivation, einen Weihnachtsmarkt ins Leben zu rufen, war von Beginn an ganz klar die Stärkung des Einzelhandels vor Ort“, berichten Frank Hoffmann, Vorsitzender des Werbekreises des Einzelhandels und Handwerks der Stadt Bernkastel-Kues e.V., der den Markt organisiert, und Jörg Lautwein, Geschäftsführer der Tourist-Information Bernkastel-Kues, der für die Vermarktung verantwortlich ist. Daher habe der Markt auch unter der Woche geöffnet – entsprechend den Öffnungszeiten des regionalen Einzelhandels – und ansässige Händler hätten Vorzug bei der Vergabe der Weihnachtsmarktstände. „Unsere Zielgruppe sind einerseits die Einwohner rund um Bernkastel-Kues“, sagt Hoffmann. „Wir möchten Bernkastel-Kues als Mittelzentrum etablieren und die Ansässigen aus den Nachbarorten zum Einkaufen im stationären Einzelhandel überzeugen.“ Andererseits soll der Markt natürlich Gäste aus der Ferne an die Mosel ziehen und für Umsatz sorgen. Dafür lässt sich der Werbekreis Jahr für Jahr einiges einfallen, um die Kunden auch im November und Dezember in die Doppelstadt zu locken. „Unser Konzept beruht darauf, die ganze Stadt zu initiieren. Wir bespielen die gesamte Altstadt mit ihren schönen Gässchen und dem markanten Fachwerk.“
Ohne den Weihnachtsmarkt wäre die Stadt im Dezember tot, davon ist Hoffmann überzeugt. „Ich denke, dass wir generell viele Leerstände hier hätten. Die touristischen Sommermonate, in denen die Kasse klingelt, würden nicht ausreichen, um die Einzelhändler über einen umsatzschwachen Winter zu bringen.“ Lautwein ergänzt: „Idealerweise bummeln unsere Gäste über den Weihnachtsmarkt, buchen Übernachtungen, falls sie von weiter weg kommen, und kaufen schließlich ihre Weihnachtsgeschenke bei den Händlern vor Ort.“ So verwundert es auch nicht, dass sich Einzelhändler wie Gäste vermehrt wegen der Öffnungszeiten am Sonntag zurückmelden. „Unsere Besucher kommen von überall her – Belgien, Luxemburg, Niederlande, Skandinavien – die sind es gewohnt, dass die Geschäfte am Sonntag geöffnet haben. Warum das bei uns in Rheinland-Pfalz nicht erlaubt ist, verstehen sie nicht.“

Traben-Trarbach erwacht im Dezember zum Leben
Rund 20 Kilometer weiter stromabwärts besticht seit acht Jahren eine weitere Stadt mit einem einzigartigen Weihnachtsmarktkonzept. Der Mosel-Wein-Nachts-Markt in Traben-Trarbach zieht an fünf Wochenenden und zwischen den Jahren die Gäste in die Unterwelt der Jugendstilstadt. Auch er ist in dem Bestreben entstanden, dem Einzelhandel eine Präsentationsfläche zu bieten und potenzielle Kunden an die Mosel zu locken. Rund 50 Prozent der Aussteller sind auch in diesem Jahr regionale Händler. „Ansonsten sind die Strukturen aber komplett anders als in Bernkastel-Kues“, berichten Kirsten Haag, kommissarische Leiterin der Tourist-Information, und ihre Mitarbeiterin Sarah Haussmann. Seit Monaten sind sie mit der Organisation beschäftigt, denn bei ihnen laufen die Fäden des Weihnachtsmarkts zusammen. In vier der bekannten Weinkeller der Stadt bietet sich den Gästen ein Weihnachtsmarkt der besonderen Art – unterirdisch, mit besonderem Flair und „wetterunabhängig“, wie Haag betont. „Das macht die Planung für uns einfacher.“ Daneben besticht der Markt mit einem begleitenden kulturellen Programm: Weihnachtskonzerte in kleineren Kellern, Lesungen in Cafés, eine Schlittschuhbahn für Kinder. „Damit schaffen wir auch ein Angebot für die Anwohner“, ergänzt Haussmann. Die Vereine brächten sich unter der Woche mit vielen Angeboten ein, das stärke das Gemeinschaftsgefühl. „Dank des Markts und den dazugehörigen Angeboten erwacht die Stadt im Winter, dadurch überleben viele Händler, Gastronomen und Hoteliers.“
Das Angebot der Standbetreiber ist in Traben-Trarbach weniger weihnachtsaffin ausgerichtet als in Bernkastel-Kues. Haag erklärt: „Dadurch haben wir den Vorteil, dass wir den Markt auch nach Weihnachten noch einige Tage öffnen können, denn für die Händler lohnt sich der Umsatz dann noch durchaus!“ Und zwischen den Jahren kämen gerade die Einheimischen noch einmal in das Moselstädtchen. „Viele Familien nutzen die Gelegenheit, nach dem gemeinsamen Weihnachtsfest noch einmal zu bummeln.“

Zusammenarbeit über Verbandsgemeindegrenzen hinweg

Zwei Moselstädtchen, die mit ganz eigenen Weihnachtsmarktkonzepten glänzen und sich ergänzen – was liegt da näher, als gemeinsam zu werben und Gäste auch im Winter ins schöne Moseltal zu ziehen? „Unsere Tourist-Informationen arbeiten generell permanent zusammen“, erklärt Lautwein. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, ganz im Gegenteil. Gemeinsam schaffen wir ein größeres, interessanteres Angebot.“ Und so sprechen er und seine Traben-Trarbacher Kolleginnen bereits Mitte des Jahres ihre gemeinsame Werbung ab. „Je weiter weg wir werben, desto sinnvoller ist es, uns zusammenzutun“, sagt Haag. „Für einen Tag und einen Weihnachtsmarkt allein fährt keiner lange Wege. Aber wenn man zwei schöne Städtchen und zwei einzigartige Weihnachtsmärkte mit einer Übernachtung hier verbinden kann, lockt das viele.“
Seit 2015 müssen die Gäste auch nicht mehr ins eigene Auto steigen, um von einem Markt zum anderen zu kommen. „Gemeinsam stellen wir einen Bus-Shuttle zur Verfügung, den wir jeweils zur Hälfte finanzieren. Er pendelt stündlich und fährt alle Ortschaften zwischen Neumagen-Dhron und Burg an“, erläutert Hoffmann. Das habe viele Vorteile: „Zum einen bieten wir Glühwein an, also müssen wir auch ein Angebot schaffen, damit die Gäste problemlos heimkommen.“ Zum anderen löse man so einen Teil des in beiden Städten bekannten Parkplatzproblems. Und zuguterletzt liege ein Großteil der Bettenkapazität für Gäste im Umland – ein Shuttle-Service sei also nötig.

Gästeboom lässt die Tourismusbranche strahlen
Denn nicht nur die Einzelhändler sind es, die von den Weihnachtsmärkten profitieren – auch wenn diese originär für sie ins Leben gerufen wurden. Gerade auch die Hotel- und Gaststättenbranche profitiert vom Gästeboom im Winter. „Für diese Branche ist mit dem Weihnachtsmarkt eine zweite Saison entstanden“, erläutert Hoffmann. Bevor es den Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues gegeben habe, hätten viele Hoteliers über Winter geschlossen. „Mittlerweile haben alle geöffnet!“ Lautwein kann diese Einschätzung mit Zahlen bestätigen: „Rund 50 000 Übernachtungen wurden im Dezember 2017 in Bernkastel-Kues gebucht, wobei hier die Rehakliniken mit gezählt werden.“ Im Januar 2018 seien es nur noch knapp 30 000 Übernachtungen gewesen. „Diesen Effekt von plus 20 000 schreiben wir eindeutig dem Weihnachtsmarkt zu. Und für die umliegenden Ortschaften ist ein ähnlicher Trend erkennbar.“ Sarah Haussmann ergänzt: „Wir bieten in Traben-Trarbach das ganze Jahr über Führungen an. Anhand der Buchungszahlen können wir ganz klar sehen, dass der Dezember mittlerweile nach dem September zu dem Hauptsaisonmonat schlechthin geworden ist!“ Auch die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten sei riesig: „Seit Monaten liegen im hausinternen Reservierungssystem nur noch wenige Freimeldungen vor. Daher wurde zum ersten Mal seit Beginn des Mosel-Wein-Nachts-Markts keine Arrangementbroschüre aufgelegt.“
Welche Wertschöpfung der Weihnachtsmarkt der Stadt Traben-Trarbach insgesamt einbringt – denn schließlich kostet die Organisation auch einiges – möchten Kirsten Haag und Sarah Haussmann nun konkret herausfinden. Sie haben eine Wirtschaftlichkeitsstudie in Auftrag gegeben. „Uns interessieren auch die nachgelagerten Umsätze: Ist das Hotel voll, erhalten auch Bäcker und Metzger mehr Aufträge und und und. Steigen dann gegebenenfalls auch die Beschäftigtenzahlen? All das können mögliche positive Auswirkungen des Weihnachtsmarkts auf zweiter und dritter Ebene sein.“

Die Wochenenden sind ausgebucht

Dass gerade auch die Tourismusbranche von den Weihnachtsmärkten profitiert, kann Anne Kathrin Morbach, Tourismusreferentin der IHK Trier, bestätigen: „Wir bekommen viele Rückmeldungen von Hoteliers, dass dank der Märkte die Zimmerauslastung im Dezember noch einmal zulegt.“ Gerade an den Wochenenden seien viele Hotels ausgebucht. Vor allem der Gruppentourismus von Busreisenden präge den Monat. Dies bestätigen die Übernachtungszahlen, die das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz herausgibt. „Für die Region Trier sieht man deutlich: Von Mai bis Oktober herrscht Hauptsaison mit monatlichen Übernachtungszahlen von bis zu 900 000 im August.“ Anschließend gingen die Zahlen steil bergab, im Januar und Februar würden Tiefstwerte von etwa 25 000 erreicht. „Lediglich für den Monat Dezember können wir einen zwischenzeitlichen Aufschwung feststellen“, sagt Morbach. „Hier sehen wir einen deutlichen Peak von rund 40 000 Übernachtungen, den wir auf das vielfältige Weihnachtsmarktangebot der Region zurückführen. Tendenz steigend.“ Ohne diese Angebote blieben die Gäste aus Nah und Fern aus. „Die Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Faktor, um unsere Urlaubsregion auch im Winter vermarkten zu können.“
Zwei Gästegruppen macht Andrea Weber, Gastgeberin des Hotels Deutscher Hof in Trier, im Dezember aus: Busreisende und Individualgäste. Ihr Hotel liegt mitten im Zentrum der ältesten Stadt Deutschlands und hat 180 Betten im Angebot. „Wir erleben im Dezember ganz klar nochmal einen Aufschwung.“ Dabei stellt Weber zwei Trends fest: „Für Individualreisende ist der Klassiker eindeutig: Freitag bis Sonntag. Sie kommen übers Wochenende in die Stadt und genießen das wunderschöne Ambiente des Weihnachtsmarkts und das außergewöhnliche Einkaufserlebnis in den vielen inhabergeführten Geschäften in der Stadt.“ Daher seien die Übernachtungszahlen am Wochenende auch viel höher als unter der Woche. Bei Busreisenden gäbe es den erfreulichen Trend zu längeren Aufenthalten. „Speziell bei ihnen merken wir, dass die Aufenthaltsdauer zunimmt und sie auch Übernachtungen unter der Woche buchen.“ Hier käme den Hoteliers das vielfältige Weihnachtsmarktangebot der Region zugute. „Neben Trier locken ja auch viele weitere Städte mit ganz eigenen Märkten.“ Gerade auch Metz, Monschau oder Luxemburg seien gefragte Ziele und von Trier aus gut erreichbar. „Das ist ja das Schöne: Jeder Markt hat für unsere Gäste seinen eigenen Reiz.“
Woher stammen die Gäste? „Ganz typisch für die vergangenen Jahre sind Busreisende aus Großbritannien“, sagt Weber. Das Konzept der „Christmas Markets“ sei für die Briten etwas Außergewöhnliches. „Aber auch unsere Nachbarn aus den Benelux-Staaten gehören zu den Stammgästen in der Vorweihnachtszeit. Erfreulicherweise verzeichnen wir Stammkunden, die alljährlich den Termin des Trierer Weihnachtsmarkts als festes Datum in ihren Kalendern stehen haben.“

Innovative Konzepte sorgen für Zukunftsfähigkeit der Märkte

Die Vielfältigkeit der regionalen Weihnachtsmärkte betont auch Anne Kathrin Morbach abschließend: „Unsere Heimat besticht durch ein abwechslungsreiches Angebot an Weihnachtsmärkten – kaum einer ist wie der andere. Das macht die Besuche für Ortsansässige wie Touristen so interessant.“ In der Tat wartet auf die Gäste eine bunte Angebotspalette: Die Inszenierung historischer Gemäuer, wie die Manderscheider Burgen in Manderscheid oder Burg Heid in Schillingen, der Lichterglanz im Park in Hermeskeil oder aber der Dudeldorfer Weihnachtsmarkt, bei dem ein ganzes Dorf verzaubert wird, sind nur einige von vielen schönen Konzepten. „Auch der Sterntaler Weihnachtsmarkt in Trier sorgt mit hochwertigem Sortiment, Deutschlands bestem Glühwein und Lichteffekten auf Porta Nigra und Simeonstift für magische Momente“, ergänzt Morbach. Solche Innovationen sorgten dafür, dass die Weihnachtsmärkte auch junge Menschen ansprechen und sich zukunftsfähig präsentieren. „Damit auch in den kommenden Jahren unsere Region von den Weihnachtsmärkten profitiert – als Standortfaktor für Ortsansässige, Umsatzbringer für Einzelhandel sowie Hotel- und Gastgewerbe und ein zurecht beliebtes Urlaubsziel für Gäste aus Nah und Fern.“




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