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IHK Trier


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01.07.2022

Zuversicht mit Sorgenfalten


Dieser Text ist vom 01.07.2022 und könnte inhaltlich veraltet sein.

IHK-Tourismusumfrage: Ukraine-Schock bremst Erholung aus

Hoteliers und Gastronomen in der Region Trier mussten durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie starke Belastungen erdulden. Die steigenden Temperaturen und die Nach-Corona-Euphorie lassen die Stimmung bei Gästen und Betreibern momentan steigen. Laut dem aktuellen Stimmungsbild von Anfang April bis Anfang Mai sah es bei den Betrieben in der Region hoffnungsvoll aus: 30 Prozent der Hoteliers blicken optimistisch auf die bevorstehende Sommersaison und wollen die negativen Erfahrungen der Corona-Pandemie hinter sich lassen. Doch diese hat ihre Spuren hinterlassen. So sind 40 Prozent der Gastronomen mit der vergangenen Saison nicht zufrieden und knapp 60 Prozent der Hoteliers mussten mit einer geringeren Zimmerauslastung kämpfen. Dies spiegelt sich auch in den sinkenden Umsätzen wider, die vorwiegend auf die rückläufigen Buchungen der Geschäfts- und Gruppenreisenden zurückzuführen sind.

Gestiegene Kosten als entscheidender Dämpfer

Laut den jüngsten Ergebnissen der IHK-Saisonumfrage kündigen sich bereits weitere Herausforderungen an. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowie die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten belasten das Gewerbe enorm. Die Folge: Die Kosten steigen in allen Bereichen. 84 Prozent der Gastbetriebe sehen in steigenden Energiepreisen das größte Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Hinzu kommen höhere Material- und Lebensmittelpreise sowie erheblich gestiegene Lohnkosten. Drei Viertel der Betriebe kalkulieren mit höheren Arbeitskosten aufgrund gestiegener Löhne bei Auszubildenden und Mitarbeitern.
Auch bleibt den Betrieben in der kommenden Saison wenig Spielraum für Investitionen. Ein Drittel der Gastbetriebe sehen keine Möglichkeit zu investieren. Immerhin 36 Prozent der Hoteliers planen Investitionen zumindest in gleicher Höhe wie in der vergangenen Saison. Hierbei stehen vor allem Modernisierungsmaßnahmen im Vordergrund. Nur 10 Prozent planen mit Kapazitätserweiterungen. Die aktuellen Entwicklungen werden auch die Gäste zu spüren bekommen, denn nahezu alle Betriebe geben an, die Preise zu erhöhen. Da diesen allerdings auch weniger Geld zum Ausgeben zur Verfügung stehen wird, nehmen die Betriebe neben Preissteigerungen weitere Maßnahmen in den Blick: Sie erhöhen ihre Lagerbestände; arbeiten stärker mit lokalen Erzeugern direkt zusammen und prüfen den Einsatz digitaler Lösungen.

Digitalisierung als Chance
Gerade im Bereich der Digitalisierung haben die Hoteliers und Gastronomen in der Region noch Nachholbedarf, wie eine Sonderbefragung zeigt. Zwar geben 80 Prozent der Betriebe an, mittlerweile eine eigene Webseite zu haben und auf über 60 Prozent der Webseiten können Buchungen direkt erfolgen, doch der Fokus der Betriebe liegt sehr stark auf der Vertriebsseite.
Mehr als die Hälfte versteht unter Digitalisierung die Leistungen auch online anzubieten und sieht vor allem darin eine Chance, neue Gäste zu gewinnen. Nur jeder fünfte Betrieb erkennt die Möglichkeit Kosten zu sparen und Mitarbeiter zu entlasten.
Nach Angabe der Unternehmen sind zwei Drittel der Gastbetriebe auf einem oder mehreren Social Media Kanälen aktiv. Hierbei stehen Facebook und Instagram an erster Stelle bei der Nennung der häufigst genutzten Medien. Die Betriebe informieren über Neuigkeiten, ihre aktuellen Öffnungszeiten oder saisonale Angebote oder Veranstaltungen. Themen die stärker auf potentielle Mitarbeiter als auf Gäste abzielen, spielen weniger eine Rolle. Doch Hotel- und Gastronomiebetriebe leiden zunehmend an dem Fach- und Arbeitskräftemangel. So wird es umso wichtiger noch mehr in die Mitarbeitergewinnung zu investieren. Hier bieten sich vor allem die sozialen Netzwerke an. Durch das regelmäßige Veröffentlichen von spannenden Inhalten, die Einblicke in den Betriebsalltag zeigen, Mitarbeiter vorstellen oder Incentives hervorheben, können Betriebe ihre Marke schärfen. Besonders bei einer jüngeren Zielgruppe lässt sich so ein Image als begehrter Arbeitgeber aufbauen, denn die jüngere Generation legt meist mehr Wert auf ein gutes Betriebsklima und flache Hierarchien als auf hohe Gehälter.

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