01.11.2012
Ausbildung - Grenzüberschreitend
Dieser Text ist vom 01.11.2012 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Standpunkt von Peter Adrian
Zum Start des neuen Ausbildungsjahres beginnen 2 100 junge Menschen in der Region Trier ihre Ausbildung in einem IHK-Beruf. Dabei haben unsere IHK-Ausbildungsbetriebe mit einem Plus von 1 Prozent noch einmal eine Schippe draufgelegt. So weit so gut, könnte man meinen. In Land und Bund bröckeln die Ausbildungszahlen aber schon recht deutlich. Die langfristige demografische Perspektive ist dramatisch. Die Zahl der Schulabgänger wird in den nächsten Jahren immer schneller zurückgehen, die der Ausbildungsbewerber noch stärker. Die groß angelegte Unternehmensumfrage der Wirtschaftskammern hatte bereits im vergangenen Jahr einen schon spürbaren Fachkräftemangel auch für unsere Region festgestellt. Die Betriebe brauchen aber für ihre erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit vor allem Fachwirte, Meister und Facharbeiter, also Absolventen einer beruflichen Aus- und Weiterbildung. Während sich Studierende in den Hörsälen drängeln, bleiben zunehmend Lehrstellen unbesetzt. Natürlich benötigen wir Hochschulabsolventen – aber eben im richtigen Verhältnis. Wenn selbst der deutsche Lehrerverband in einer aktuellen Pressemeldung den Quotenfetischismus der OECD und deren „völlige Ignoranz gegenüber der Bedeutung der beruflichen Bildung“ anprangert, dann spricht das Bände.
Fast logisch erscheint es, dass viele südeuropäische Länder mit vermeintlich glanzvollen Jungakademikerquoten erschreckende Arbeitslosenquoten aufweisen, gerade bei den jungen, wohlgemerkt gut theoretisch aber leider am Arbeitsmarkt vorbei ausgebildeten Menschen. Weil Deutschland mit 7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote junger Menschen in der gesamten EU aufweist, will Spanien mit einer Quote von über 50 Prozent nun das deutsche System der dualen Berufsausbildung einführen. Das ist der richtige Weg! Wir werden sicher keine spanischen Verhältnisse bekommen. Damit das aber so bleibt, wird sich die IHK Trier gemeinsam mit den anderen Wirtschaftskammern in Rheinland-Pfalz zu diesem Thema nicht nur weiter politisch zu Wort melden, sondern auch konkret bessere Bedingungen und eine nicht nur verbale sondern auch de facto Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung einfordern.
Darüber hinaus werden wir als Kammer die Informationen und Hilfestellungen für unsere Unternehmen auf dem zentralen Feld der Fachkräftesicherung merklich ausbauen. Hierzu gehört es auch, über die Grenzen unserer Region hinaus zu denken und zu handeln. Wenn die Betriebe in der Region Trier offene Ausbildungsstellen nicht mit einheimischen jungen Leuten besetzen können, was spricht eigentlich dagegen, vermehrt auch Jugendliche aus der Großregion für eine duale Ausbildung in der Region Trier zu begeistern. Bisher liegt dieses Feld brach. Wir haben das Ziel, dass unsere Unternehmen motivierte und leistungsfähige junge Luxemburger ausbilden. Bei einer Jugendarbeitslosigkeit in unserem Nachbarland von auch schon 18 Prozent müsste es hier doch zu einer Win-Win-Situation kommen. Ein Artikel in dieser aktuellen Ausgabe informiert über das Prozedere. Ferner möchten wir uns als IHK um die Förderung der beruflichen Mobilität von arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa kümmern. Wenn wir in der Region Trier unter den beteiligten Partnern am Arbeitsmarkt und der Politik eine Koordinierung dieser Aktivitäten erreichten, wären wir einen großen Schritt weiter.
Fast logisch erscheint es, dass viele südeuropäische Länder mit vermeintlich glanzvollen Jungakademikerquoten erschreckende Arbeitslosenquoten aufweisen, gerade bei den jungen, wohlgemerkt gut theoretisch aber leider am Arbeitsmarkt vorbei ausgebildeten Menschen. Weil Deutschland mit 7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote junger Menschen in der gesamten EU aufweist, will Spanien mit einer Quote von über 50 Prozent nun das deutsche System der dualen Berufsausbildung einführen. Das ist der richtige Weg! Wir werden sicher keine spanischen Verhältnisse bekommen. Damit das aber so bleibt, wird sich die IHK Trier gemeinsam mit den anderen Wirtschaftskammern in Rheinland-Pfalz zu diesem Thema nicht nur weiter politisch zu Wort melden, sondern auch konkret bessere Bedingungen und eine nicht nur verbale sondern auch de facto Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung einfordern.
Darüber hinaus werden wir als Kammer die Informationen und Hilfestellungen für unsere Unternehmen auf dem zentralen Feld der Fachkräftesicherung merklich ausbauen. Hierzu gehört es auch, über die Grenzen unserer Region hinaus zu denken und zu handeln. Wenn die Betriebe in der Region Trier offene Ausbildungsstellen nicht mit einheimischen jungen Leuten besetzen können, was spricht eigentlich dagegen, vermehrt auch Jugendliche aus der Großregion für eine duale Ausbildung in der Region Trier zu begeistern. Bisher liegt dieses Feld brach. Wir haben das Ziel, dass unsere Unternehmen motivierte und leistungsfähige junge Luxemburger ausbilden. Bei einer Jugendarbeitslosigkeit in unserem Nachbarland von auch schon 18 Prozent müsste es hier doch zu einer Win-Win-Situation kommen. Ein Artikel in dieser aktuellen Ausgabe informiert über das Prozedere. Ferner möchten wir uns als IHK um die Förderung der beruflichen Mobilität von arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa kümmern. Wenn wir in der Region Trier unter den beteiligten Partnern am Arbeitsmarkt und der Politik eine Koordinierung dieser Aktivitäten erreichten, wären wir einen großen Schritt weiter.