01.03.2011
Ausgeglichene Ausbildungsbilanz
Dieser Text ist vom 01.03.2011 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise setzen Betriebe in der Region Trier weiter auf Ausbildung
Die IHK Trier verzeichnet eine trotz Wirtschaftskrise ausgeglichene Bilanz des Ausbildungsjahres 2010. Die Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen halten ihr Ausbildungsengagement hoch. Die Vorzeichen am Ausbildungsmarkt haben sich mittlerweile jedoch gedreht. Der Bewerberrückgang in Folge der Demographie und des wachsenden Trends junger Leute zu längeren Schulzeiten und höheren Abschlüssen führt dazu, dass mehr und mehr Betriebe ihre Ausbildungsstellen nicht besetzen können. Das stellt ausbildungswillige Unternehmen vor neue Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung und -sicherung. Deshalb steht für Wirtschaft und Kammern auf der Agenda, weiterhin begabte Jugendliche für eine Berufsausbildung zu gewinnen und die Chancen und Perspektiven einer „Karriere mit Lehre“ deutlich herauszustellen.
GEMEINSAM FÜR FACHKRÄFTE – BILDEN, BESCHÄFTIGEN, INTEGRIEREN
Der Rückgang der Bewerberzahl ist aber nicht nur auf die demographische Entwicklung zurückzuführen, sondern korrespondiert mit dem Trend bei den Jugendlichen, länger auf den allgemein bildenden Schulen zu verbleiben und einen höheren Schulabschluss anzuvisieren. Dieses Bestreben wird meist noch von den Eltern forciert und erfolgt häufig in Unkenntnis der Chancen einer dualen Ausbildung. Aus Sicht der Wirtschaft bedeutet dies, das öffentliche Augenmerk noch stärker auf die duale Berufsausbildung zu lenken und in diesem Jahr im Rahmen des Mottos der IHK-Organisation „Gemeinsam für Fachkräfte – bilden, beschäftigen, integrieren“ für deren gute Perspektiven zu werben. In diesem Zusammenhang kommen einer durch die Schulen vermittelten gute Ausbildungsreife und fundierten Berufsorientierung als die Schlüssel für einen erfolgreichen Einstieg in die Arbeitswelt hohe Bedeutung zu.
Im Rahmen der Ziele des Ausbildungspaktes konnten im Bereich der IHK Trier im vergangenen Jahr 158 neue Ausbildungsbetriebe mit 208 neuen Ausbildungsplätzen gewonnen werden. Hinzu kommen 149 Einstiegsqualifizierungsstellen für Jugendliche mit Vermittlungsschwierigkeiten. 78 dieser Praktikumsstellen sind bereits besetzt worden.
NEUE AUSBILDUNGSVERTRÄGE AUF VORJAHRESNIVEAU
Die eingetragenen Ausbildungsverträge in der Region Trier im IHK-Bereich für 2010 liegen mit 2 009 neuen Verträgen auf dem Niveau des Vorjahres. Damit bewegt sich die Ausbildungsleistung der IHK-Betriebe entlang des Bundestrends. Der Gesamtbestand aller Ausbildungsverhältnisse hat sich auf 5 309 reduziert. Die demographische Entwicklung mit der Folge des Rückgangs an Ausbildungsbewerbern ist in der Region Trier schon angekommen, während dies in anderen Landesteilen noch nicht so ausgeprägt der Fall ist. Das macht die Region auch aus Sicht der Arbeitsagentur Trier zum „Trendsetter“ einer Entwicklung, die die Lehrbetriebe in den kommenden Jahren vor Probleme stellen dürfte. Zwar gehen viele Unternehmen bereits aktiv und mit neuen Strategien gegen den sich abzeichnenden Fachkräftemangel an. Vor allem in einigen gewerblich-technischen Bereichen und im Hotel- und Gaststättengewerbe fällt trotz einer Vielzahl offener Lehrstellen die Suche nach geeignetem Nachwuchs aber zunehmend schwer. Die frühere Frage „Bekommen alle ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Leute einen Ausbildungsplatz?“ wird heute immer mehr von der Herausforderung „Bekommen alle ausbildungsbereiten Betriebe genügend geeigneten Fach- und Führungskräftenachwuchs?“ abgelöst.Der Rückgang der Bewerberzahl ist aber nicht nur auf die demographische Entwicklung zurückzuführen, sondern korrespondiert mit dem Trend bei den Jugendlichen, länger auf den allgemein bildenden Schulen zu verbleiben und einen höheren Schulabschluss anzuvisieren. Dieses Bestreben wird meist noch von den Eltern forciert und erfolgt häufig in Unkenntnis der Chancen einer dualen Ausbildung. Aus Sicht der Wirtschaft bedeutet dies, das öffentliche Augenmerk noch stärker auf die duale Berufsausbildung zu lenken und in diesem Jahr im Rahmen des Mottos der IHK-Organisation „Gemeinsam für Fachkräfte – bilden, beschäftigen, integrieren“ für deren gute Perspektiven zu werben. In diesem Zusammenhang kommen einer durch die Schulen vermittelten gute Ausbildungsreife und fundierten Berufsorientierung als die Schlüssel für einen erfolgreichen Einstieg in die Arbeitswelt hohe Bedeutung zu.
NUR NOCH 36 TEILNEHMER AN „CHANCENGARANTIE“
Von den 109 offiziell statistisch als unversorgt registrierten Bewerbern zum 30. September 2010 haben Ende Oktober des letzten Jahres nur noch 36 junge Leute anlässlich der Nachvermittlungsbörse „Chancengarantie“ die Unterstützungsangebote seitens der Arbeitsagentur sowie von Hwk und IHK in Anspruch genommen. Auch diese gegenüber den letzten Jahren noch einmal gesunkene Zahl zeigt, dass sich der Ausbildungsmarkt in einem eklatanten Wandel befindet. Allerdings durchlaufen nach wie vor viele Jugendliche das so genannte Übergangssystem aus „Berufs vorbereitenden“ oder „sozial angleichenden“ Maßnahmen, das seine Berechtigung für eine schwierige Klientel von jungen Leuten zwar immer noch hat, jedoch einer Effizienzsteigerung und Rückführung auf wenige aber ziel führende Angebote bedarf. Alle diese Maßnahmen verschiedenster Träger, die insgesamt gute Arbeit in diesem schwierigen Bereich leisten, aber auch die Hilfestellungen von Betrieben und Kammern haben eines gemeinsam: Sie gehören zu einer teuren Reparaturmaschinerie, die mit wechselndem Erfolg versucht, die Probleme, die an viel früherer Stelle gelegt wurden, im Nachhinein zu lösen.UNTERSCHIEDLICHES BILD IN DER STADT TRIER UND DEN KREISEN DER REGION
Im Kreis Trier-Saarburg ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge im vergangenen Jahr am stärksten gestiegen (plus 6,4 Prozent). Es folgen der Vulkaneifelkreis (plus 4,1 Prozent) und die Stadt Trier (plus 3,5 Prozent). Die anderen Kreise der Region mussten Rückgänge hinnehmen (Bernkastel-Wittlich minus 2,7 Prozent) (Bitburg-Prüm minus 11,9 Prozent). Der gewerblich-technische Bereich ist insgesamt rückläufig (minus 3,2 Prozent), während die neuen Verträge bei kaufmännischen Berufen ein leichtes Plus aufweisen. Die stärksten Ausbildungsbranchen sind nach wie vor der Handel, die Metall- und Elektrotechnik sowie der Hotel- und Gaststättenbereich. Die insgesamt 2 036 Teilnehmer an IHK-Abschlussprüfungen in 2010 bedeuten einen Rekord und die Zunahme der Prüflinge seit 2006 um 23 Prozent.Im Rahmen der Ziele des Ausbildungspaktes konnten im Bereich der IHK Trier im vergangenen Jahr 158 neue Ausbildungsbetriebe mit 208 neuen Ausbildungsplätzen gewonnen werden. Hinzu kommen 149 Einstiegsqualifizierungsstellen für Jugendliche mit Vermittlungsschwierigkeiten. 78 dieser Praktikumsstellen sind bereits besetzt worden.