01.11.2022
Die Situation ist ernst!
Dieser Text ist vom 01.11.2022 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Liebe Leserin, liebe Leser,
die aktuellen Rückmeldungen von Unternehmen aus allen Branchen sind dramatisch. Sie zeigen uns, dass die Betriebe jetzt vor allem eines brauchen: eine sichere Versorgung mit bezahlbarer Energie. Wenn wir das nicht kurzfristig organisieren, werden noch vor Ende des Winters (zu) viele Betriebe und mit ihnen hochwertige Arbeitsplätze verschwinden.
Seit Monaten weisen wir darauf hin und werden damit auch nicht aufhören: Wir haben keinen einzigen Tag mehr zu verschenken!
Ein Großteil unserer Unternehmen zahlt jetzt schon im Vergleich zum Vorjahr massiv mehr für Strom und Gas. Die Preise werden auch nach dem Ende des Winters hoch bleiben und wahrscheinlich nie mehr das Niveau vor der Krise erreichen. Das treibt zahlreiche Betriebe in die Verlustzone. Jeden Tag, an dem die Energiepreise nicht sinken, müssen mehr Unternehmen ihre Produktion zurückfahren, ihr Angebot reduzieren oder sogar ganz schließen. Damit droht uns ein Wohlstandsverlust in bislang unvorstellbarem Ausmaß.
Die Gaskommission hat pragmatische Vorschläge gemacht, die schnell wirken können. Als Mitglied in dieser Kommission hat sich unser (D)IHK-Präsident Peter Adrian persönlich dafür eingesetzt, dass es substanzielle Finanzhilfen in zweistelliger Milliardenhöhe für die gesamte Breite unserer Wirtschaft gibt. Diese Vorschläge müssen analog nun auch Anwendung finden für die Deckelung der explodierten Strompreise.
In dieser für alle überaus herausfordernden Situation werden wir uns unverändert konstruktiv zu Wort melden. Allerdings erwarten unsere Betriebe und ihre Beschäftigten, dass die Lösungsansätze von der Politik endlich auch im Expresstempo umgesetzt werden. Wertvolle Zeit haben wir bereits genug verloren.
Dr. Jan Glockauer
Hauptgeschäftsführer der IHK Trier
