01.07.2006
Gute Noten für IHKs aus Bildung, Politik und Verwaltung
Dieser Text ist vom 01.07.2006 und könnte inhaltlich veraltet sein.
DIHK legt Ergebnisse einer Bundesbefragung vor
Die Industrie- und Handelskammern haben sich im Rahmen einer Umfrage dem Urteil ihrer Partner aus Politik, Verwaltung und Bildung gestellt: Sie erhalten insgesamt gute Noten. Dies ergab eine vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Auftrag gegebene Studie, die von der forum Marktforschung GmbH / Mainz durchgeführt wurde.
Zielsetzung ist es, die Zusammenarbeit mit den genannten Zielgruppen zu verbessern und neue Wege der partnerschaftlichen Kooperation zu finden. In ähnlicher Form wurden bereits vor gut einem Jahr Unternehmerinnen und Unternehmer befragt, welche Erwartungen sie an die Tätigkeit der IHKs haben, welche Dienstleistungen sie nutzen und wie es um die Zufriedenheit mit den IHK-Services bestellt ist.
Interviewt wurden 605 Führungskräfte, und zwar jeweils zu einem Drittel aus der Politik (Abgeordnete aus Landtagen, dem Bundestag und dem EU-Parlament), der Verwaltung (zum Beispiel Kommunal- und Landkreisverwaltungen, öffentlich rechtliche Förderbanken, Hauptzollämter) und dem Bildungssektor (Führungsebene aus Hochschulen sowie berufsbildenden Schulen).
Im Rahmen eines 15-minütigen Telefoninterviews wurden die Partner der IHKs unter anderem zu den IHK-Aufgaben und Leistungen befragt, des Weiteren wurde die „emotionale“ Bindung zu den IHKs ermittelt. In hohem Maße (94 Prozent) kannten die Personen die regelmäßigen Ansprechpartner in den IHKs persönlich, wobei bei mehr als der Hälfte elf Kontakte pro Jahr oder mehr zustande kamen. Von den IHK-Angeboten waren mit über 90 Prozent vor allem IHK-Veranstaltungen, IHK-Zeitschriften sowie Publikationen und die Beratungstätigkeit „präsent“, wobei die ersten drei genannten „Services“ zu jeweils über 70 Prozent „häufig“ oder zumindest „manchmal“ genutzt wurden.
Auf einer Skala von Null (überhaupt nicht gut) bis 100 (sehr gut) bewerteten die Politiker, Verwaltungsexperten und Bildungsverantwortlichen die Erfüllung der gesetzlichen IHK-Aufgaben im Schnitt mit 73 bis 78 Punkten. Dazu zählen die Durchführung der Berufsausbildung, die Wahrnehmung des Gesamtinteresses der Unternehmen sowie die Förderung der gewerblichen Wirtschaft.
Lediglich mit 64 bis 66 Punkten auf der 100er Skala wurde die Beratung und Unterstützung der Behörden beziehungsweise die abwägende Berücksichtigung wirtschaftlicher Interessen einzelner Mitgliedsunternehmen bewertet.
Darin kommt sicher auch zum Ausdruck, dass unabhängige IHK-Stellungnahmen natürlich nicht durchgängig die Meinung des Partners in Politik und Verwaltung bestätigen.
Aufschlussreich sind auch manche unterschiedlichen Ergebnisse in den drei Befragungsgruppen: Generell lässt sich sagen, dass die Partner aus der Verwaltung und aus dem Bildungsbereich die IHK-Angebote häufiger nutzen als jene aus der Politik (diese rangieren nur beim Thema Gutachten / Stellungnahmen an erster Stelle). Bei der Imagebewertung geben die Befragten aus dem Bildungssektor den IHKs die besten Noten (gefolgt von Verwaltung und der Politik).
Und: Auch beim Urteil, ob und inwieweit sich die bekannten IHK-Informationsmedien sehr gut bzw. gut für die Tagesarbeit eignen, wurde den Kammern von den Partnern aus der Verwaltung und der Bildung meist ein besseres Urteil zugebilligt als von Partnern aus der Politik.
Dass die Partner aus den befragten Parteien die Zusammenarbeit mit den IHKs unterschiedlich beurteilten, wurde erwartet. So beurteilen CDU- und FDP-Politiker die Zusammenarbeit mit den IHKs im Schnitt positiver als Politiker von SPD, Grünen und der Linkspartei; auch nutzt die erstere Gruppe IHK-Services tendenziell häufiger.
Zu den positiven Aspekten in der Zusammenarbeit mit den IHKs nachfolgend eine Auswahl von O-Tönen der Befragten:
Allerdings gibt es auch vereinzelte kritische Stimmen, hierzu ausgewählte O-Töne:
Auch das Ranking mit privaten Organisationen müssen IHKs nicht scheuen: Nur die Unternehmen haben hier mit einem Wert von 76 ein besseres Standing als die IHKs (72), während Berufsverbände (67), Arbeitgeber- bzw. Unternehmensverbände (66) und Gewerkschaften (57) zum Teil deutlich schlechter abschneiden.
Unter dem Strich können die IHKs mit den positiven Ergebnissen in der Bewertung der Zusammenarbeit mit den genannten Partnern sehr zufrieden sein. Erfreulicher Trend dabei: Gefragt nach der Bewertung der Zusammenarbeit gaben 35 Prozent an, diese habe sich in den letzten drei Jahren eher verbessert, fast 60 Prozent sagen, die Zusammenarbeit sei eher gleich geblieben, lediglich sechs Prozent bewerteten sie als eher verschlechtert. Eine Aussage, die zeigt, dass IHKs auch schon in den Vorjahren intensiv an einem partnerschaftlichen Dialog gearbeitet haben. Sie werden dies auch weiter tun, wobei es auch gilt, personelle Kapazitäten in den IHKs besser einzusetzen.
Zielsetzung ist es, die Zusammenarbeit mit den genannten Zielgruppen zu verbessern und neue Wege der partnerschaftlichen Kooperation zu finden. In ähnlicher Form wurden bereits vor gut einem Jahr Unternehmerinnen und Unternehmer befragt, welche Erwartungen sie an die Tätigkeit der IHKs haben, welche Dienstleistungen sie nutzen und wie es um die Zufriedenheit mit den IHK-Services bestellt ist.
Interviewt wurden 605 Führungskräfte, und zwar jeweils zu einem Drittel aus der Politik (Abgeordnete aus Landtagen, dem Bundestag und dem EU-Parlament), der Verwaltung (zum Beispiel Kommunal- und Landkreisverwaltungen, öffentlich rechtliche Förderbanken, Hauptzollämter) und dem Bildungssektor (Führungsebene aus Hochschulen sowie berufsbildenden Schulen).
Im Rahmen eines 15-minütigen Telefoninterviews wurden die Partner der IHKs unter anderem zu den IHK-Aufgaben und Leistungen befragt, des Weiteren wurde die „emotionale“ Bindung zu den IHKs ermittelt. In hohem Maße (94 Prozent) kannten die Personen die regelmäßigen Ansprechpartner in den IHKs persönlich, wobei bei mehr als der Hälfte elf Kontakte pro Jahr oder mehr zustande kamen. Von den IHK-Angeboten waren mit über 90 Prozent vor allem IHK-Veranstaltungen, IHK-Zeitschriften sowie Publikationen und die Beratungstätigkeit „präsent“, wobei die ersten drei genannten „Services“ zu jeweils über 70 Prozent „häufig“ oder zumindest „manchmal“ genutzt wurden.
WAS DIE PARTNER VON DEN IHKS ERWARTEN
„Die IHK hat insgesamt ein sehr gutes Image“ – dieser Aussage stimmten insgesamt 61 Prozent der Interviewten zu.Auf einer Skala von Null (überhaupt nicht gut) bis 100 (sehr gut) bewerteten die Politiker, Verwaltungsexperten und Bildungsverantwortlichen die Erfüllung der gesetzlichen IHK-Aufgaben im Schnitt mit 73 bis 78 Punkten. Dazu zählen die Durchführung der Berufsausbildung, die Wahrnehmung des Gesamtinteresses der Unternehmen sowie die Förderung der gewerblichen Wirtschaft.
Lediglich mit 64 bis 66 Punkten auf der 100er Skala wurde die Beratung und Unterstützung der Behörden beziehungsweise die abwägende Berücksichtigung wirtschaftlicher Interessen einzelner Mitgliedsunternehmen bewertet.
Darin kommt sicher auch zum Ausdruck, dass unabhängige IHK-Stellungnahmen natürlich nicht durchgängig die Meinung des Partners in Politik und Verwaltung bestätigen.
Aufschlussreich sind auch manche unterschiedlichen Ergebnisse in den drei Befragungsgruppen: Generell lässt sich sagen, dass die Partner aus der Verwaltung und aus dem Bildungsbereich die IHK-Angebote häufiger nutzen als jene aus der Politik (diese rangieren nur beim Thema Gutachten / Stellungnahmen an erster Stelle). Bei der Imagebewertung geben die Befragten aus dem Bildungssektor den IHKs die besten Noten (gefolgt von Verwaltung und der Politik).
Und: Auch beim Urteil, ob und inwieweit sich die bekannten IHK-Informationsmedien sehr gut bzw. gut für die Tagesarbeit eignen, wurde den Kammern von den Partnern aus der Verwaltung und der Bildung meist ein besseres Urteil zugebilligt als von Partnern aus der Politik.
Dass die Partner aus den befragten Parteien die Zusammenarbeit mit den IHKs unterschiedlich beurteilten, wurde erwartet. So beurteilen CDU- und FDP-Politiker die Zusammenarbeit mit den IHKs im Schnitt positiver als Politiker von SPD, Grünen und der Linkspartei; auch nutzt die erstere Gruppe IHK-Services tendenziell häufiger.
Zu den positiven Aspekten in der Zusammenarbeit mit den IHKs nachfolgend eine Auswahl von O-Tönen der Befragten:
- „Die Zusammenarbeit mit den IHKs ist unbürokratisch.“
- „IHKs sind kompetente Ansprechpartner bei Standortfragen von Firmen, Fachfragen werden sachkundig beantwortet.“
- „Die IHKs sind zuverlässige Ansprechpartner, immer offen für Gespräche.“
Allerdings gibt es auch vereinzelte kritische Stimmen, hierzu ausgewählte O-Töne:
- „IHKs richten sich vornehmlich an Großunternehmen.“
- „Interne Abstimmungen sind zum Teil eher langsam.“
- „Es besteht der Wunsch nach stärkerer Einwirkung auf die Wirtschaftspolitik.“
WIE ANDERE INSTITUTIONEN GESEHEN
WERDEN
Interessant ist das externe Benchmarking zur Zusammenarbeit von öffentlichen Institutionen mit den befragten Zielpersonen: Im Vergleich haben die IHKs hier zusammen mit den Handwerkskammern die „Nase vorne“ (Mittelwert in der genannten 100-er Skala: jeweils 72). Ministerien schneiden mit 71, Arbeitsagenturen mit 62 und zum Beispiel Steuerberaterkammern mit 61 Punkten schlechter ab.WERDEN
Auch das Ranking mit privaten Organisationen müssen IHKs nicht scheuen: Nur die Unternehmen haben hier mit einem Wert von 76 ein besseres Standing als die IHKs (72), während Berufsverbände (67), Arbeitgeber- bzw. Unternehmensverbände (66) und Gewerkschaften (57) zum Teil deutlich schlechter abschneiden.
Unter dem Strich können die IHKs mit den positiven Ergebnissen in der Bewertung der Zusammenarbeit mit den genannten Partnern sehr zufrieden sein. Erfreulicher Trend dabei: Gefragt nach der Bewertung der Zusammenarbeit gaben 35 Prozent an, diese habe sich in den letzten drei Jahren eher verbessert, fast 60 Prozent sagen, die Zusammenarbeit sei eher gleich geblieben, lediglich sechs Prozent bewerteten sie als eher verschlechtert. Eine Aussage, die zeigt, dass IHKs auch schon in den Vorjahren intensiv an einem partnerschaftlichen Dialog gearbeitet haben. Sie werden dies auch weiter tun, wobei es auch gilt, personelle Kapazitäten in den IHKs besser einzusetzen.
WIE GEHT ES WEITER?
- Folgende wichtige Anregungen ergeben sich schon jetzt aus den Ergebnissen der Partnerbefragung: Gemeinsame Projekte mit den Partnern aus Bildung, Politik und Verwaltung sind ein guter Weg, die Kooperation zu stützen.
- Bei den Partnern aus der Zielgruppe Politik sollte die Nutzung von IHK-Stellungnahmen und IHK-Gutachten bekannter gemacht werden.
- Eine Konkretisierung der Zusammenarbeit im Rahmen der gesetzlichen Aufgaben steigert auch die Bindung zwischen IHKs und den Partnern.
Andreas Tielmann und
Stefan Eser
Stefan Eser