Die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz fordert Ministerpräsident
Beck auf, im Bundesrat nichts unversucht zu lassen, um die Pläne der
Bundesregierung zur Erhöhung der Lkw-Maut zu stoppen. Nur so können
existenzgefährdende Belastungen des Transportgewerbes verhindert
werden. Andernfalls würde die Landesregierung ihre eigene Politik
konterkarieren, die Entwicklung der dynamischen Logistikbranche mit
ihren mehr als 100.000 Arbeitsplätzen gezielt zu stärken und so dem
Standort Rheinland-Pfalz großen Schaden zufügen.
Die Bundesregierung hat beschlossen, die Lkw-Maut zum 1. Januar 2009
drastisch zu erhöhen. Je nach Abgasnorm würde die Maut zwischen 40 und
88 Prozent ansteigen und die Branche jährlich mit 2 Milliarden Euro
zusätzlich belasten. Begründet wird die Mauterhöhung mit den steigenden
Wegekosten und der Notwendigkeit, Mehreinnahmen für den Ausbau der
Verkehrsinfrastruktur zu generieren. Diese enorme zusätzliche Belastung
würde die Transportbranche in einer ohnehin äußerst angespannten Lage
treffen.
Die Energiekosten sind rapide angestiegen. Darüber hinaus belasten
erhöhte Personal- und Bürokratiekosten aufgrund europäischer und
nationaler Gesetzgebung die Transportunternehmen in besonderem Maße.
Eine Blitzumfrage unter den Mitgliedern des DIHK-Verkehrsausschusses zu
den Auswirkungen des Energiepreisanstiegs hat den Eindruck der
rheinland-pfälzischen IHKs bestätigt, dass gerade kleine und
mittelgroße Betriebe mit dem Rücken zur Wand stehen. Vor allem
Unternehmen mit dünner Eigenkapitaldecke bleibt bei schwindenden Margen
nur die Möglichkeit, die gestiegenen Kosten an ihre Kunden
weiterzugeben. Dies gelingt aber vielfach nicht - auch bedingt durch
die scharfe Konkurrenz von kostengünstigen Anbietern aus Osteuropa.
Hinzu kommt der Plan der EU, dem Straßenverkehr die so genannten
externen Kosten, zum Beispiel für die Folgen des Klimawandels sowie von
Lärm und Staus, anzulasten, obwohl bereits jetzt bis zu 59 Prozent des
Spritpreises durch Steuern und Abgaben an den Bund gehen. Die
Aufzählung der Belastungen ließe sich mit Citymaut, Fahrverboten und
Ähnlichem fast beliebig fortsetzen.
Zudem bezweifelt die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz aufgrund
der Erfahrungen der Vergangenheit, dass die zusätzlichen Mauteinnahmen
wirklich der Verbesserung der Straßeninfrastruktur zugutekommen.
Bundesverkehrsminister Tiefensee rechnet durch die Mauterhöhung mit
jährlichen Mehreinnahmen von mindestens 1,5 Milliarden Euro. Davon
sollen 2009 voraussichtlich nur 336 Millionen Euro für den Straßenbau
verwendet werden.
Standortpolitik
Wilfried Ebel
Tel.: 0651 9777-920
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