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IHK Trier


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01.04.2009

Industriestandort Deutschland gut aufgestellt


Dieser Text ist vom 01.04.2009 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Langfristig gute Zukunftsperspektiven für Rheinland-Pfalz

"Ungeachtet der aktuellen Wirtschaftskrise sehen die mittelständischen Produktionsunternehmen gute Langfrist-Perspektiven für den Industriestandort Rheinland-Pfalz", kommentiert Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage der IHK-Organisation, die über 700 Unternehmer aus Industrie und industrienahen Dienstleistern persönlich befragt hat, um die aktuelle Lage zu erfassen und vor allem aber einen Ausblick auf die wirtschaftspolitischen Bedingungen für einen langfristig starken Industriestandort Deutschland herauszuarbeiten.

Derzeit liegt bei den befragten rheinland-pfälzischen Unternehmen der Anteil der Wertschöpfung ihrer Produkte, der im Inland erbracht wird, bei knapp 60 Prozent. Für das Jahr 2020 rechnen die Befragten mit immer noch knapp 50 Prozent. Gerade bei know-how-intensiven Produkten ist man darauf bedacht, so wenig wie möglich ins Ausland auszulagern.

„Die Industrie wird auch künftig ein wesentlicher Pfeiler der rheinland-pfälzischen Wirtschaft bleiben“, ist Rössel angesichts dieser Zahlen überzeugt. „Die mittelständischen Unternehmen müssen jetzt mit der konsequenten Umsetzung neuer Ideen dafür sorgen, dass sie sich in der aktuellen Krise fit für die Zukunft machen. Wenn dies gelingt, werden unsere Industriebetriebe gestärkt und erfolgreich aus der Krise hervorgehen“, so Rössel.

Die Studie bewertet verschiedene Standortfaktoren nach dem Grad der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die befragten Unternehmen in Rheinland-Pfalz geben der „Verfügbarkeit von Zulieferern und Dienstleistern vor Ort“ mit der Schulnote 2,3 die beste Bewertung. Das „Netzwerk Industrie“, also die Zusammenarbeit im Verbund von verarbeitendem Gewerbe und industrienahen Dienstleistern, funktioniert.

Ebenfalls mit „gut“ bewerten die Unternehmen auch die Standortfaktoren IT-Infrastruktur (Note 2,4) sowie die Verfügbarkeit der Gewerbeflächen (Note 2,5). Mit Einschränkung sind der soziale Friede (Note 2,8), die Finanzierungsmöglichkeiten (Note 2,8), die Verkehrsinfrastruktur (Note 2,9) sowie die Vernetzung Forschung/Hochschulen mit Unternehmen (Note 2,9) ebenfalls Pluspunkte des Standortes Rheinland-Pfalz.

IT-INFRASTRUKTUR VERBESSERUNGSWÜRDIG
Dennoch: Kein einziger Standortfaktor erhält von den Unternehmen ein „sehr gut“. Gerade in ländlichen Gebieten gibt es beispielsweise noch Nachholbedarf bei der grundsätzlich für gut befundenen IT-Infrastruktur – hier muss die Wirtschaftspolitik dafür sorgen, dass möglichst zeitnah Versorgungslücken gefüllt werden. Auch bei der Verkehrsinfrastruktur besteht mitunter noch erheblicher neuer Investitionsbedarf.

Um auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb vorne mitspielen zu können, konzentrieren sich die rheinland-pfälzischen Industriefirmen zunehmend auf Nischenmärkte (73 Prozent) und setzen verstärkt auf nationale und internationale Kooperationen (76 Prozent). Wichtige Voraussetzung dafür ist die Aus- und Weiterbildung von qualifiziertem Personal, für das sich 96 Prozent der Unternehmen aussprechen. Die Verfügbarkeit von Fachkräften schätzen viele der befragten Unternehmen aktuell noch als zufrieden stellend ein, machen sich aber erhebliche Sorgen über zukünftige Lücken.

Von der Politik fordern die befragten Unternehmen (96 Prozent) ganz klar eine liberale statt interventionistische Wirtschaftspolitik. Rössel: „Die ordnungspolitisch orientierte Wirtschaftspolitik muss der Kompass sein, damit gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise der Staat mit seinen Eingriffen nicht über das Ziel hinausschießt. Den marktwirtschaftlichen Kurs halten – das fordern auch unsere mittelständischen Industrieunternehmer.“

Mit der Schulnote vier oder schlechter wurden die Standortfaktoren Energiekosten, Steuern/Abgaben sowie Umweltauflagen beurteilt. Bei den Energiekosten ist wie aus dem Lehrbuch zu sehen, was passiert wenn staatliche Lenkung immer mehr den Markt ersetzt: mit Technologieverboten, Mindestpreisen und Einsatzverpflichtungen bestimmter Technologien sollen politische Ziele erreicht werden. Arne Rössel: „Kosteneffizienz spielt derzeit in der Energiepolitik kaum eine Rolle und dies führt für unsere Unternehmen zu international nicht wettbewerbsfähigen Energiepreisen. Dies ist ein klassisches Beispiel dafür, dass lenkende, interventionistische Wirtschaftspolitik unserem Industriestandort schadet. Die rheinland-pfälzische Landesregierung sollte sich daher auch auf Bundesebene für eine industriefreundliche Strategie einsetzen.“

Die bundesweite Studie und eine Sonderauswertung für Rheinland-Pfalz finden Sie unter www.ihk-trier.de, Geschäftsbereich Unternehmensförderung, und Start, Häufig nachgefragte Leistungen, Merkblätter, Dokumente „Jenseits der Krise“ und „Auswertung 2009“.
Lothar Philippi

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