09.09.2001
Kompetenz durch Spezialisierung
Dieser Text ist vom 09.09.2001 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Große und kleine Unternehmen werden durch die
fortschreitende Internationalisierung der Märkte vor neue
Herausforderungen gestellt. Schrumpfende Produktzyklen und die
Verschärfung des Wettbewerbs verlangen von den Unternehmen ein
immer höheres Maß an Flexibilität und Innovationsgeist. Auch der
Umgang mit Wissen nimmt in diesem schnelllebigen Umfeld neue
Dimensionen an. Mit der zunehmenden Informationsflut sind
vermehrt Spezialisten gefragt, die zielorientiert einen Weg durch
den Informations dschungel bahnen und somit adäquate Daten
schnell zur Verfügung stellen können. Die effektive Nutzung von
Informationsquellen bietet eine unerlässliche Grundlage für
Unternehmen, das zur Verfügung gestellte Marktwissen in
innovative Geschäftsstrategien umzusetzen.
In diesem Spannungsfeld sehen sich die Industrie- und Handelskammern als Partner der Unternehmen in besonderem Maße gefordert. Laut einer Prognos-Umfrage sind sie für die Unternehmen die wichtigsten Partner bei der Initiierung und Durchführung von Auslandsgeschäften. Diese Rolle werden sie künftig jedoch nur dann weiter erfolgreich ausfüllen können, wenn sie sich den oben beschriebenen Herausforderungen der Unternehmen auch selbst stellen und in den eigenen Häusern einen effektiven Umgang mit Wissen organisieren. Durch eine engere Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes von Industrie- und Handelskammern und Auslandshandelskammern ist es möglich, das vorhandene Know-how weiter zu bündeln und so die Beratungsqualität der IHK zu verbessern.
Die bereits heute erkennbaren Fortschritte, durch eine zielgerichtete arbeitsteilige Kooperation zu einer Qualitätserhöhung bei gleichzeitiger Kostenreduzierung zu gelangen, sind sehr ermutigend. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass diese Fortschritte sowohl in größeren als auch in einer kleineren IHK, wie der IHK Trier, zu realisieren sind. Im Grundsatz ist diese Zielsetzung für die IHK Trier nicht neu. Schließlich bilden wir seit vielen Jahren in Fragen des Weinhandels und des Weinexports ein Kompetenzzentrum, das nicht nur von unseren eigenen Mitgliedern, sondern bundesweit in Anspruch genommen wird. In einem weiteren Schritt haben wir inzwischen diese Kompetenz in Kooperation mit der IHK Saarland auf Frankreich, den wichtigsten europäischen Auslandsmarkt für deutsche Unternehmen, ausgeweitet. Schließlich wollen wir uns künftig intensiver auch mit dem dynamischsten Land unter den deutschen Absatzmärkten und dem Markt der Zukunft außerhalb von Europa, den Vereinigten Staaten von Amerika, beschäftigen. Auch in der Außenwirtschaftspolitik des Landes Rheinland-Pfalz wird diesem Markt ein besonderer Stellenwert eingeräumt.
Die zu diesen beiden Ländern von der IHK Trier organisierten Veranstaltungen haben sich nach kurzer Zeit gut etablieren können und ziehen heute Teilnehmer aus ganz Rheinland-Pfalz und darüber hinaus nach Trier. Im nächsten Jahr wollen wir diese Aktivitäten ausweiten. Das für April 2002 geplante Match-Making-Event zwischen rheinland-pfälzischen und US-Unternehmen auf der Hannover Messe wird den Unternehmen aus beiden Ländern helfen, ihre Geschäftschancen zu optimieren. Unter Einbindung zahlreicher Partner, wie der Hannover Messe, C.A.S.E., der IMG in Mainz, dem US Foreign Commercial Service, und mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums wird hier zum ersten Mal auf einer internationalen Plattform der Versuch unternommen, den Messe-Erfolg zu optimieren, darüber hinaus aber auch individuelle Problemstellungen in Einzelgesprächen mit Experten zu erörtern.
Einen ähnlichen Weg beschreitet auch die IHK Pfalz, die sich ebenso seit langem die Kooperation mit anderen IHKs und die Bildung von Kompetenzzentren auf ihre Fahnen geschrieben hat. Unternehmen aus dem gesamten Land suchen Rat in Ludwigshafen, wenn es um ein Engagement in Rumänien geht, und vor zwei Jahren hat das dortige Präsidium ein Kompetenzzentrum für gesamt Lateinamerika eingerichtet. Heute erreichen die IHK Pfalz Anfragen zu diesem Subkontinent aus dem gesamten Bundesgebiet. Als dritter Schwerpunkt ist jetzt ein Kompetenzzentrum China im Aufbau.
Noch konnten leider nicht alle IHKs davon überzeugt werden, dass dies ein zukunftsweisender Weg ist, die Beratungsqualität und das Standing der IHK-Organisation für die Unternehmen im Auslandsgeschäft langfristig zu sichern. Ich bin überzeugt davon, dass wir an vielen Stellen unsere Kräfte in der IHK-Organisation bündeln müssen, um unsere Dienstleistungen rationeller und kostengünstiger zu erbringen und um damit auch wertvoller für unsere Mitglieder zu werden. Im Geschäftsfeld International sind erste positive Auswirkungen einer engeren Zusammenarbeit erkennbar.
Spezialisierung und arbeitsteilige Kooperation sind damit nicht nur ein Thema für die Unternehmen zur Bewältigung der Herausforderung der Globalisierung, sie stellen auch für die IHKs ein wichtiges Ziel dar. Erste Schritte in dieser Richtung wurden getan, weitere müssen folgen.
Wolfgang Natus
Präsident der IHK
In diesem Spannungsfeld sehen sich die Industrie- und Handelskammern als Partner der Unternehmen in besonderem Maße gefordert. Laut einer Prognos-Umfrage sind sie für die Unternehmen die wichtigsten Partner bei der Initiierung und Durchführung von Auslandsgeschäften. Diese Rolle werden sie künftig jedoch nur dann weiter erfolgreich ausfüllen können, wenn sie sich den oben beschriebenen Herausforderungen der Unternehmen auch selbst stellen und in den eigenen Häusern einen effektiven Umgang mit Wissen organisieren. Durch eine engere Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes von Industrie- und Handelskammern und Auslandshandelskammern ist es möglich, das vorhandene Know-how weiter zu bündeln und so die Beratungsqualität der IHK zu verbessern.
Die bereits heute erkennbaren Fortschritte, durch eine zielgerichtete arbeitsteilige Kooperation zu einer Qualitätserhöhung bei gleichzeitiger Kostenreduzierung zu gelangen, sind sehr ermutigend. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass diese Fortschritte sowohl in größeren als auch in einer kleineren IHK, wie der IHK Trier, zu realisieren sind. Im Grundsatz ist diese Zielsetzung für die IHK Trier nicht neu. Schließlich bilden wir seit vielen Jahren in Fragen des Weinhandels und des Weinexports ein Kompetenzzentrum, das nicht nur von unseren eigenen Mitgliedern, sondern bundesweit in Anspruch genommen wird. In einem weiteren Schritt haben wir inzwischen diese Kompetenz in Kooperation mit der IHK Saarland auf Frankreich, den wichtigsten europäischen Auslandsmarkt für deutsche Unternehmen, ausgeweitet. Schließlich wollen wir uns künftig intensiver auch mit dem dynamischsten Land unter den deutschen Absatzmärkten und dem Markt der Zukunft außerhalb von Europa, den Vereinigten Staaten von Amerika, beschäftigen. Auch in der Außenwirtschaftspolitik des Landes Rheinland-Pfalz wird diesem Markt ein besonderer Stellenwert eingeräumt.
Die zu diesen beiden Ländern von der IHK Trier organisierten Veranstaltungen haben sich nach kurzer Zeit gut etablieren können und ziehen heute Teilnehmer aus ganz Rheinland-Pfalz und darüber hinaus nach Trier. Im nächsten Jahr wollen wir diese Aktivitäten ausweiten. Das für April 2002 geplante Match-Making-Event zwischen rheinland-pfälzischen und US-Unternehmen auf der Hannover Messe wird den Unternehmen aus beiden Ländern helfen, ihre Geschäftschancen zu optimieren. Unter Einbindung zahlreicher Partner, wie der Hannover Messe, C.A.S.E., der IMG in Mainz, dem US Foreign Commercial Service, und mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums wird hier zum ersten Mal auf einer internationalen Plattform der Versuch unternommen, den Messe-Erfolg zu optimieren, darüber hinaus aber auch individuelle Problemstellungen in Einzelgesprächen mit Experten zu erörtern.
Einen ähnlichen Weg beschreitet auch die IHK Pfalz, die sich ebenso seit langem die Kooperation mit anderen IHKs und die Bildung von Kompetenzzentren auf ihre Fahnen geschrieben hat. Unternehmen aus dem gesamten Land suchen Rat in Ludwigshafen, wenn es um ein Engagement in Rumänien geht, und vor zwei Jahren hat das dortige Präsidium ein Kompetenzzentrum für gesamt Lateinamerika eingerichtet. Heute erreichen die IHK Pfalz Anfragen zu diesem Subkontinent aus dem gesamten Bundesgebiet. Als dritter Schwerpunkt ist jetzt ein Kompetenzzentrum China im Aufbau.
Noch konnten leider nicht alle IHKs davon überzeugt werden, dass dies ein zukunftsweisender Weg ist, die Beratungsqualität und das Standing der IHK-Organisation für die Unternehmen im Auslandsgeschäft langfristig zu sichern. Ich bin überzeugt davon, dass wir an vielen Stellen unsere Kräfte in der IHK-Organisation bündeln müssen, um unsere Dienstleistungen rationeller und kostengünstiger zu erbringen und um damit auch wertvoller für unsere Mitglieder zu werden. Im Geschäftsfeld International sind erste positive Auswirkungen einer engeren Zusammenarbeit erkennbar.
Spezialisierung und arbeitsteilige Kooperation sind damit nicht nur ein Thema für die Unternehmen zur Bewältigung der Herausforderung der Globalisierung, sie stellen auch für die IHKs ein wichtiges Ziel dar. Erste Schritte in dieser Richtung wurden getan, weitere müssen folgen.
Wolfgang Natus
Präsident der IHK