Sprungmarken zu den wichtigsten Seitenabschnitten


Hauptinhalt Servicelinks


IHK Trier


Seitenkopf

Seitenhauptinhalt

01.07.2011

Kompetenz im Magnesium-Druckguss


Dieser Text ist vom 01.07.2011 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Vierzig Jahre Stihl am Standort Weinsheim in der Eifel

Zweitgrößter Stihl-Standort in Deutschland, rund 600 Arbeitsplätze, 24 Millionen Druckgussteile pro Jahr, 650 verschiedene Artikel, ein Exportanteil von 15 Prozent: Die Fakten des Stihl-Werks in Weinsheim bei Prüm belegen eine Erfolgsgeschichte, zu der Kontinuität und Nachhaltigkeit gehören.

Der Name Stihl steht in der Öffentlichkeit für besonders robuste Motorsägen. Der vor 85 Jahren in Waiblingen gegründete Familienkonzern beschäftigt an zehn Standorten in Europa, den USA und China insgesamt 11 300 Mitarbeiter und ist Weltmarktführer für Motorsägen mit einem Umsatz von 2,35 Milliarden Euro. Wer das 1971 in den grünen Hügeln der Eifel gegründete Stihl-Zweigwerk besucht, trifft hier auf ein Unternehmen, das Magnesium-Druckgussteile für eine Fülle von Produkten entwirft und fertigt. Sie bestimmen den Alltag von weitaus mehr Menschen als nur von handfesten Schreinern, Holzfällern, Hobbygärtnern oder Landschaftsarchitekten. In Weinsheim entstehen über die Teile für Sägen und Heckenscheren hinaus wichtige Komponenten für Autos und Motorräder, Laptops oder Unterhaltungselektronik. „Wir konzipieren diese Artikel bedarfsgerecht nach Kundenwunsch und stellen auch die Druckgussformen, Vorrichtungen und Bearbeitungswerkzeuge her“, beschreibt Gerhard Eder, der das Werk seit 17 Jahren leitet, das Just-in-Time-Geschäft für internationale Auftraggeber.

Weinsheim ist mit 600 Beschäftigten und bislang mehr als 460 Menschen, die hier ihre Ausbildung absolvierten, der zweitgrößte Stihl-Standort in Deutschland. 6500 Tonnen Magnesium pro Jahr werden hier verarbeitet bei einem Stromverbrauch von 18 Millionen Kilowattstunden. Dabei setzt das Werk partiell auf Kreislaufwirtschaft, denn es ist die weltweit einzige Magnesium-Gießerei, die im eigenen Kreislauf Teile per Rückschmelzen wieder verwendet und daher bei der Herstellung hochreiner Magnesiumlegierungen besonders ressourceneffizient arbeitet.

CLUSTERBILDUNG GEGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL
Ein Thema begleitet den auf beständige Innovationskraft basierenden Standort von Anfang an: die Notwendigkeit, junge Nachwuchskräfte zu halten und anzulocken. „Es ist nicht leicht, entsprechend hochgradig ausgebildete Fachkräfte in die Eifel zu holen“, räumt Eder ein. „Der Jobs an sich und wir als Arbeitgeber sind zwar attraktiv, aber das Umfeld für die Familien erscheint für Zugezogene teilweise als schwierig. Die jungen Leute, die wir brauchen, haben zur Zeit genug Auswahlmöglichkeiten in Ballungsräumen.“ Es fehle in der Eifel an guten Verkehrsverbindungen, auch im Bereich ÖPNV, und das kulturelle Leben könnte auch intensiver sein. Ein Cluster für alle Branchen der Region, die auf hochwertigem Know-how beruhen, sei sinnvoll.

Aber das Weinsheimer Werk hat ein probates Mittel gegen den strukturell drohenden Fachkräftemangel. „Wir haben ein konzerneigenes Ausbildungswesen und sind über unser Stammsitz in Waiblingen an einer Berufsakademie für Ingenieure beteiligt. Wir schicken Nachwuchskräfte aus der Eifel nach Schwaben, sie kommen mit ihrem Diplom zu uns zurück und sind standorttreu.“ Sowieso plädiert Eder dafür, das deutsche Ingenieurswesen nicht zu Gunsten des Bachelors aufzugeben: „Es ist ein weltweit renommiertes Gütesiegel, wir sollten es als Marke erhalten.“ Er geht insgesamt optimistisch in die nächsten Jahre und bringt die dafür notwendige Philosophie auf den Punkt: „Es kommt darauf an, die Menschen zu begeistern und zu sagen, wofür man eintritt – nicht nur, wogegen man ist.“

Seitenfuß