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14.02.2002

Landal GreenParks: Ferienparks im Herzen der Natur


Dieser Text ist vom 14.02.2002 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Eine Erfolgsstory für die Region Trier

Mit fünf Standorten in Eifel und Hunsrück sowie an der Mosel sind die „Ferienparks im Herzen der Natur“ ein wichtiger Faktor für den Fremdenverkehr der gesamten Region. Die Idee stammt aus den Niederlanden: So viel Wohnkomfort wie in einem Hotel und so viel individueller Freiraum wie beim Camping – beides zugleich finden Gäste in dieser Art Urlaubsdomizil. In Kell, Kröv, Leiwen, Stadtkyll und Saarburg sind insgesamt 1 035 Bungalows ein gemütliches Zuhause vor allem für Familienferien.

Die Geschichte der Landal GreenParks, die derzeit weitere zehn Parks in den Niederlanden sowie einen in Tschechien betreiben und im September dieses Jahres 34 neue von Gran Dorado übernehmen werden, begann wie viele Erfolgsstorys klein und unscheinbar: Eine Versicherungsgesellschaft nannte in den 50er Jahren einen Wohnwagen und ein Wohnboot als Feriendomizil für Mitarbeiter ihr eigen. Doch die Versicherungsgesellschaft blieb nicht klein, sondern fusionierte mit anderen. Die Folge: zu wenig Platz für den Urlaub des Personals.
Das pragmatische Resultat dieses Engpasses war der Kauf eines ganzen Ferienparks mit 50 Häusern plus Campingplatz, doch das nächste Problem stand vor der Tür. Nun war der Park für die Bedürfnisse der Versicherer zu groß. Wieder stand praktisches Denken und Handeln an: Die überschüssigen Häuser wurden an Dritte weitervermietet, was sich als äußerst rentable Idee erwies. Prompt kaufte die Gesellschaft mehrere Ferienparks in den Niederlanden einzig zum Zweck der Weitervermietung, der erste „ Coup“ im Ausland war eine Gründung in Kröv im Jahr 1966. 1996 wurde die gesamte Ferienparkgruppe von Landal übernommen. Allein die fünf deutschen Parks generieren rund 20 Millionen € Umsatz.

Die Region profitiert von den Ferienparks

Als positiver Wirtschaftsfaktor für die Region tritt Landal GreenParks gleich in mehrfacher Hinsicht auf. Arbeitgeber ist der niederländische Konzern für 155 fest Angestellte und für weitere rund 100 geringfügig Beschäftigte. 23 Angestellte arbeiten in der Hauptverwaltung für die deutschen Parks, die ihren Sitz in Saarburg hat; hier werden im Call-Center Buchungen und Anfragen bearbeitet, die Marketing-Abteilung operiert von hier aus. Schätzungsweise bis zu 30 weitere Stellen werden geschaffen, wenn im September die Aufstockung um die bisherigen Gran Dorado-Einrichtungen erfolgt. Bäcker, Winzer, Tankstellen und Gastronomen profitieren ebenfalls von der Existenz der Parks, die im Übrigen stolz auf eine ungewöhnliche Belegungsdichte von 74 Prozent blicken können. Sechzig Prozent der Gäste werden Jahr für Jahr zur Stammkundschaft, etliche sind erfahrungsgemäß so von den Reizen der Landschaft überzeugt, dass sie nach einem Schnupperurlaub im Ferienpark weitere Aufenthalte in anderen Hotels an der Mosel, in Eifel und Hunsrück nach sich ziehen. Marketing-Leiter Jörg Krczal schätzt vorsichtig, dass seine Gäste derzeit rund 23,5 Millionen € jährlich für Güter und Dienstleistungen in der Region lassen, zusätzlich zu den rund 20 Millionen Euro Umsatz, die direkt in den Parks erwirtschaftet werden. Dadurch sind direkt und indirekt – zumindest statistisch errechnet – 763 Voll-Arbeitsplätze garantiert. Allein 700 Weinproben werden von Landal vermittelt, 22 000 Flaschen Wein ordern die deutschen Parks des Konzerns. Für den Park Sonnenberg in Leiwen gibt es eine Berechnung, der zufolge die örtlichen Bäckereien im Jahr 2000 eine Million Brötchen und 150 000 Brote lieferten und die Gästeschar 80 000 Liter Milch konsumierte.
Zusätzlich verursachen die 215 000 Übernachtungen auf den Landal-Campingplätzen einen Geldsegen. Bei „zurückhaltender Schätzung“ geht das Unternehmen von rund 18 € Tagesausgaben pro zünftigem Zeltplatz- oder Caravangast aus, die Miete für den Stellplatz nicht eingerechnet.

Gute Zusammenarbeit mit Verwaltungen und IHK

Bei so viel geballter Wirtschaftskraft wundert es nicht, dass sich die Touristiker glücklich schätzen, die einen Landal GreenPark in ihrem „Revier“ haben. Die Zusammenarbeit sei in jedem Fall intensiv und fruchtbar, bestätigt auch Hendrick Groot-Tjooitink, der die deutschen Parks von Saarburg aus managt und damals die Initialzündung für die Expansion gen Osten lieferte. Er versteht seine Imagebroschüren und Kataloge mit 1,2-Millionen-Auflage auch als Werbung für die Region, die ihm ans Herz gewachsen ist. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Verwaltungen und zu den Verkehrsämtern“, bestätigt er zufrieden und verweist auf die Anzeigen, die er in den regionalen Ferienkatalog schaltet, auf gemeinsam organisierte Pressereisen, Verlinkungen im Internet, Messeauftritte und auf die großen joint promotions etwa mit Ferrero oder Quelle, die indirekt auch als Werbung für die Region dienen. Die Aufnahme der Landal GreenParks in der Reiseveranstalterkataloge von Thomas Cook (NUR) oder „I T S“ steigert den Bekanntheitsgrad der Fremdenverkehrsorte gewaltig.
Die Verbundenheit mit Eifelern, Moselanern und Hunsrückern untermauert die Tatsache, dass Bands und Musikvereine der Umgebung in den Park kommen, um für den guten Ton in Sachen Kultur zu sorgen. Weiteres aussagekräftiges Beispiel: Die Sommerrodelbahn im Saarburger Park Warsberg wird auch von anderen Touristen und Einheimischen genutzt. Theoretische Schützenhilfe leistet Landal mit einem Transfer von Know-how an die regionale Fremdenverkehrswirtschaft. Im Tourismusausschuss gibt es ganz konkrete Projekte mit der Hotellerie, vieles wird dort auch in Zusammenarbeit mit der IHK geregelt. Jüngstes „Kind“ des Ausschusses ist die Planung, kulturhungrige Gäste per Öffentlichem Personen-Nahverkehr in die Museen und zu den Sehenswürdigkeiten der Region zu bringen.

Land und Leute kennen lernen – Freizeit heißt Freiheit von Stress

Der Erfolg der niederländischen Ferienexperten liegt in der „Philosophie“ des Unternehmens: „Die Landal Greenparks sind keine Ferienparks, die ihren Gästen künstliche Ferienwelten und verordneten Freizeitspaß verkaufen wollen. Ganz im Gegenteil: Wir bieten mit unserem offenen Konzept Ruhe und Erholung in gewachsenen Natur- und Kulturlandschaften. Unsere Gäste wollen nicht in eine völlig abgeschottete eigene Ferienwelt mit Trubel ohne Ende entführt werden. Sie wollen Land und Leute kennen lernen.“ So gibt es zwar ausgebildete Animateure, die es den Urlaubern erleichtern, miteinander ins Gespräch zu kommen oder die zahlreichen Sportangebote wahrzunehmen, aber Wanderungen mit einem Förster, Weinproben, Weinkellerbesichtigungen oder andere speziell auf die Ferienregion abgestimmte Angebote lassen eine „ Ghettoisierung“ der Ferien gar nicht erst aufkommen. „Tagsüber ist im Park fast nichts los“, schildert Groot-Tjooitink die Vorlieben, „da sind alle unterwegs.“ Abends ist für den, der mag, geselliges Beisammensein angesagt, und für die Bedürfnisse der jugendlichen Gäste ist auch gesorgt.

Ausbildung als Zukunftssicherung für das Unternehmen

Jugendliche kommen nicht nur als Fetenfreaks auf der Suche nach netten Kontakten in die Parks. Derzeit haben 30 junge Leute als Azubis viel handfestere Interessen, die sie bei Landal verwirklichen und bei denen sie von 28 Ausbildern betreut werden. Kaufleute für Bürokommunikation und Einzelhandel, Bürokauffrauen und –männer, Köche und Köchinnen und Restaurantfachleute werden hier auf den beruflichen Alltag vorbereitet. In enger Kooperation mit der IHK gibt es Workshops, etwa ein Weinseminar, EDV-Kurse oder „Das Personalbüro“, in denen der Nachwuchs intensiv gefördert wird. Die Ausbildungsrahmenpläne sind speziell auf die Bedürfnisse von Landal zugeschnitten. „Vor allem im Restaurantbereich war es notwendig, selbst auszubilden“, schildert Personalleiter Reinhard Lorenz die Perspektive, die sich Landal nach der Übernahme der Gastronomie im Jahr 1996 bot. Die erforderlichen Eignungsprüfungen der Ausbilder wurden in Zusammenarbeit mit der IHK nach entsprechenden Kursen innerhalb von sechs Wochen absolviert, dadurch konnte der Nachwuchs an Fachpersonal gesichert werden. Um die Orientierung im Unternehmen zu erleichtern, gibt es für die jungen Neulinge Kennenlerntage, wo Eltern und Freunde ebenso willkommen sind. Die „Arbeitsgruppe Azubi“, die diese Events organisiert, wurde im Frühjahr 2001 mit Beteilung von Betriebsrat und Arbeitgeber gegründet und kümmert sich auch um alle sonstigen Belange der Auszubildenden oder arrangiert berufsspezifische Besichtigungen und Ausflüge für sie.

Angelika Koch

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