Die Digitalisierung hat einen weiteren zentralen Geschäftsprozess im Außenhandel erreicht: Mit dem volldigitalen Ursprungszeugnis (dUZ) steht deutschen Unternehmen erstmals eine vollständig digitale öffentliche Urkunde zur Verfügung. Entwickelt wurde das neue Verfahren von den Industrie- und Handelskammern Koblenz und München in enger Zusammenarbeit mit Pilotunternehmen aus unterschiedlichen IHK-Regionen. Nach erfolgreicher Testphase ist das System nun bundesweit in den Realbetrieb gestartet – ein Meilenstein für die Effizienz und Modernisierung des internationalen Warenverkehrs.
Über das zentrale Portal eUZweb können Unternehmen Ursprungszeugnisse künftig digital beantragen, genehmigen lassen und herunterladen – komplett ohne Papier. Der bisher notwendige Medienbruch entfällt, bei dem die IHK nach der digitalen Bearbeitung noch eine Papierurkunde auf vorgeschriebenem Formular ausstellen musste.
Informationen und Registrierung für Unternehmen: https://euz.ihk.de/euzweb
Zum Hintergrund
Ein Ursprungszeugnis ist ein offizielles Handelsdokument, das das Ursprungsland einer Ware bestätigt. Es wird in der Regel von Industrie- und Handelskammern ausgestellt und enthält Angaben zu Exporteur, Importeur und Art der Ware. Im internationalen Handel dient es dazu, Zollformalitäten zu erfüllen, Handelsvorteile zu nutzen oder Einfuhrbestimmungen einzuhalten. In Deutschland werden jährlich rund eine Million dieser Urkunden ausgestellt.
Das digitale Ursprungszeugnis basiert auf dem elektronischen Antragsverfahren, das 2019 ebenfalls von den Industrie- und Handelskammern Koblenz und München entwickelt wurde. Nun haben beide Kammern die aktuelle Weiterentwicklung gemeinsam pilotiert und in den vergangenen Monaten erfolgreich mit Unternehmen und Zollbehörden in aller Welt getestet.
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Jan Heidemanns
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