Das Telefon klingelt unentwegt. „Tut mir leid, wir sind ausgebucht.“ Die Sonne scheint über den Weinbergen, an der Moselpromenade herrscht reger Betrieb, und viele Urlauber machen es sich auf der großen Terrasse des Reiler Hofs gemütlich.
„Bei uns ist im Moment jeder Tag wie sonst ein Wochenend-Tag“, sagt Maria Heim. Sie leitet das Hotel und Restaurant zusammen mit ihrem Mann Christoph und dessen Mutter Jutta. Seit 1987 beherbergt das pittoreske Fachwerkhaus am Rande des Landkreises Bernkastel-Wittlich Gäste aus aller Welt. Doch eine so bewegte Zeit wie die jetzige hat es noch nie erlebt.
„Bei uns ist im Moment jeder Tag wie sonst ein Wochenend-Tag“, sagt Maria Heim. Sie leitet das Hotel und Restaurant zusammen mit ihrem Mann Christoph und dessen Mutter Jutta. Seit 1987 beherbergt das pittoreske Fachwerkhaus am Rande des Landkreises Bernkastel-Wittlich Gäste aus aller Welt. Doch eine so bewegte Zeit wie die jetzige hat es noch nie erlebt.
Der Shutdown kommt einen Tag, bevor das Hotel nach der Winterpause wieder öffnen will. Es folgt eine Zeit großer Ungewissheit. Im Büro türmt sich die Arbeit wegen der vielen Umbuchungen und Stornierungen. „Zum Glück hatten wir noch keine Ware im Haus“, sagt Heim. Als das Restaurant dann wieder öffnen kann, ist es wiederum schwer, von jetzt auf gleich an frische Produkte zu kommen. Und: Es fehlt Personal aus dem Ausland, das nicht einreisen darf.
Doch vom ersten Tag an ist wieder Leben im Haus. Viel Leben. „Wir sind ein kleines Dorf, haben hier viel Natur um uns herum, das kommt uns zugute.“ Und die Schönheit der Mosel natürlich. Vor allem die Zimmer mit Sauna und Whirlpool sind heiß begehrt. Die Nachfrage der Besucher ist größer, als dass sie sie bedienen könnten. Doch die Hygienevorgaben binden eben auch Arbeitskraft.
„Der Shutdown hat uns noch einmal gezeigt, wie dankbar wir für ein gutlaufendes Unternehmen sein dürfen. Das haben wir auch unseren regionalen Gästen, die oft Stammgäste sind, zu verdanken, die uns nach dem Shutdown sofort besuchen kamen und uns so den Rücken gestärkt haben.“
Heute kann die 33-Jährige der Zeit des Shutdowns auch etwas abgewinnen: „Meine Schwiegermutter hat zum ersten Mal in ihrem Leben das Osterfest zuhause im Garten verbringen können. Wir hatten viel mehr Zeit für die Familie, das war auch schön.“ Eine ruhige Zeit, die in der ganzen Ungewissheit auch vielen Moselgastronomen eine kleine Auszeit für die Liebsten geschenkt hat.