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01.01.2011

Neuaufstellung und Erhalt von 200 Arbeitsplätzen


Dieser Text ist vom 01.01.2011 und könnte inhaltlich veraltet sein.

S-UBG AG und Invest Kapital Holding AG übernehmen Ergocast

Die S-UBG AG, der Beteiligungsfonds für mittelständische Unternehmen in der Region Aachen, Krefeld und Mönchengladbach, und die Invest Kapital Holding AG, München, eine unternehmergeführte, industrielle Beteiligungsholding mit Spezialisierung auf das Heben von Verbesserungspotenzialen bei produzierenden mittelständischen Unternehmen in Deutschland, haben gemeinsam mit dem Management zum 1. November 2010 sämtliche Anteile an der Gießerei Ergocast aus Jünkerath/Eifel vom Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Jörg A. Wunderlich übernommen und dem Unternehmen und den Mitarbeitern nach der Insolvenz eine neue Perspektive gegeben.

Ergocast hatte 2010 nach der schweren Wirtschaftskrise Insolvenz angemeldet. Das Beteiligungskapital und das operative Know-how sollen die begonnene Sanierung der im September 2010 neu gegründeten Ergocast-Gruppe sichern. „Damit erhalten wir rund 200 der vormals 250 Arbeitsplätze“, sagt Horst Gier, Vorstandsmitglied der S-UBG AG. „Ergocast ist in einer traditionellen Branche mit soliden Zukunftsaussichten tätig. Mit einer nachhaltigen Strategie können wir das Unternehmen wieder zu alter Ertrags- und Umsatzstärke zurückbringen.“

Insolvenzverwalter Wunderlich aus Trier zeigte sich mit der gefundenen Lösung sehr zufrieden. „Wir haben 200 Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region erhalten können.“ Auch Frank Peuckmann, Vorstand der Mentor AG, Trier, freute sich über den Unternehmenserhalt. Der Gesellschaft war es gelungen, zwei strategische Interessenten zu einem starken Konsortium zusammenzuführen.

Ergocast ist eine Eisengießerei, die im Wesentlichen komplexen, hochwertigen Eisen – und Sphäroguss im Maschinenformguss und im großen Handformguss mit Gewichten von bis zu 50 Tonnen pro Teil produziert. Kunden stammen vor allem aus dem Maschinen- und Schwermaschinenbau. Die Teile werden zum Beispiel in großen Kraftwerksturbinen oder Hydraulikkomponenten eingesetzt.

Während im Maschinenformguss die Konkurrenz aus dem Ausland groß ist, sind im Handformguss hohes technisches Know-how und individuelle Beratung notwendig. „Dieser Bereich hat auch in der Vergangenheit stets profitabel gearbeitet, denn unsere Mitarbeiter sind hier extrem gut ausgebildet“, erklärt Norbert Lüling, Geschäftsführer des Unternehmens. „Wir verkaufen unsere Teile sogar in die USA sowie an Kunden aus China.“

Die Strategie mit den neuen Investoren zielt darauf ab, den technischen Stand durch Investitionen zu verbessern und die Arbeitsprozesse zu optimieren. „Ergocast macht tolle Produkte. Das Know-how der Mitarbeiter ist hoch. Die Auftragspipeline ist gut. Wir suchen nun erfahrene Branchenexperten, die uns helfen, Ergocast bei den innerbetrieblichen Abläufen effizienter zu machen und auf den neuesten Stand zu bringen“, so Jürgen Mitsch, Vorstand der IKH AG.

Ergocast, 1687 in Jünkerath gegründet, früher die Gießerei der Mannesmann Demag, war seit 2007 im Besitz der holländischen Nimbus-Gruppe, die weitere Beteiligungen an anderen Gießereien hält. Nimbus wollte damit sein eigenes Angebot um Großgussteile ergänzen. Bei Ergocast wurden erhebliche Investitionen angestoßen, die jedoch im Zuge der Wirtschaftskrise 2008 und 2009 nicht abgeschlossen werden konnten. Auftrags- und Umsatzrückgänge trieben Ergocast in die Zahlungsunfähigkeit. „Mittlerweile sind die Kundenbedarfe zurückgekehrt und wir konnten trotz Insolvenz relevante Aufträge für die Zukunft gewinnen. Durch die Insolvenz haben wir auch die Krisen auslösenden Finanzprobleme abgeschüttelt“, erklärt der Geschäftsführer und Mitgesellschafter Norbert Lüling. „In der Traditionsbranche Eisenguss sind wir damit hervorragend positioniert.“ Lüling ist seit zehn Jahren bei der Ergocast GmbH beschäftigt und beteiligt sich auch mit eigenen Finanzmitteln an der aktuellen Transaktion.

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