01.03.2005
Neues Einzelhandelskonzept der Stadt Trier
Dieser Text ist vom 01.03.2005 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Am 10. Februar 2005 wurde das neue Einzelhandelskonzept der
Stadt Trier im Arena-Gebäude der Öffentlichkeit vorgestellt. Die
Präsentation schloss damit einen über mehrere Jahre laufenden
Prozess der Erarbeitung von Zukunftsstrategien zur Entwicklung
des Trierer Einzelhandels vorläufig ab. Basierend auf einer von
der CIMA durchgeführten Erhebung zu allen wesentlichen Aspekten
des Handels in Trier, hatte der seinerzeit neu konstituierte „
Runde Tisch Einzelhandel“ ein Konzept mit Zukunftsstrategien für
die weitere Entwicklung der Handelslandschaft im Oberzentrum
erarbeitet. Besonders hervorzuheben ist, dass der „Runde Tisch“
sich sowohl aus Vertretern der Stadtverwaltung, als auch aus
Repräsentanten der im Stadtrat vertretenen Fraktionen sowie der
Wirtschaft zusammensetzte. Die Wirtschaft wurde repräsentiert
durch die IHK, den Einzelhandelsverband, die Hwk und die City
Initiative Trier.
Basierend auf den von der CIMA erarbeiteten statistischen Informationen und Bewertungen erarbeitete der „Runde Tisch“ unter Vorsitz von Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch und fachlicher Koordination durch den Amtsleiter Stadtentwicklung und Statistik, Dr. Johannes Weinand, im Laufe mehrerer Arbeitssitzungen konkrete Ziele für die künftige Handelsentwicklung Triers. Den stellvertretenden Vorsitz hatte IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel inne.
Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass es sich bei den Zielen nicht um allgemein formulierte Wunschvorstellungen, sondern um konkret quantifizierte Zielmarken für die Bereiche Innenstadt, Nahversorgung und großflächiger Einzelhandel handelt, die mit den Leitvorstellungen der IHK im Wesentlichen übereinstimmen. Den Zielen wurden konkrete Maßnahmen zugeordnet und beide mit für die Umsetzung zuständigen Managern versehen. Durch dieses Vorgehen soll eine nachhaltige Umsetzung und eine hohe Verbindlichkeit für die beteiligten Akteure sichergestellt werden.
Aus Sicht der IHK ist das Einzelhandelskonzept der Stadt Trier positiv zu werten, da sich Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf ein Entwicklungsszenario verständigt haben, das den Erhalt der innerstädtischen Multifunktionalität in den Mittelpunkt rückt. Eine ganze Reihe von Zielen und Maßnahmen beziehen sich auf eine an den Bedürfnissen der Innenstadt orientierte funktionale Arbeitsteilung zwischen City und Peripherie beziehungsweise „grüner Wiese“.
IHK ZIEHT POSITIVES FAZIT
Das Konzept visiert an, die insgesamt sehr hohe Einzelhandelszentralität von über 200 für die Stadt Trier und von 110 für die Trierer Innenstadt zu erhalten. Hierzu ist vorgesehen, die Fläche großflächiger Einzelhandelsbetriebe auf der „grünen Wiese“, welche innenstadtrelevante Sortimente anbieten, nicht mehr weiter zu vergrößern und die Höchstgrenze bei Randsortimenten strikt einzuhalten. Dieser Zielkanon stimmt mit den durchgängig vertretenen Forderungen der Industrie- und Handelskammer überein: Einzelhandelsbetriebe, die innenstadtrelevante Sortimente anbieten, sollten in engem räumlichen und funktionalen Zusammenhang mit den Kerneinkaufslagen der jeweiligen Standortgemeinde angesiedelt werden. Auf diese Weise kann einerseits die Multifunktionalität der Innenstädte durch eine Mischung aus Handel, Gastgewerbe, Tourismus, Dienstleistungen und Wohnen erhalten, gleichzeitig jedoch auch der notwendige Wettbewerb zwischen etablierten Geschäften und Neueinsteigern in die Einzelhandelsbranche gesichert werden.
In den kommenden Jahren wird es in diesem Zusammenhang im Wesentlichen darum gehen, durch eine konsequente Nutzung der bauleitplanerischen Instrumente eine Ansiedlungspolitik großflächiger Einzelhandelsbetriebe durchzusetzen, die den Zielvorstellungen des Einzelhandelskonzepts entspricht. Hierfür wird sich die IHK mit Nachdruck einsetzen. Die „Arbeitsteilung“ zwischen Innenstadt und „grüner Wiese“ gilt es auch in den Mittel- und Unterzentren der Region umzusetzen.
Die Einzelhandelsstandorte der Region können in ihrer Attraktivität nicht statisch fixiert werden. Jeder Standort hat selbstverständlich das Recht, sich durch Service und Angebote besonders zu profilieren. Dies sollte jedoch im Hinblick auf innenstadtrelevante Sortimente durch den Wettbewerb möglichst attraktiver Cityeinkaufslagen geschehen und nicht durch eine unkoordinierte Ansiedlung großflächiger Betriebe in nicht integrierten Lagen. Ein solches Verständnis des interkommunalen Wettbewerbs würde sich fatal auf die Attraktivität der regionalen Innenstädte auswirken. Ein konsensual erarbeitetes und in seiner Umsetzung möglichst verbindliches interkommunales Einzelhandelskonzept könnte hingegen den Weg in die Zukunft des regionalen Handels weisen.
Dr. Matthias Schmitt
Basierend auf den von der CIMA erarbeiteten statistischen Informationen und Bewertungen erarbeitete der „Runde Tisch“ unter Vorsitz von Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch und fachlicher Koordination durch den Amtsleiter Stadtentwicklung und Statistik, Dr. Johannes Weinand, im Laufe mehrerer Arbeitssitzungen konkrete Ziele für die künftige Handelsentwicklung Triers. Den stellvertretenden Vorsitz hatte IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel inne.
Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass es sich bei den Zielen nicht um allgemein formulierte Wunschvorstellungen, sondern um konkret quantifizierte Zielmarken für die Bereiche Innenstadt, Nahversorgung und großflächiger Einzelhandel handelt, die mit den Leitvorstellungen der IHK im Wesentlichen übereinstimmen. Den Zielen wurden konkrete Maßnahmen zugeordnet und beide mit für die Umsetzung zuständigen Managern versehen. Durch dieses Vorgehen soll eine nachhaltige Umsetzung und eine hohe Verbindlichkeit für die beteiligten Akteure sichergestellt werden.
Aus Sicht der IHK ist das Einzelhandelskonzept der Stadt Trier positiv zu werten, da sich Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf ein Entwicklungsszenario verständigt haben, das den Erhalt der innerstädtischen Multifunktionalität in den Mittelpunkt rückt. Eine ganze Reihe von Zielen und Maßnahmen beziehen sich auf eine an den Bedürfnissen der Innenstadt orientierte funktionale Arbeitsteilung zwischen City und Peripherie beziehungsweise „grüner Wiese“.
IHK ZIEHT POSITIVES FAZIT
Das Konzept visiert an, die insgesamt sehr hohe Einzelhandelszentralität von über 200 für die Stadt Trier und von 110 für die Trierer Innenstadt zu erhalten. Hierzu ist vorgesehen, die Fläche großflächiger Einzelhandelsbetriebe auf der „grünen Wiese“, welche innenstadtrelevante Sortimente anbieten, nicht mehr weiter zu vergrößern und die Höchstgrenze bei Randsortimenten strikt einzuhalten. Dieser Zielkanon stimmt mit den durchgängig vertretenen Forderungen der Industrie- und Handelskammer überein: Einzelhandelsbetriebe, die innenstadtrelevante Sortimente anbieten, sollten in engem räumlichen und funktionalen Zusammenhang mit den Kerneinkaufslagen der jeweiligen Standortgemeinde angesiedelt werden. Auf diese Weise kann einerseits die Multifunktionalität der Innenstädte durch eine Mischung aus Handel, Gastgewerbe, Tourismus, Dienstleistungen und Wohnen erhalten, gleichzeitig jedoch auch der notwendige Wettbewerb zwischen etablierten Geschäften und Neueinsteigern in die Einzelhandelsbranche gesichert werden.
In den kommenden Jahren wird es in diesem Zusammenhang im Wesentlichen darum gehen, durch eine konsequente Nutzung der bauleitplanerischen Instrumente eine Ansiedlungspolitik großflächiger Einzelhandelsbetriebe durchzusetzen, die den Zielvorstellungen des Einzelhandelskonzepts entspricht. Hierfür wird sich die IHK mit Nachdruck einsetzen. Die „Arbeitsteilung“ zwischen Innenstadt und „grüner Wiese“ gilt es auch in den Mittel- und Unterzentren der Region umzusetzen.
Die Einzelhandelsstandorte der Region können in ihrer Attraktivität nicht statisch fixiert werden. Jeder Standort hat selbstverständlich das Recht, sich durch Service und Angebote besonders zu profilieren. Dies sollte jedoch im Hinblick auf innenstadtrelevante Sortimente durch den Wettbewerb möglichst attraktiver Cityeinkaufslagen geschehen und nicht durch eine unkoordinierte Ansiedlung großflächiger Betriebe in nicht integrierten Lagen. Ein solches Verständnis des interkommunalen Wettbewerbs würde sich fatal auf die Attraktivität der regionalen Innenstädte auswirken. Ein konsensual erarbeitetes und in seiner Umsetzung möglichst verbindliches interkommunales Einzelhandelskonzept könnte hingegen den Weg in die Zukunft des regionalen Handels weisen.
Dr. Matthias Schmitt