01.03.2012
Perspektivenwechsel am Ausbildungsmarkt
Dieser Text ist vom 01.03.2012 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Standpunkt von Peter Adrian, Präsident der IHK Trier
Die IHK-zugehörigen Unternehmen haben im Jahr 2011 fast 2 100 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist zunächst einmal eine gute Nachricht, die das hohe Ausbildungsengagement der Betriebe unter Beweis stellt. Die positive Zahl verstellt jedoch den Blick auf das dahinter liegende Problem. Denn die Anzahl der neuen Lehrverhältnisse hätte noch deutlich höher ausfallen können. Viele offene Stellen sind aber vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe, zunehmend auch im Handel und bei Unternehmen aus dem gewerblich-technischen Bereich, leider unbesetzt geblieben.
Die Vorzeichen am Ausbildungsmarkt haben sich nicht nur in der Region Trier gedreht. Dies hat auch der bei der Landesregierung eingerichtete „Ovale Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung“ erkannt, der im Februar auf seiner jährlichen Bilanzsitzung Strategie und Leitlinien der beruflichen Bildung für Rheinland-Pfalz diskutiert und für die kommende Zeit festgelegt hat. Hier war für die Wirtschaft vor allem wichtig, die Aufwertung und bessere Wahrnehmung der dualen Ausbildung mit dem Ziel der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung in den Fokus zu nehmen. Denn der Rückgang der Ausbildungsbewerber ist nicht allein auf die demographische Entwicklung zurückzuführen, sondern korrespondiert mit dem Trend bei den Jugendlichen, länger auf den allgemein bildenden Schulen zu verbleiben und einen höheren Schulabschluss anzustreben. Das ist zunächst auch einmal völlig legitim. Aus unserer Sicht erfordert dies aber auch eine hohe Transparenz und aussagekräftige Informationen über die guten Perspektiven einer dualen Ausbildung. Eine Stellschraube zum besseren Verständnis der Möglichkeiten einer „Karriere mit Lehre“ ist die frühzeitige, systematische Berufs- und Studienorientierung in allen Schulen, die sich in unserer Region auch mit unterstützenden Aktivitäten der IHK Trier etwa im Bereich der Vermittlung von Schulpatenschaften auf einem guten Weg befindet. Der Ausbau von dualen Studiengängen und die Fortsetzung des Modellsversuchs eines schnelleren Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte sind weitere Pluspunkte, um noch mehr leistungsstarke Jugendliche für eine betriebliche Ausbildung zu gewinnen. In diesem Sinne hat der Ovale Tisch eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die eine Kommunikationsstrategie erarbeiten soll, um das öffentliche Augenmerk stärker auf die duale Berufsbildung zu lenken und so manches Zerrbild in den Köpfen von Jugendlichen und Eltern zu korrigieren.
Letztlich kann man die oft gefühlte „Prestigedifferenz“ zwischen akademischer und beruflicher Bildung nur durch Überzeugungskraft und die Hervorhebung von guten Beispielen abbauen. Hieran besteht in unserer Region wahrlich kein Mangel. So wie die IHK-Ausbildungsbetriebe in schwierigen Zeiten hoher Bewerbernachfrage über ihren Bedarf ausgebildet haben, so brauchen unsere Unternehmen nun politischen Rückenwind sowie gute Rahmenbedingungen am Ausbildungsmarkt, damit sie ihren Fach- und Führungskräftenachwuchs langfristig sichern können.
Die Vorzeichen am Ausbildungsmarkt haben sich nicht nur in der Region Trier gedreht. Dies hat auch der bei der Landesregierung eingerichtete „Ovale Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung“ erkannt, der im Februar auf seiner jährlichen Bilanzsitzung Strategie und Leitlinien der beruflichen Bildung für Rheinland-Pfalz diskutiert und für die kommende Zeit festgelegt hat. Hier war für die Wirtschaft vor allem wichtig, die Aufwertung und bessere Wahrnehmung der dualen Ausbildung mit dem Ziel der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung in den Fokus zu nehmen. Denn der Rückgang der Ausbildungsbewerber ist nicht allein auf die demographische Entwicklung zurückzuführen, sondern korrespondiert mit dem Trend bei den Jugendlichen, länger auf den allgemein bildenden Schulen zu verbleiben und einen höheren Schulabschluss anzustreben. Das ist zunächst auch einmal völlig legitim. Aus unserer Sicht erfordert dies aber auch eine hohe Transparenz und aussagekräftige Informationen über die guten Perspektiven einer dualen Ausbildung. Eine Stellschraube zum besseren Verständnis der Möglichkeiten einer „Karriere mit Lehre“ ist die frühzeitige, systematische Berufs- und Studienorientierung in allen Schulen, die sich in unserer Region auch mit unterstützenden Aktivitäten der IHK Trier etwa im Bereich der Vermittlung von Schulpatenschaften auf einem guten Weg befindet. Der Ausbau von dualen Studiengängen und die Fortsetzung des Modellsversuchs eines schnelleren Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte sind weitere Pluspunkte, um noch mehr leistungsstarke Jugendliche für eine betriebliche Ausbildung zu gewinnen. In diesem Sinne hat der Ovale Tisch eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die eine Kommunikationsstrategie erarbeiten soll, um das öffentliche Augenmerk stärker auf die duale Berufsbildung zu lenken und so manches Zerrbild in den Köpfen von Jugendlichen und Eltern zu korrigieren.
Letztlich kann man die oft gefühlte „Prestigedifferenz“ zwischen akademischer und beruflicher Bildung nur durch Überzeugungskraft und die Hervorhebung von guten Beispielen abbauen. Hieran besteht in unserer Region wahrlich kein Mangel. So wie die IHK-Ausbildungsbetriebe in schwierigen Zeiten hoher Bewerbernachfrage über ihren Bedarf ausgebildet haben, so brauchen unsere Unternehmen nun politischen Rückenwind sowie gute Rahmenbedingungen am Ausbildungsmarkt, damit sie ihren Fach- und Führungskräftenachwuchs langfristig sichern können.