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01.04.2010

Schlüsselfaktoren für den Aufschwung


Dieser Text ist vom 01.04.2010 und könnte inhaltlich veraltet sein.

IHK-Wirtschaftsforum diskutiert Bedeutung von Innovationen und Kundennähe

Unter dem Jahresmotto der IHK-Organisation „Stark für den Aufschwung“ hatte die IHK Trier zu einem Wirtschaftsforum nach Bitburg eingeladen, um mit Unternehmern zu diskutieren, wie sie sich mit einer innovationsmarkt- und kundenorientierten Ausrichtung in einem schwierigen Umfeld erfolgreich am Markt positionieren können. Im Mittelpunkt stand dabei die Informationstechnik als Motor für Innovationen.

Für IHK-Präsident Peter Adrian ist die wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Jahr besser verlaufen als befürchtet. „Wieder einmal haben sich in unserer Region die mittelständischen und von vielen Familienunternehmen geprägte Unternehmensstruktur und der breite Branchenmix als stabilisierend erwiesen und allzu starke Einbußen von Umsätzen und Beschäftigung verhindert“, sagte Adrian in seiner Begrüßungsansprache. Die Unternehmen hätten versucht, ihren Fachkräftestamm zu behalten, Synergie- und Effizienzpotenziale zu erkennen und diese in Wettbewerbvorteile umzusetzen. Er sei zuversichtlich, sagte Adrian, dass viele Unternehmen der Region Trier auf diesem Weg besser vorangekommen seien als in der Öffentlichkeit bekannt sei. Von der Politik forderte Adrian, die notwendigen Rahmenbedingungen zu setzen, um den Aufschwung zu unterstützen.

Hering INVESTITIONEN IM VERKEHRSBEREICH SIND UNVERZICHTBAR
Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering sieht die Konjunkturerwartungen im Land Rheinland-Pfalz bereits in Richtung Erholung tendieren, auch wenn es noch keinen Anlass zur Euphorie gebe. Gestiegene Auftragseingänge in der Chemiebranche, eine positive Entwicklung im Maschinenbau und steigende Umsätze im Exportgeschäft spiegeln nach Überzeugung von Hering wirtschaftliche Aufschwungtendenzen im Land wider. Dank der hohen Verantwortung der mittelständischen Unternehmen habe die Krise fast keine Auswirkungen auf den rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt gezeigt. Hering forderte eine bessere Bereitstellung von Risikokapital, damit Deutschland seinen Spitzenplatz bei Neugründungen im Hochtechnologie-Bereich nicht verliere. Zu einem klaren Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland gehöre auch das Eingeständnis, dass Großprojekte im Verkehrsbereich wie der Hochmosel-Übergang unverzichtbar seien. „Wir müssen das Potenzial in der Region durch eine gute Verkehrsinfrastruktur stärken“, sagte Hering.

Wahlster INTERNET DER DINGE SCHAFFT INTELLIGENTE UMGEBUNGEN
In seinem Impulsvortrag zeigte Professor Dr. Wolfgang Wahlster vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken die Bedeutung der IKT-Technik als Schlüssel für Innovationen auf. 80 Prozent der Innovationen im Automobil- und Medizinbereich seien auf den Einsatz dieser Technik zurückzuführen. „Wir müssen uns in der Forschung in Deutschland auf Branchen fokussieren wie den Maschinenbau, die Medizintechnik, Logistik und die Automobilindustrie, in denen Deutschland weltweit stark ist. Deutschland sei bei den eingebauten Computern weltspitze. „90 Prozent aller Prozessoren sind heute im Verborgenen tätig“, erklärte Professor Wahlster. Kleinstcomputer könnten heute nicht nur in großen Maschinen sondern selbst in kleinsten Gegenständen eingebaut werden und durch ihr digitales Produktgedächtnis Gefahren melden beziehungsweise wichtige Daten übertragen. „Medikamentenblister können melden, wenn Pillen nicht eingenommen wurden, Prozessoren können melden, wenn die zulässigen Temperaturen bei Frischeiern überschritten wurden, wenn der Öldruck bei Großmaschinen zu fallen beginnt oder wenn Eilpakete beim Zoll liegen geblieben sind. „Das Internet der Dinge schafft intelligente Umgebungen und vernetzt Alltagsdinge miteinander“, sagte Wahlster. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz arbeite im Netzwerk mit Großunternehmen, KMUs und Universitäten als Spitzencluster an Softwareinnovationen für das digitale Unternehmen. Die Elektromobilität bringe in den kommenden Jahren einen neuen Schub auch für mittelständische Unternehmen.

Über wichtige Erfolgsfaktoren regionaler Unternehmen diskutierte anschließend die bekannte ZDF-Moderatorin Vallerie Haller mit Unternehmern aus der Region. Theo te Baay, Rauschert GmbH, Oberbettingen, Willi Hubor, Hubor + Hubor, Mettendorf, Matthias Schneider, Schloss Niederweis GmbH & Co. KG, Niederweis, Birgit Steil, Steil Kranarbeiten GmbH & Co. KG, Trier, und Harry Thiele, Werner GmbH Forst- und Industrietechnik, Trier, erläuterten, wie sie durch Innovationen und Kundennähe zu Markterfolg gelangten.

Für Harry Thiele ist die Leidenschaft für das eigene Produkt eine wichtige Voraussetzung für den Markterfolg. „Wir pflegen langjährige Kundenbeziehungen und können durch unsere hohe Flexibilität Kundenwünsche sofort umsetzen“, sagte Thiele.

Kundennähe und die Bindung langjährig erfahrener Mitarbeiter haben sich für Birgit Steil als Erfolgsstrategie ausgezahlt. Das Unternehmen Steil unterstütze seine Kunden bereits bei der Projektplanung und sei ihnen bei großen Aufträgen auch ins Ausland gefolgt.

Das Unternehmen Rauschert, so erläuterte Geschäftsführer Theo te Baay, sieht sich als Dienstleister und Problemlöser für seine Kunden. „Kunden sollen sich bei uns gut aufgehoben fühlen, und wir tun alles, um sie möglichst früh bereits bei der Entwicklung von Produkten einzubinden“, sagte te Baay.

Für Willi Hubor zählt zu den Erfolgsstrategien, neue Design-Ideen mit seinen Mitarbeitern zu diskutieren und zu finden, um seine anspruchsvollen Kunden ans Unternehmen zu binden.

Matthias Schneider berichtete von seinem Engagement, das Schloss Niederweis zu einer touristischen Attraktion auszubauen und dabei neue nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen. Schneider, der selbst lange Jahre Geschäftsführer eines erfolgreichen IT-Unternehmens war, finanziert darüber hinaus andere innovative Geschäftsideen, da es für Start-up-Unternehmen in der Regel wegen mangelnder Sicherheiten schwer sei, an die notwendigen Finanzmittel heranzukommen.
Günther Kiefer,
kiefer@trier.ihk.de

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