14.02.2002
Spitzenergebnis bei neuen Ausbildungsplätzen
Dieser Text ist vom 14.02.2002 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Mehr Betriebe denn je bilden aus - Neue Berufe im Trend
Die bei der IHK Trier registrierten Ausbildungsbetriebe
können auf ein überaus erfolgreiches Ausbildungsjahr
zurückblicken. Das bisherige Spitzenergebnis des Jahres 1999 mit
1 800 Neueintragungen konnte im Jahr 2001 noch um zehn Verträge
gesteigert werden. Seit 1994 konnte die Zahl der neuen
Ausbildungsverhältnisse kontinuierlich um insgesamt 47,3 Prozent
erhöht werden. Dies ist bundesweit ein Spitzenergebnis.
Auffallend ist, dass im Jahresvergleich der Anteil der Verträge im gewerblich-technischen Bereich um 12,4 Prozent gestiegen ist, während im kaufmännischen Bereich lediglich eine Steigerung von 1,4 Prozent zu verzeichnen ist. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass die Kaufleute immer noch mehr als das Doppelte an Ausbildungsplätzen stellen. Auch der Gesamtbestand der Ausbildungsverhältnisse erhöhte sich nochmals um 3,8 Prozent von 4 496 im Jahr 2000 auf 4 672 im Jahr 2001.
Mit diesem insgesamt außerordentlich erfreulichen Ergebnis stellen die IHK-zugehörigen Ausbildungsbetriebe jetzt seit drei Jahren in Folge die meisten Ausbildungsverträge im Vergleich zu allen anderen zuständigen Stellen.
Auch im Jahr 2001 hat sich der kontinuierliche und kräftige Anstieg der Ausbildungsbetriebe aus den letzten Jahren fortgesetzt. Die Zahl liegt jetzt bei 1 394 und ist damit 3,7 Prozent höher als im Vorjahr. Noch erfreulicher ist die Zunahme der gemeldeten Ausbilder mit einem Plus von 13,9 Prozent. Aktuell sind 3 037 Ausbilder gemeldet, dies sind 256 mehr als im Vorjahr.
Betriebe sorgen vor
Mit diesem Engagement haben die Unternehmen nicht nur einen sehr wichtigen gesellschaftspolitischen Beitrag zur Integration der geburtenstarken Jahrgänge in die Berufs- und Arbeitswelt geleistet; sie haben darüber hinaus eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie die eigene Berufsausbildung als sicheren und effektiven Weg für die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte ansehen. Zugleich haben die Firmen ihr Versprechen eingelöst, jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen eine Lehrstelle zur Verfügung zu stellen.
Auch die Bilanz der Berufsberatung des Arbeitsamtes zeigt einen bereinigten Ausbildungsstellenmarkt, bei dem sich Angebot und Nachfrage in etwa die Waage halten. Nur geringfügig liegt die Zahl der unversorgten Bewerber über der Zahl der noch offenen Ausbildungsstellen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Zahl der unversorgten Bewerber seit Jahren nahezu gleich hoch ist und dies selbst dann, wenn auf der Angebotsseite ein Mehrfaches an freien Ausbildungsstellen zur Verfügung steht.
Unterschiedliche Entwicklung in der Stadt Trier und den Kreisen
Die Analyse der Zahlen ergibt, dass die Entwicklung in der Stadt Trier und den Kreisen nicht immer einheitlich verläuft. Vergleicht man den Zeitraum 1994 bis zum Jahr 2001, so haben die Unternehmen im Landkreis Trier-Saarburg mit einer Zuwachsrate von 78 Prozent die höchste Zuwachsrate zu verzeichnen. Dies ist umso erstaunlicher, als gerade dieser auf Grund der hohen Vorlagen der vergangenen Jahre der einzige Kreis ist, bei dem der direkte Vergleich der Jahre 2000 zu 2001 ein Minus von 7,1 Prozent ergibt.
Weitere überdurchschnittliche Zunahmen der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse gab es in den Kreisen Daun mit plus 68 Prozent und im Kreis Bitburg-Prüm mit plus 65,8 Prozent. Es folgen die Stadt Trier mit 38,5 Prozent und der Landkreis Bernkastel-Wittlich mit plus 28,5 Prozent. Die höchste kurzfristige Zuwachsrate von 2000 auf 2001 erreichte der Landkreis Daun mit plus 18,1 Prozent.
Betrachtet man die absoluten Zahlen, so stellen die Unternehmen in der Stadt Trier mit insgesamt 719 Neueintragungen bezogen auf die Gesamtzahl und 39,7 Prozent aller Ausbildungsplätze der Region zur Verfügung.
Konzentration auf wenige Berufe
Mit 996 neuen Verträgen stellen die zehn (von über 130 Ausbildungsberufen, für die die IHK Trier zuständig ist) am stärksten besetzten Berufe im kaufmännischen Bereich mit 55 Prozent mehr als die Hälfte aller Neueintragungen. Spitzenreiter sind die Kaufleute im Einzelhandel mit 175 Ausbildungsverträgen, gefolgt von den Bankkaufleuten (131) und den Industriekaufleuten (125). Die zehn am stärksten nachgefragten gewerblich-technischen Berufe schlagen mit 399 Neueintragungen zu Buche und stellen damit 18,7 Prozent aller neuen Verträge des Jahres 2001. Spitzenreiter sind die Energieelektroniker/Betriebstechnik (65), gefolgt von den Fachinformatikern (57) und den Industriemechanikern/Betriebstechnik (44).
Neue Berufe gut angenommen
Zu dem Spitzenergebnis haben auch die Neueintragungen bei den neuen Berufen beigetragen. Dies zeigt, das der Reformprozess in der Berufsbildung auf einem guten Weg ist. Die neuen Berufe werden sowohl von den Betrieben als auch den Bewerbern gut angenommen. In insgesamt sieben neuen Berufen (Fachinformatiker, IT-Kaufmann, IT-Elektroniker, Informatikkaufmann, Mediengestalter, Mechatroniker und Automobilkaufmann) wurden 210 neue Verträge abgeschlossen. Dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um 39 Prozent. Der Anteil der Neueintragungen in diesen neuen Berufen zur Gesamtzahl der Neueintragungen beträgt im Jahr 2001 damit 11,6 Prozent.
Trotz dieser uneingeschränkt positiven Bilanz wird ein strukturelles Problem auf dem Ausbildungsmarkt immer deutlicher und drängender. Auf der einen Seite konnten viele Lehrstellen - besonders im gewerblich-technischen Bereich und im Hotel- und Gaststättenbereich mangels geeigneter Bewerber nicht besetzt werden. Entsprechende Klagen von Firmen wurden in den vergangenen Jahren immer deutlicher artikuliert. Sie wurden jetzt nachdrücklich bestätigt durch die internationalen Vergleichsstudien wie TIMMS und PISA, die Deutschlands Bildungsleistungen nur hintere Plätze einräumen. Diese Studien rütteln auf und unterstreichen den Handlungsbedarf.
Rudolf Heibel
Auffallend ist, dass im Jahresvergleich der Anteil der Verträge im gewerblich-technischen Bereich um 12,4 Prozent gestiegen ist, während im kaufmännischen Bereich lediglich eine Steigerung von 1,4 Prozent zu verzeichnen ist. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass die Kaufleute immer noch mehr als das Doppelte an Ausbildungsplätzen stellen. Auch der Gesamtbestand der Ausbildungsverhältnisse erhöhte sich nochmals um 3,8 Prozent von 4 496 im Jahr 2000 auf 4 672 im Jahr 2001.
Mit diesem insgesamt außerordentlich erfreulichen Ergebnis stellen die IHK-zugehörigen Ausbildungsbetriebe jetzt seit drei Jahren in Folge die meisten Ausbildungsverträge im Vergleich zu allen anderen zuständigen Stellen.
Auch im Jahr 2001 hat sich der kontinuierliche und kräftige Anstieg der Ausbildungsbetriebe aus den letzten Jahren fortgesetzt. Die Zahl liegt jetzt bei 1 394 und ist damit 3,7 Prozent höher als im Vorjahr. Noch erfreulicher ist die Zunahme der gemeldeten Ausbilder mit einem Plus von 13,9 Prozent. Aktuell sind 3 037 Ausbilder gemeldet, dies sind 256 mehr als im Vorjahr.
Betriebe sorgen vor
Mit diesem Engagement haben die Unternehmen nicht nur einen sehr wichtigen gesellschaftspolitischen Beitrag zur Integration der geburtenstarken Jahrgänge in die Berufs- und Arbeitswelt geleistet; sie haben darüber hinaus eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie die eigene Berufsausbildung als sicheren und effektiven Weg für die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte ansehen. Zugleich haben die Firmen ihr Versprechen eingelöst, jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen eine Lehrstelle zur Verfügung zu stellen.
Auch die Bilanz der Berufsberatung des Arbeitsamtes zeigt einen bereinigten Ausbildungsstellenmarkt, bei dem sich Angebot und Nachfrage in etwa die Waage halten. Nur geringfügig liegt die Zahl der unversorgten Bewerber über der Zahl der noch offenen Ausbildungsstellen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Zahl der unversorgten Bewerber seit Jahren nahezu gleich hoch ist und dies selbst dann, wenn auf der Angebotsseite ein Mehrfaches an freien Ausbildungsstellen zur Verfügung steht.
Unterschiedliche Entwicklung in der Stadt Trier und den Kreisen
Die Analyse der Zahlen ergibt, dass die Entwicklung in der Stadt Trier und den Kreisen nicht immer einheitlich verläuft. Vergleicht man den Zeitraum 1994 bis zum Jahr 2001, so haben die Unternehmen im Landkreis Trier-Saarburg mit einer Zuwachsrate von 78 Prozent die höchste Zuwachsrate zu verzeichnen. Dies ist umso erstaunlicher, als gerade dieser auf Grund der hohen Vorlagen der vergangenen Jahre der einzige Kreis ist, bei dem der direkte Vergleich der Jahre 2000 zu 2001 ein Minus von 7,1 Prozent ergibt.
Weitere überdurchschnittliche Zunahmen der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse gab es in den Kreisen Daun mit plus 68 Prozent und im Kreis Bitburg-Prüm mit plus 65,8 Prozent. Es folgen die Stadt Trier mit 38,5 Prozent und der Landkreis Bernkastel-Wittlich mit plus 28,5 Prozent. Die höchste kurzfristige Zuwachsrate von 2000 auf 2001 erreichte der Landkreis Daun mit plus 18,1 Prozent.
Betrachtet man die absoluten Zahlen, so stellen die Unternehmen in der Stadt Trier mit insgesamt 719 Neueintragungen bezogen auf die Gesamtzahl und 39,7 Prozent aller Ausbildungsplätze der Region zur Verfügung.
Konzentration auf wenige Berufe
Mit 996 neuen Verträgen stellen die zehn (von über 130 Ausbildungsberufen, für die die IHK Trier zuständig ist) am stärksten besetzten Berufe im kaufmännischen Bereich mit 55 Prozent mehr als die Hälfte aller Neueintragungen. Spitzenreiter sind die Kaufleute im Einzelhandel mit 175 Ausbildungsverträgen, gefolgt von den Bankkaufleuten (131) und den Industriekaufleuten (125). Die zehn am stärksten nachgefragten gewerblich-technischen Berufe schlagen mit 399 Neueintragungen zu Buche und stellen damit 18,7 Prozent aller neuen Verträge des Jahres 2001. Spitzenreiter sind die Energieelektroniker/Betriebstechnik (65), gefolgt von den Fachinformatikern (57) und den Industriemechanikern/Betriebstechnik (44).
Neue Berufe gut angenommen
Zu dem Spitzenergebnis haben auch die Neueintragungen bei den neuen Berufen beigetragen. Dies zeigt, das der Reformprozess in der Berufsbildung auf einem guten Weg ist. Die neuen Berufe werden sowohl von den Betrieben als auch den Bewerbern gut angenommen. In insgesamt sieben neuen Berufen (Fachinformatiker, IT-Kaufmann, IT-Elektroniker, Informatikkaufmann, Mediengestalter, Mechatroniker und Automobilkaufmann) wurden 210 neue Verträge abgeschlossen. Dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um 39 Prozent. Der Anteil der Neueintragungen in diesen neuen Berufen zur Gesamtzahl der Neueintragungen beträgt im Jahr 2001 damit 11,6 Prozent.
Trotz dieser uneingeschränkt positiven Bilanz wird ein strukturelles Problem auf dem Ausbildungsmarkt immer deutlicher und drängender. Auf der einen Seite konnten viele Lehrstellen - besonders im gewerblich-technischen Bereich und im Hotel- und Gaststättenbereich mangels geeigneter Bewerber nicht besetzt werden. Entsprechende Klagen von Firmen wurden in den vergangenen Jahren immer deutlicher artikuliert. Sie wurden jetzt nachdrücklich bestätigt durch die internationalen Vergleichsstudien wie TIMMS und PISA, die Deutschlands Bildungsleistungen nur hintere Plätze einräumen. Diese Studien rütteln auf und unterstreichen den Handlungsbedarf.
Rudolf Heibel