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01.05.2025

Stärkung des Industriestandorts hat Priorität


Dieser Text ist vom 01.05.2025 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Rheinland-pfälzische Industrieausschüsse: Diskussion mit Ministerin

Zur ersten gemeinsamen Präsenzsitzung der rheinland-pfälzischen Industrieausschüsse kamen rund 50 Teilnehmer nach Mainz. Unter der Sitzungsleitung des Ausschussvorsitzenden Markus Mann diskutierten sie die Frage, was unternommen werden muss, um Rheinland-Pfalz als Industrie- und Innovationsstandort nachhaltig zu kräftigen. Als Vortragende waren Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und der Leiter des Forschungszentrums Mittelstand der Universität, Professor Jörn Block, eingeladen.

Industrie steht vorgroßen Herausforderungen

In seinem Eingangsstatement unterstrich Markus Mann die zentrale Rolle der Industrie für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz: „Ein Drittel unserer Wertschöpfung kommt aus dem Produzierenden Gewerbe. Rund 2200 Industriebetriebe mit 300.000 Mitarbeitern erwirtschaften einen Jahresumsatz von mehr als 100 Milliarden Euro.“ Der dadurch geschaffene Wohlstand sei aber durch zahlreiche Risikofaktoren bedroht wie zum Beispiel
•    geopolitische Spannungen
•    Dirigismus in der Wirtschaftspolitik
•    überbordende Bürokratie
•    hohe Steuerlast
•    weltweite Zunahme von Protektionismus
•    ausbleibende wirtschaftspolitische Strukturreformen.
Es bedürfe nun raschen Handelns, um nach Jahren der Stagnation wieder zu mehr Wachstum zu gelangen.

Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft

Daniela Schmitt plädierte für eine stärker markt- und weniger subventionsorientierte Wirtschaftspolitik in Deutschland. Es bedürfe einer stärkeren Leistungsorientierung in der Breite der Gesellschaft sowie einer engen Kooperation zwischen Politik und Unternehmerschaft, um die notwendigen Strukturreformen anzugehen.
Als Aktionsfelder der Landespolitik zur Stärkung industrieller Wertschöpfung identifizierte die Ministerin
•    den Ausweis von Ansiedlungsflächen für das Verarbeitende Gewerbe
•    die Arbeits- und Fachkräftesicherung
•    den Bürokratieabbau sowie
•    die Stärkung der Innovationsfähigkeit.
Die rheinland-pfälzischen Welcome Center und die Innovationsagentur seien hierbei unterstützende Institutionen.
In der anschließenden Diskussionsrunde nannten Ausschussmitglieder zahlreiche Problembereiche, die dringend einer Lösung bedürften. Die Spannbreite reichte dabei von den hohen und volatilen Energiepreisen über die Belastung durch bürokratische Vorschriften bis hin zu langwierigen Genehmigungsverfahren.

Professor Block: PS auf die Straße bringen

Anschaulich legte Professor Block dar, woran es in puncto Innovationskraft hierzulande hapert: „Deutschland ist – auch im Vergleich zu den USA – eine forschungsstarke Volkswirtschaft, fällt aber hinsichtlich der Kommerzialisierung von Erfindungen und Patenten in Relation zu den Vereinigten Staaten weit zurück.“ Die Gründe hierfür seien in Mentalitätsunterschieden, institutionellen Strukturen sowie der unterschiedlichen Verfügbarkeit von Wagniskapital zu suchen.
„Wir schaffen es bisher nur unzureichend, die PS auf die Straße zu bringen“, so sein Fazit. Damit dies besser gelingen könne, sollte die Vernetzung der Innovationsakteure optimiert, Skalierungspotenziale aktiviert und die Innovationskraft der heimischen Hochschulen gestärkt werden.
Zuvor hatte Professor Block die rheinland-pfälzische Unternehmenslandschaft hinsichtlich Patentanmeldungen und Standortstruktur der heimischen „Hidden Champions“ skizziert. Alle wesentlichen Informationen hierzu sind über den Online-Mittelstandsatlas auf der Homepage des Forschungszentrums Mittelstand frei zugänglich.
Die Sitzung fand ihren Abschluss bei einem Get-together, das den Teilnehmern die Gelegenheit bot, sich über die Grenzen der IHK-Regionen hinweg zu vernetzen.


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