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01.09.2010

Stiftung unterstützt Ausbildung


Dieser Text ist vom 01.09.2010 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Neues Ausbildungsbildungszentrum der Manfred-Arens-Stiftung hilft benachteiligte Jugendliche auszubilden

Pünktlich zum Start des neuen Ausbildungsjahres hat das neu erbaute Ausbildungszentrum der Manfred-Arens-Stiftung in Föhren seine praktische Arbeit aufgenommen. Hier sollen künftig junge Menschen, die aufgrund unzureichender Schulbildung oder problematischer Familienverhältnisse bei der Suche einer Ausbildungsstelle benachteiligt sind, eine qualifizierte Ausbildung zum Konstruktions- oder Zerspanungsmechaniker erhalten. „Mit dieser Investition wollen wir nicht nur die in der Arbeitswelt von morgen noch stärker gefragten Dreher, Fräser oder Schlosser ausbilden, wir wollen insbesondere benachteiligten Jugendlichen helfen, ihre schulischen Defizite auszugleichen und sich in punkto Arbeitseinstellung, Pünktlichkeit und systematisches Arbeiten im Arbeitsleben zurecht zu finden“, erläutert der Namensgeber der Stiftung, Manfred Arens, seine Zielsetzung. Die Idee zu diesem Ausbildungszentrum ist bei Arens bereits vor mehreren Jahren gereift, als er erkannte, dass eine steigende Anzahl von Jugendlichen nicht mehr das benötigte Wissensfundament für eine qualifizierte Ausbildung mitbrachten und damit bereits an der ersten Hürde – der Bewerbung - scheiterten. „Meistens waren es die großen schulischen Defizite“, erinnert sich Manfred Arens, „manchmal waren es aber auch schwierige soziale Verhältnisse oder zerrüttete Familien, die die Jugendlichen ihrer Chancen beraubten.“ Normale Betriebe seien mit diesen Problemen häufig überfordert.

MEHR ALS 4,6 MILLIONEN EURO INVESTIERT
Zur Umsetzung seines Zieles hat sich Arens ein besonderes, in der Region bisher einmaliges Modell einfallen lassen. Bereits im Jahr 2008 hat er die Manfred-Arens-Stiftung gegründet. Die bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier im Stiftungsverzeichnis eingetragene Stiftung des bürgerlichen Rechts soll aus ihren Erträgen große Teile der Ausbildungskosten bestreiten. Da eine Stiftung selbst nicht ausbilden kann, hat die ArmoTec GmbH mit einer Investitionssumme von 4,6 Millionen Euro Produktionshallen und das neue Ausbildungszentrum errichtet. Seine Motivation zu diesem Engagement bezieht Manfred Arnes aber nicht nur aus seinen Erfahrungen aus zahlreichen Bewerbungsgesprächen. Auch die eigene Lebenserfahrung, so erzählt er freimütig, hat ihn zu diesem Engagement bewogen. „Auch ich stamme aus einem armen Elternhaus und meine Eltern hatten kein Geld, mich auf eine weiterführende Schule zu schicken“, erzählt er. Schließlich habe er das Glück gehabt, eine Lehrstelle zu finden und es später mit eigenem Engagement zu einer qualifizierten hochwertigen Ausbildung und zu einer erfolgreichen Unternehmensgründung geschafft. „Dafür bin ich dankbar und möchte jetzt Jugendlichen auf ihrem Weg in die Arbeitswelt zur Seite stehen und ihnen das Schicksal ersparen, auf Hartz IV-Zuwendungen angewiesen zu sein. Das sehe ich auch als Unternehmer als Teil meiner gesellschaftlichen Verantwortung an.“

MODERNE AUSSTATTUNG UND QUALIFIZIERTE BETREUUNG
Im neuen Ausbildungszentrum fertigt die  ArmoTec GmbH auf einer
5-Achs-Wasserstrahlschneidemaschine und modernsten CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen qualitativ hochwertige Komponenten. Modernste Umform- und Abkantpressen stehen in der neu erbauten Halle auch für die Ausbildung der Jungendlichen zur Verfügung. 1 200 Quadratmeter Produktions- und Hallenfläche sowie weitere 600 Quadratmeter Büro-, Ausbildungs-, Schulungs- und Sozialräume bieten ein modernes Umfeld, in dem sich nicht nur die Auszubildenden sondern auch ihre Ausbilder und Betreuer wohlfühlen können. Verantwortlich für die Ausbildung ist Andreas Metzen, der über eine langjährige Ausbildererfahrung im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum Wittlich und zuvor bei namhaften Industriebetrieben der Region verfügt. „Im ersten Jahr erhalten unserer Auszubildenden zunächst einmal eine Grundausbildung, erst danach werden sie schrittweise in die Fertigung integriert“, beschreibt Metzen die ersten Arbeitsaufträge der neuen Auszubildenden. Die Aufträge, um die sich zusätzlich Manfred Grundheber als Assistent der Geschäftsleitung kümmert, kommen von den Firmen der Arens-Gruppe, sollen künftig aber auch von anderen Industrieunternehmen akquiriert werden.

PATENFIRMEN ZUR AUSBILDUNG GESUCHT
Mit acht Auszubildenden hat das neue Zentrum seine Arbeit aufgenommen, fünf davon haben ihre Ausbildung zum 2. August,  drei bereits im Jahr 2009 begonnen. Angestellt sind die Jugendlichen bei der ArmoTec GmbH, die das Zentrum betreibt. Mittelfristig sind die Kapazitäten damit aber nicht ausgeschöpft. Pro Lehrjahr sollen künftig zehn neue Auszubildende eingestellt werden, bis die Gesamtzahl von 30 Auszubildenden erreicht ist. Fünf bis sechs Plätze will Manfred Arens selbst finanzieren, die restlichen Ausbildungsplätze sollen durch eine Kooperation mit anderen metallverarbeitenden Betrieben der Region besetzt werden. „Das neue Ausbildungszentrum bietet auch anderen Unternehmen die Möglichkeit, junge Menschen ausbilden zu lassen und sichert ihnen das notwendige Know-how und die gerade für benachteiligte Jugendliche so wichtige spezielle Betreuung“, sagt Manfred Arens. Durch Praktika in den entsendenden Unternehmen oder durch die Vergabe von kleineren Aufträgen an das Ausbildungszentrum soll sichergestellt werden, dass die Jugendlichen sich bereits frühzeitig mit den Produkten und Verfahren des „Patenbetriebes“ vertraut machen können. Als Gegenleistung müssen die Unternehmen einen Betrag in Höhe der Ausbildungskosten an die Manfred-Arens-Stiftung zahlen, wofür sie eine Spendenquittung erhalten, die eine bis zu 50-prozentige steuerliche Abzugsfähigkeit ermöglichen soll. Eine Rechnung, davon ist Manfred Arens überzeugt, die sich für beide Seiten auszahlen werde. Durch die steuerliche Abzugsfähigkeit sei die Lehre im Ausbildungszentrum um 40 Prozent günstiger als im eigenen Betrieb.

Arens GruppeDarüber hinaus haben andere Unternehmen die Möglichkeit, Mitglied im Verein zur Förderung der Manfred-Arens-Stiftung e. V. zu werden und so die Ausbildungsplätze materiell und ideell zu unterstützen. Nicht zuletzt sucht das neue Ausbildungszentrum auch kleinere Aufträge anderer metallverarbeitender Betriebe, um den jungen Menschen eine möglichst vielfältige und praxisnahe Ausbildung zu gewährleisten.

Erste Gespräche mit potenziellen Interessenten hat Manfred Arens bereits geführt. Selbst bei den ausländischen Partnerunternehmen stößt das neue Konzept auf Interesse. Alkumru Akman, Präsident der Alka Group, eines Schutzplankenherstellers in Istanbul, hat sich als erster bereit erklärt, die Ausbildungskosten für einen deutschen und einen türkischen Auszubildenden zu übernehmen.

Manfred Arens ist zuversichtlich, in den nächsten Monaten auch weitere Zusagen von Unternehmen des engeren regionalen Umfeldes präsentieren zu können. Mit dem Start des neuen Ausbildungszentrums hat er ein Projekt umgesetzt, das er mit besonderem Engagement und sehr viel Herzblut betreibt. Er ist zugleich ein gutes Beispiel für einen in vielfältigen sozialen Projekten engagierten Unternehmer, der sich im Rahmen seiner gesellschaftlichen Verantwortung besonders für sozial Schwache und Benachteiligte einsetzt.





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