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01.07.2005

Trierer Hafen schwimmt mit 40 Jahren auf Erfolgswelle


Dieser Text ist vom 01.07.2005 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Steigende Umschlagszahlen im Jahr 2005

40 Jahre Hafen Trier – dieser Anlass führte die wirtschaftliche und politische Prominenz in die älteste Stadt Deutschlands. Zum Geburtstagsfest, bei der eine Schifffahrt zum Zurlaubener Ufer nicht fehlen durfte, gratulierte auch der Staatssekretär für Wirtschaft Günter Eymael.
Am 29. Mai 1965 wurde der Trierer Hafen nach einer Rekordbauzeit von nur zwei Jahren offiziell eröffnet. Ministerpräsident Dr. Peter Altmeier machte Trier damit wieder zur Hafenstadt. Bereits zur Römerzeit gab es nämlich einen Hafen in Trier; im 18. Jahrhundert kam der Schiffsverkehr auf der Mosel jedoch fast zum Stillstand, ein Industriehafen war zu der Zeit nicht notwendig. Geringe Fahrwassertiefen und das Aufkommen der Eisenbahn waren die Ursachen ebenso wie jahrelange Grenzstreitigkeiten.
Die Wahl auf den Hafenstandort Trier, dem einzigen deutschen Binnenhafen der Mosel, fiel 1957: Nach einem Expertengutachten entschied man sich für das „großartig ausbaufähige Gelände bei den Gemeinden Pfalzel und Ehrang, das für eine großzügige Wirtschaftsentwicklung Voraussetzungen biete, die man jedem Gemeinwesen nur wünschen könnte“. Gemeint war schon damals die sehr gute Infrastruktur, die bis heute die Moselschifffahrt mit Bahn- und Straßenverkehr effektiv verbindet.
Voraussetzung für den Hafen aber war noch ein anderes Ereignis: Vor mehr als 40 Jahren – genau am 27. Oktober 1956 - rauften sich die Bundesrepublik Deutschland, die Französische Republik und Luxemburg politisch und wirtschaftlich zusammen: Sie verpflichteten sich vertraglich, die Mosel auf 271 Kilometern zwischen Diedenhofen und Koblenz zur Großschifffahrtsstraße (für 1 500 Tonnen-Schiffe) auszubauen. 1964 wurde dann die neue Großschifffahrtsstraße feierlich von den Staatsoberhäuptern Luxemburgs, Deutschlands und Frankreichs eröffnet.
Zum 40-jährigen Geburtstag bestätigt sich nun aktuell die vor Jahrzehnten begonnene kontinuierlich-positive Entwicklung des Trierer Hafens.

2005 – BISHER EIN ERFOLGREICHES JAHR
Mit 40 Jahren startet der Hafen so richtig durch. Das beweisen vor allem die aktuellen Umschlagszahlen. Bislang wurden in 2005 im Trierer Hafen 381 753 Tonnen an Gütern umgeschlagen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr sind das 121 930 Tonnen mehr. Hauptumschlagsgüter sind Erd- und Mineralöl sowie Gase mit 205 248 Tonnen. Erze und Metallabfälle liegen dahinter mit 115 852 Tonnen. Seit der Eröffnung des Hafens sind durch Trevitank vertriebene Mineralölprodukte die am häufigsten verladenen Güter. Ausgelöst durch die Inbetriebnahme der neuen Kondiratoranlage der Firma Steil stieg der Umschlag an Metallen sprunghaft an. Weitere Umschlagsgüter im Trierer Hafen sind Eisen und Stahl, Futter und Nahrungsmittel sowie land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse.
Insgesamt legten bis Ende April 317 Schiffe im Hafen an, die meisten davon aus Deutschland und den Niederlanden.

INTERNATIONALE GÜTERDREHSCHEIBE
Das logistische Konzept für den Trierer Hafen liefert das Güterverkehrszentrum (GVZ), das Handel und Wirtschaft zahlreiche Dienstleistungsangebote für die Optimierung des Gütertransports anbietet. Dazu gehört auch der Trierer Container Terminal (TCT), mit dem 1998 Container-Schifffahrt auf der Mosel begann. Ganz aktuell verzeichnet dieser wirtschaftliche Zweig einen positiven Aufwärtstrend: Im April verließ mit 86 Containern die bislang größte Einzelladung den Handels- und Industriehafen Trier. Beladen mit Fracht der Firmen EU-REC und Hochwald machte sich das Frachtschiff MS Vigilia auf in Richtung Antwerpen.
International ist die TCT allerdings schon seit 2002. Zu diesem Zeitpunkt trat eine mit dem Zusammenschluss von TCT und Luxport (in Mertert) eine neue Entwicklunsgphase ein. Der einzige deutsche und der einzige luxemburgische Binnenhafen der Mosel verbanden sich zu einer starken Gemeinschaft. Von beiden Standorten können seither alle europäischen Wirtschaftszentren problemlos erreicht werden. Durch die Nähe zum Flughafen Luxemburg ist eine weitere internationale Anbindung gegeben.

KLASSIKER IM HAFEN TRIER
Lange mit dabei im Trierer Hafen und deshalb quasi Hafenklassiker sind die Firmen Trevitank, Steil und das Trierer Stahlwerk.
Das Großtanklager Trevitank siedelte sich bereits 1971 im einzigen deutschen Binnenhafen der Mosel an. Seither kennzeichnen wirtschaftliches und technisches Know-how das Unternehmen, das seit Jahren von Geschäftsführerin Marie-Theres Schlüschen geleitet wird. Die Bausteine des Erfolgs von Trevitank sind neben dem Standortvorteil die hochmoderne Lagertechnik, der Status als neutraler Dienstleistungsbetrieb und die hohen betrieblichen Umweltstandards. Bei einer Tanklagerkapazität von 32 500 cbm müssen letztere auch gegeben sein.
Recycling ist das Geschäft der Firma Theo Steil: Seit der Firmengründung 1924 verwertet der Betrieb Schrott in allen Varianten. 2002 erhielt das Unternehmen und schließlich der Hafen einen großen Schub durch den Bau der neuen Kondiratoranlage. Dieser überdimensionale Shredder zerkleinert Industrie- und Konsumschrott mit hoher Geschwindigkeit, sortiert und reinigt die Metalle. Ein echtes Multitalent also, das zudem umweltfreundlich ist, denn es erfüllt Abluftwerte, die erst ab 2007 gültig sind. Insgesamt verfügt die Firma Steil über 33 000 Quadratmeter Lagerfläche, die wasserdicht versiegelt und mit modernen Schallschutzelementen eingekapselt sind. Das Besondere an Steil ist, dass der Betrieb außerdem in der Lage ist seine Güter selbst umzuschlagen. Der Abtransport des Schrottes erfolgt dann per Schiff oder Bahn zu umliegenden Stahlwerken.
1971 als Moselstahlwerk gegründet, 2002 nach Brand in Konkurs gegangen, 2003 offiziell neu eröffnet: Das sind die Eckdaten des Trierer Stahlwerks. Das Happy End hat das Unternehmen einem finanziellen Kraftakt von 32 Millionen € zu verdanken, den Banken, Lieferanten, Kunden, Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Gesellschafter gemeinsam leisteten. Unterstützt wurden sie dabei von Land und Kommunen. Mit sehr guten technischen Voraussetzungen und dem notwendigen Fachpersonal hat sich das Unternehmen wieder am deutschen Stahlmarkt etabliert.
Neben den Klassikern hat der Trierer Hafen aber noch mehr Unternehmen zu bieten, z.B. Schenker Deutschland, GKN Driveline, Michelin Reifenwerke, Deutsche Post Briefzentrum, MEAD Westvaco Enterprises, A.R.T., Heisterkamp Transport, Basalt AG etc.
Wer von der guten Verkehrsanbindung des Hafens profitieren will, kann sich dort ansiedeln. Fünf Hektar freie Flächen warten noch auf neue Besitzer.

Volker Klassen

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