04.07.2024
Trierer Sicherheitskonzept stößt auf Skepsis
Dieser Text ist vom 04.07.2024 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Unternehmen und Stadt diskutieren am 10. Juli über Lösungsvorschläge
Unsere Innenstädte sollen lebendig, vielfältig und multifunktional sein. Dieses Ziel der Stadtentwicklung stößt auf breite Zustimmung und gilt als wesentliche Voraussetzung für die Zukunft der dort ansässigen Unternehmen. Mit dem urbanen Sicherheitskonzept Trier hat die Stadt sich an der Umsetzung dieses Ziels versucht. Die Einführung des Konzepts zum 1. März 2024 hat jedoch neben Zuspruch viel Kritik geerntet.
Die Industrie- Handelskammer Trier hat die öffentlichen Diskussionen zum Urbanen Sicherheitskonzept der Stadt Trier zum Anlass genommen, die innerstädtischen Unternehmen aus Handel und Gastronomie direkt zu befragen und so ein fundiertes Meinungsbild zu diesem umstrittenen Thema zu erhalten. Rund 90 Unternehmen haben sich an der Online-Befragung der Kammer beteiligt. Sie konnten zu verschiedenen Aspekten des Konzepts und der verkehrlichen Erreichbarkeit ihre Meinung auf einer Skala von „1 = sehr positiv“ bis „6 = sehr negativ“ äußern.
Die Auffassungen der Umfrageteilnehmer sind geteilt. In Bezug auf die Attraktivität der Innenstadt insgesamt halten sich die Anteile von Befürwortern und Kritikern in etwa die Waage. Hinsichtlich der Betroffenheit für das eigene Geschäft äußern sich allerdings 70 Prozent von der Tendenz her skeptisch. Der Durchschnittswert beträgt hier 4,2.
Kritik an Gebühren und
Umwidmung von Parkplätzen
Was stört die Händler und Gastronomen ganz konkret am Konzept? Die hohen Gebühren für Ausnahmegenehmigungen landen auf dem schlechtesten Platz (Durchschnittswert 5,1), gefolgt von der Umwidmung von Kundenparkplätzen in Innenstadtnähe (4,8) und den Einschränkungen der Lieferzeiten (4,4). Die Installation des Pollersystems (3,5) und die Ausweitung des Fußgängerzonenbereichs (3,7) werden von vielen gelassener gesehen, aber auch hieran gibt es Kritik.
„Unsere Ergebnisse zeigen: Es gibt durchaus eine Reihe von Betrieben, die das Urbane Sicherheitskonzepts grundsätzlich befürworten, aber dieses wird handwerklich nicht gut umgesetzt. Dass die Stadt neben allen Einschränkungen dann auch noch bei den Gebühren zuschlägt, empört die Unternehmen. Gleiches gilt für den Verlust an Kundenparkplätzen, und auch bei den Lieferzeiten brauchen wir dringend flexiblere Regelungen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer.
Erreichbarkeit durch Lieferanten
deutlich schlechter
Die eigene Erreichbarkeit durch Lieferanten vor Umsetzung des Konzepts schätzen weniger als 20 Prozent der Betriebe negativ ein; nach Umsetzung kommen rund 75 Prozent zu einem negativen Urteil.
Könnten die Befragten selbst über das Konzept bestimmen, würden 19 Prozent es unverändert umsetzen, 52 Prozent es mit Änderungen versehen, und 29 Prozent rundweg ablehnen.
„Wenn wir unsere Innenstadt stärken wollen, müssen wir weg von einer Verkehrspolitik, die den PKW zunehmend diskriminiert, indem Parkgebühren erhöht, Kundenparkplätze gestrichen und Erschwernisse bei der Verkehrsführung eingeführt werden. Man darf sich nicht wundern, wenn dann in der City die Umsätze fehlen“, meint Jan Glockauer.
Jetzt anmelden zum Forum
im Kasino am Kornmarkt
Um Schaden von der Innenstadt und den dortigen Unternehmen abzuwenden, müssen umgehend praktikable Lösungen gefunden werden, die im Einklang mit den wirt-schaftlichen Aktivitäten der Unternehmen stehen. Gemeinsam mit der City-Initiative Trier und HWK lädt die IHK Trier daher für Mittwoch, 10. Juli, 8.30 Uhr, betroffene Unternehmen zu einer Diskussionsveranstaltung ins Kasino am Kornmarkt in Trier. Die Veranstaltung soll Unternehmen erneut die Möglichkeit bieten, sich mit den verantwortlichen Dezernenten über die bisherige Umsetzung auszutauschen und an einer sinnvollen Nachsteuerung des Konzepts mitzuarbeiten.
Weitere Informationen und Anmeldung hier.
Die Industrie- Handelskammer Trier hat die öffentlichen Diskussionen zum Urbanen Sicherheitskonzept der Stadt Trier zum Anlass genommen, die innerstädtischen Unternehmen aus Handel und Gastronomie direkt zu befragen und so ein fundiertes Meinungsbild zu diesem umstrittenen Thema zu erhalten. Rund 90 Unternehmen haben sich an der Online-Befragung der Kammer beteiligt. Sie konnten zu verschiedenen Aspekten des Konzepts und der verkehrlichen Erreichbarkeit ihre Meinung auf einer Skala von „1 = sehr positiv“ bis „6 = sehr negativ“ äußern.
Die Auffassungen der Umfrageteilnehmer sind geteilt. In Bezug auf die Attraktivität der Innenstadt insgesamt halten sich die Anteile von Befürwortern und Kritikern in etwa die Waage. Hinsichtlich der Betroffenheit für das eigene Geschäft äußern sich allerdings 70 Prozent von der Tendenz her skeptisch. Der Durchschnittswert beträgt hier 4,2.
Kritik an Gebühren und
Umwidmung von Parkplätzen
Was stört die Händler und Gastronomen ganz konkret am Konzept? Die hohen Gebühren für Ausnahmegenehmigungen landen auf dem schlechtesten Platz (Durchschnittswert 5,1), gefolgt von der Umwidmung von Kundenparkplätzen in Innenstadtnähe (4,8) und den Einschränkungen der Lieferzeiten (4,4). Die Installation des Pollersystems (3,5) und die Ausweitung des Fußgängerzonenbereichs (3,7) werden von vielen gelassener gesehen, aber auch hieran gibt es Kritik.
„Unsere Ergebnisse zeigen: Es gibt durchaus eine Reihe von Betrieben, die das Urbane Sicherheitskonzepts grundsätzlich befürworten, aber dieses wird handwerklich nicht gut umgesetzt. Dass die Stadt neben allen Einschränkungen dann auch noch bei den Gebühren zuschlägt, empört die Unternehmen. Gleiches gilt für den Verlust an Kundenparkplätzen, und auch bei den Lieferzeiten brauchen wir dringend flexiblere Regelungen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer.
Erreichbarkeit durch Lieferanten
deutlich schlechter
Die eigene Erreichbarkeit durch Lieferanten vor Umsetzung des Konzepts schätzen weniger als 20 Prozent der Betriebe negativ ein; nach Umsetzung kommen rund 75 Prozent zu einem negativen Urteil.
Könnten die Befragten selbst über das Konzept bestimmen, würden 19 Prozent es unverändert umsetzen, 52 Prozent es mit Änderungen versehen, und 29 Prozent rundweg ablehnen.
„Wenn wir unsere Innenstadt stärken wollen, müssen wir weg von einer Verkehrspolitik, die den PKW zunehmend diskriminiert, indem Parkgebühren erhöht, Kundenparkplätze gestrichen und Erschwernisse bei der Verkehrsführung eingeführt werden. Man darf sich nicht wundern, wenn dann in der City die Umsätze fehlen“, meint Jan Glockauer.
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im Kasino am Kornmarkt
Um Schaden von der Innenstadt und den dortigen Unternehmen abzuwenden, müssen umgehend praktikable Lösungen gefunden werden, die im Einklang mit den wirt-schaftlichen Aktivitäten der Unternehmen stehen. Gemeinsam mit der City-Initiative Trier und HWK lädt die IHK Trier daher für Mittwoch, 10. Juli, 8.30 Uhr, betroffene Unternehmen zu einer Diskussionsveranstaltung ins Kasino am Kornmarkt in Trier. Die Veranstaltung soll Unternehmen erneut die Möglichkeit bieten, sich mit den verantwortlichen Dezernenten über die bisherige Umsetzung auszutauschen und an einer sinnvollen Nachsteuerung des Konzepts mitzuarbeiten.
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