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IHK Trier


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  • 24.11.2025

    Weinausschuss diskutiert Ernte, Markt und politische Rahmenbedingungen

    Fachgremium der Industrie- und Handelskammern tagt in Walporzheim

  • Foto: Albrecht Ehses
    Wein & Tourismus

    Albrecht Ehses

    Tel.: 0651 9777-201
    ehses@trier.ihk.de

Der Weinausschuss der IHKs in Rheinland-Pfalz und Hessen hat sich in der Vinothek der Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr zu seiner Herbstsitzung getroffen. Ausschussvorsitzender Thomas Loosen begrüßte die Mitglieder sowie Gäste aus Politik, Verwaltung und Verbänden, darunter die neue Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI), Melanie Broyé-Engelkes.
Im Mittelpunkt stand die aktuelle Situation der Weinwirtschaft. Die Erzeuger berichten von einem guten Vegetationsverlauf, allerdings führte das feuchte Septemberwetter zu einem hohen Leseaufwand. Die Traubenqualität wird als gut bewertet, die Erntemenge liegt mit rund 7,3 Millionen Hektolitern jedoch sieben Prozent unter dem Vorjahr und deutlich unter dem langjährigen Mittel – die niedrigste Weinmosternte seit 2010. 
Gleichzeitig bleibt die Marktlage angespannt. Hohe Preissensibilität, internationaler Wettbewerbsdruck und der weiterhin geltende 15-prozentige US-Zollsatz stellen viele Betriebe vor Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund betonte Ausschussvorsitzender Thomas Loosen die Bedeutung planbarer Rahmenbedingungen: „Unsere Betriebe leisten Hervorragendes. Damit sie auch künftig erfolgreich wirtschaften können, brauchen sie Verlässlichkeit – von der Politik ebenso wie im Markt.“
DWI-Geschäftsführerin Melanie Broyé-Engelkes skizzierte ihre strategischen Schwerpunkte für die kommenden Jahre. Neben einer stärkeren bundesweiten Kommunikation soll die Zusammenarbeit mit Gebietsweinwerbungen vertieft werden, um deutsche Weine im Handel und bei jüngeren Zielgruppen besser zu positionieren. Ab 2027 sind zusätzliche Exportmaßnahmen vorgesehen, unterstützt durch Mittel des BMLEH.
In seinem Bericht zum EU-Weinpaket erläuterte Dr. Michael Koehler (BMLEH) die anstehenden Änderungen, darunter attraktivere Verkehrsbezeichnungen für alkoholfreie und alkoholreduzierte Weine und Schaumweine, ein einheitlicher QR-Code für Zutaten und Nährwertangaben sowie verbesserte Regelungen zur Förderung in Drittländern. Auch die nationale Gesetzgebung wird angepasst – etwa durch die Überarbeitung der Weinüberwachungs- und Weinverordnung. Ein Punkt: Die Begriffe „Erstes und Großes Gewächs“ sollen für alle Nutzer vereinheitlicht und in Gütezeichen überführt werden.
Zudem stellte Klaus Baumgartner vom rheinland-pfälzischen Weinbauministerium das Weinpaket „2025+“ vor, das auf Förderung, Digitalisierung, nachhaltige Produktionsweisen sowie Bürokratieabbau abzielt. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in einem anspruchsvollen Umfeld weiter gestärkt werden.

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