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01.05.2013

Wenn Blech auf Kunststoff trifft


Dieser Text ist vom 01.05.2013 und könnte inhaltlich veraltet sein.

ProContur GmbH in Wittlich-Wengerohr beschreitet neue Wege

Was vor rund 18 Jahren mit einem Beschäftigten begann, ist heute auf ein Unternehmen mit 50 Mitarbeitern angewachsen: Die ProContur Individuelle Produkte aus Feinblech GmbH produziert an ihrem Standort im Industriegebiet Wittlich-Wengerohr Elektronikgehäuse, Schaltkästen, Einbauschränke für die Medikamente in Krankenwagen, Werkstattwagen, Displays oder aber Shop-Theken für Kosmetika, wie man sie aus Drogerien kennt.

Neun Jahre war Gründer und Geschäftsführer Frank Weigelt nach seinem Hochschulabschluss zum Dipl. Ing. Maschinenbau als Projektingenieur und Leiter der Fertigung bei einem renommierten Feinblechunternehmen in der Eifel tätig. Dort plante und produzierte er „Feinblechstandard vom Feinsten“ – aber eben doch nur Standard. Ihn reizte daher der Schritt, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Denn, so Weigelt: „Standard können viele, individuell ist die Herausforderung!“

Sein Plan ist aufgegangen: Im eindrucksvollen und hochmodernen Maschinenpark realisiert ProContur die gesamte Prozesskette von der Konstruktion über die Bearbeitung an CNC-gesteuerten Maschinen bis hin zum optimalen Oberflächenfinish. Stets hört man die Maschinen, wie etwa die Trumatic 5000 R, eine der schnellsten CNC-Stanz-Nibbelmaschinen der Welt, stampfen. „Die Geräusche sind Musik in meinen Ohren“, so der Firmengründer. „Wenn sie durch die Anlage hallen, zeigt es, dass die Auftragslage stimmt. Würden sie still stehen, wäre es schlecht um ProContur bestellt.“ Dass es rund läuft, zeigen die Geschäftszahlen: Seit Jahren kann ProContur eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnen, das Unternehmen hat sich seine Nische erobert und sich optimal am Markt positioniert. Wann immer Kunden aus der Elektronik- oder Medizintechnik Sonderwünsche haben, ist das Wittlicher Unternehmen gern gefragter Partner.

„Und wie das so ist“, resümiert Weigelt nach 18 Jahren Unternehmensleitung lachend, „kaum ist die Tochter volljährig, tauchen die ersten Bewerber zur Brautschau auf.“

ERGÄNZUNG DES PRODUKTSPEKTRUMS
Ein Kandidat war die proDIU GmbH, deren Geschäftsführer Jens Pohlmann ebenfalls Geschäftsführer der KH-Gravier Individuelle Kunststoffgehäuse GmbH mit Sitz in Kelberg in der Eifel ist. Dort entstehen ebenfalls individuelle Gehäuse jeglicher Art – nur eben aus Kunststoff. Wie auch die ProContur konstruiert die KH Gravier gemeinsam mit ihren Kunden die individuellen Produkte. Dem Fräsen von Rohstoffplatten auf neuesten CNC-gesteuerten Bearbeitungsmaschinen folgt das weiter entwickelte Schwenk-Biege-Verfahren, bei dem das Einzelteil erwärmt und umgeformt wird. In einem letzten Schritt werden die Einzelteile durch speziell abgestimmte Mischungen miteinander verklebt.

„Jens Pohlmann und ich haben uns zusammengesetzt und festgestellt, dass wir im Prinzip genau die gleiche Kundenzielgruppe haben“, erklärt Frank Weigelt. Allerdings hätten sie nur drei Kunden finden können, die momentan von beiden Unternehmen betreut werden. „Hier besteht ganz offensichtlich großes Potenzial“, ist sich Weigelt sicher.

Die Brautschau konnte Pohlmann demnach für sich entscheiden: Seit dem 01. Januar 2013 gehört KH Gravier Individuelle Kunststoffgehäuse GmbH zum Firmenverbund der ProContur Individuelle Produkte aus Feinblech GmbH. Dies gestattet beiden Firmen eine Ausweitung des Produktsortiments, erstmals wird es den Kunden möglich sein, individuelle Gehäuse aus Feinblech und Kunststoff in allen Produktionsschritten bei einem Firmenverbund herstellen zu lassen. „Mit der Zusammenarbeit können wir unser Unternehmen für die Zukunft noch stärker aufbauen“, davon sind Weigelt und Pohlmann überzeugt.

Auch bei der Bezeichnung werden beide Unternehmen näher zusammenwachsen. KH Gravier plant eine Umbenennung in ProContur Individuelle Kunststoffprodukte GmbH. Spätestens dann wird der neue Firmenverbund für den Kunden offensichtlich.

ÄNDERUNG IN DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
Die ‚Hochzeit‘ zieht auch personelle Änderungen nach sich – allerdings nicht bei den Mitarbeitern, sondern in der Gesellschafterstruktur. Zu Jahresbeginn hat Jens Pohlmann mit proDIU 75 Prozent der Anteile von ProContur und von Frank Weigelt die Geschäftsführung übernommen.

„Mit Pohlmann konnten wir einen erfahrenen Betriebswirt als neuen Geschäftsführer gewinnen“ erläutert Weigelt, der nach eigenen Aussagen in den letzten Jahren immer mehr Zeit in den Vertrieb gesteckt hatte. Der neue Geschäftsführer könne sich voll und ganz auf das Personal und die interne Organisation konzentrieren. Mit seinen 39 Jahren sei Pohlmann zudem genau im richtigen Alter, um ProContur langfristig in die Zukunft zu führen.

NEUE VERTRIEBS-GMBH GEGRÜNDET
Um die externen Belange von ProContur und KH Gravier kümmert sich in Zukunft die vom vertriebsorientierten Frank Weigelt neu gegründete ProContur Individuelle Feinblech- und Kunststoffprodukte GmbH. Sie vertritt beide Unternehmen in weiten Teilen Deutschlands auf dem Markt. Zum Vertriebsteam gehören neben Weigelt drei weitere Mitarbeiter.

Aber auch visuell möchten ProContur und KH Gravier näher zusammenwachsen und starten daher in Zukunft eine gemeinsame Homepage, auf der die ganze Bandbreite der Leistungen abgebildet wird.

„Die neue Konstellation stellt für alle Beteiligten eine Win-Situation dar“, so Weigelt. „ProDIU beziehungsweise KH Gravier und ProContur können mit einem größeren Portfolio aufwarten. Unsere neue Vertriebsmannschaft hat jetzt die Möglichkeit, sich zu 100 Prozent auch wirklich dem Vertrieb und der technischen Beratung zu widmen.“

BAU EINER NEUEN HALLE GEPLANT
Ein neues Projekt haben Weigelt und Pohlmann bereits im Blick. Auf dem Nachbargrundstück von ProContur im Industriegebiet Wittlich-Wengerohr planen sie den Bau einer neuen Halle. Für KH Gravier wäre die neue Immobilie die Möglichkeit schlechthin, sich direkt neben dem Partnerunternehmen einzumieten und somit mit Sack und Pack nach Wittlich umzuziehen. Betroffen wären hiervon 15 Mitarbeiter, die allesamt bereit sind, den Wechsel von Kelberg in die Eifelstadt Wittlich mitzugehen. „Der Umzug auf das Nachbargrundstück böte uns die Gelegenheit, unsere Zusammenarbeit weiter zu optimieren und die Wege stark zu verkürzen“, blickt Jens Pohlmann begeistert auf das neue Projekt.

STILLSTAND IST RÜCKSTAND
Gut 18 Jahre hat Frank Weigelt sein Unternehmen ProContur auf Kurs gehalten. Belohnt wurde er neben spannenden Aufträgen, einer guten Geschäftsentwicklung und einer wachsenden Mitarbeiterzahl auch mit Auszeichnungen wie „Unternehmen mit Weitblick 2010“, verliehen vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Mit Weitblick scheinen er und Jens Pohlmann auch die Zukunft von ProContur und KH Gravier zu gestalten: „Unsere Idee einer gemeinsamen Vermarktung und einer gegenseitigen Aufstockung des Produktsortiments fruchtet – die ersten Anfragen für Kombinationen aus Feinblech und Kunststoff liegen uns bereits nach wenigen Wochen vor“, schließt Weigelt.

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