01.04.2006
Wo der Autohändler dem Zigaretten-Produzenten begegnet
Dieser Text ist vom 01.04.2006 und könnte inhaltlich veraltet sein.
„Dicke Fische“ Tür an Tür mit kleinen Betrieben: Das größte zusammenhängende Industrie- und Gewerbegebiet der Stadt Trier, Euren-Zewen-Monaise, macht es möglich
Es ist das größte zusammenhängende Industrie- und Gewerbegebiet der Stadt Trier. Obwohl sich schon vor Jahren starke Unternehmen dort angesiedelt und dem Gebiet ihren Stempel aufgedrückt haben, verändert es dennoch immer wieder sein Gesicht. Und das trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten weniger durch Insolvenzen und Firmen-Verlagerungen als vielmehr Erweiterungen und neue Ideen. Die Rede ist vom Industrie- und Gewerbegebiet Euren-Zewen-Monaise. 150 Betriebe mit rund 6 000 Beschäftigten beleben den Standort. Bunte Firmenlogos und eine Vielzahl von Hinweisschildern scheinen zum Ausdruck bringen zu wollen: Hier tut sich etwas.
Dass die Stadt dort nur noch ganz wenige freie Flächen oder leer stehende Gebäude zur Verfügung hat, ist schon verwunderlich. Denn im Grunde genommen ist der Standort mit einem Makel behaftet: „Die Nachfrage nach Grundstücken in Trier-Nord ist eine ganz andere als in Monaise. Und das liegt einzig und allein an der Anbindung. Die Forderung nach dem Moselaufstieg ist immer wieder ein Thema“, sagt Gerhard Thesen, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung in Trier. Und weiter: „Das ist ein Handicap, da brauchen wir gar nicht groß drumherum zu reden. Es gibt Interessenten, die laufen mit der Stoppuhr durch die Innenstadt.“
KONVERSION GESTERN UND HEUTE
Doch auch mit Handicap, die „Entwicklung des Gewerbegebietes ist eine Erfolgsgeschichte.“ So das Urteil von Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch. Denn schon 1963, als der Begriff „Konversion“ noch nicht im allgemeinen Sprachgebrauch verankert war – weil es sie schlichtweg noch nicht gab – betrieb die Stadt Trier bereits eine Politik, die diesen Namen verdient hätte. 1963 nämlich interessierte sie sich für „die Tallage auf der Eurener Flur zwischen Bahnlinie und Mosel“ als ideales Erweiterungsgebiet. Mitten drin lag allerdings der Flugplatz der Franzosen. Da auch das Hofgut Monaise nicht im städtischen Besitz war, hatten die Stadtväter es mit 110 Hektar Land zu tun, über die man bei der Umsetzung der Pläne nicht verfügen konnte. Die Stadt blieb am Ball, kaufte, verhandelte, verlagerte. Mit dem Ergebnis: 1977 übergab der Bund das Gelände offiziell, Ansiedlungswillige konnten kommen.
Nun, viele Jahre später ist nicht nur der Begriff Konversion längst in aller Munde, die Umnutzung militärischen Geländes hat wieder dazu geführt, dass sich das Gelände verändert, dieses Mal allerdings im Bereich Trier-Euren. Die Erschließung des so genannten „Pionier-Parks“, kurz „Pi-Park“, hat das Areal weiter wachsen lassen. 8,4 Hektar beträgt die Fläche, davon ist „fast alles verkauft“. „Nur noch 7 000 Quadratmeter sind zu haben“, weiß Gerhard Thesen. Die Nutzung der Konversionsfläche sei deshalb so interessant, weil sie Ergebnis eines erfolgreichen Modellprojektes ist. Die Stadt Trier und das Bundesvermögensamt haben einen städtebaulichen Vertrag geschlossen, der folgendes Kooperationsmodell beinhaltet: Die Stadt hat die Erschließung übernommen, der Bund zeichnet für die Veräußerung der Flächen verantwortlich.
PLATZ IM "PI-PARK"
Augenfälligste „Frucht“ dieser Kooperation ist die Ansiedlung des Praktiker-Marktes, der zu den zahlreichen Betrieben entlang der viel befahrenen B 49 hinzugekommen ist. „Praktiker hat immerhin 70 Arbeitsplätze“, so der Wirtschaftsförderer. Aber auch andere hätten bereits vom „Pi-Park“ profitieren können. Die Schreinerei Adams etwa, die aus beengten Verhältnissen umsiedeln und sich ausdehnen konnte. Genauso wie Auto Hess. Die Hess GmbH & Co. KG als autorisierter Mercedes-Benz-Vertreter hat zwar ihr Haupt-Center in der Karl-Marx-Straße in der Trierer Innenstadt, doch am Standort Trier-Euren braucht man ebenfalls viel Platz. Dort hat Hess die Lkw-Verkaufsabteilung und das Gebrauchtwagencenter für Autos und Nutzfahrzeuge. Gleichzeitig ist der Servicestützpunkt für neue und gebrauchte Brummis in Trier-Euren untergebracht mit Ersatzteillager, Werkstätte und Lackiercenter.
Gerhard Thesen: „Wir haben im ‚Pi-Park‘ auch eine neue Straße erschlossen. Es ist viel passiert in dem Bereich. Das alles ist ohne öffentliche Zuschüsse entwickelt worden.“
DAS NEUE GESICHT
Blickfänge und Neuerungen gibt es auch, wenn man von Trier auf der Bundesstraße 49 Richtung Trier-Zewen fährt. Zu finden sind neue Zufahrten und Einfädelspuren. Eine davon ist nötig, damit der große Betriebshof und damit Fuhrpark der Stadtwerke problemlos von den Bussen angefahren werden kann. Die Zweite erleichtert die Anbindung von Real-Markt, Holzland-Leyendecker und „fabric“.
Leyendecker und die „fabric“ Tür an Tür: Aus Sicht des Wirtschaftsförderers sind es ganz wichtige Ansiedlungen. Nicht nur, weil sie dem Gebiet mit interessanten, modernen Verkaufshallen ein neues Gesicht verleihen und nicht nur, weil sie in der Werbegemeinschaft „Trierer Süden“ gemeinsam mit weiteren Betrieben des Areals richtig gut trommeln. „Leyendecker, das ist eben ein ganz individueller Baumarkt mit einem großen Spektrum, in dem man selbst die kleinste Einzelschraube kaufen kann“, so Gerhard Thesen. Auch Leyendecker wolle noch erweitern. Gleich nebenan überzeuge die „fabric“, das moderne Dienstleistungszentrum. Das Konzept: Handwerker mit langjähriger Erfahrung, allen voran Fliesen Scholtes sowie Heizung und Sanitär Langen, sind unter einem Dach vereinigt und bieten „Handwerk aus einer Hand.“ Erweiterungspläne setze seit Jahren auch immer wieder Möbel Hölzmer um. Das Familien-Unternehmen behaupte sich am Markt.
Eine gute Entwicklung kann auch Allrad Daewel vermelden. Die Philosophie des Firmengründers Dietrich Daewel scheint sich auszuzahlen: „Wir wollen keine Luxusläden, keine Prachtbauten, sondern bodenständig bleiben.“ Der Geschäftsführer will sich gemeinsam mit seinem „guten, alten Mitarbeiterstamm“ auf sein Kerngeschäft und somit seine Lieblingstätigkeit konzentrieren: „Das ist der missionarische Verkauf von Subaru-Fahrzeugen. Die sind einfach gut und zuverlässig, tauchen in der Pannenstatistik kaum auf.“ Im Gründungsjahr 1983 verkaufte die Firma gerade einmal zwölf neue Fahrzeuge, heute sind es 240 Autos pro Jahr. Heute gibt es neben der Zentrale in Trier-Zewen weitere Filialen in Bitburg, Trier-Nord und Luxemburg. Neben dem Verkauf hat Dietrich Daewel sich auf die „Veredlung der Fahrzeuge“ spezialisiert und bietet Tunings bei sportlichen Varianten an. Wichtig ist ihm auch der Verkauf von Autos mit zwei Antriebsarten, nämlich sowohl Flüssiggas als auch Benzin. Auch der Umbau auf Flüssiggas-Anlagen ist möglich. Allrad Daewel zählt zu den verkaufsstärksten Subaru-Händlern Deutschlands und Europas.
ZUGPFERDE BLEIBEN GEWERBEGEBIET TREU
Als stärkste Betriebe, also Unternehmen mit den meisten Beschäftigten, nennt die Stadt Trier auf ihren Internet-Seiten: die Firma Köhl GmbH (Elektrotechnik, Schaltanlagen und Maschinenbau), die Firmengruppe Köhl (Elektroinstallation und Maschinenbau), Thiel & Partner (Internationale Spedition), die Sektkellerei Schloss Wachenheim und die Volksfreund-Druckerei Nik. Koch GmbH, die sowohl Druckerei als auch Verlagshaus von der Innenstadt auf die grüne Wiese verlegt hat.
Die Liste interessanter Unternehmen ließe sich locker verlängern: Da ist die Mohr Holzbau GmbH, die zusätzlich mit ihren Holzbriketts in Sachen regenerative Energien auf sich aufmerksam macht. Da sind Baufirmen wie Köhler oder Schnorpfeil, deren Namen fast jedes Kind kennt. Da lockt das Hase Feuerhaus mit kreativen Ofen-Ideen, da ist das Familienunternehmen „Papier Franzen“, das sich mit seinem Großhandel im Bereich Schreibwaren und Schulartikel seit 50 Jahren behauptet.
Mit 1 250 Beschäftigten größter Arbeitgeber ist nach wie vor „JTI“, die „Japan Tobacco International Germany GmbH“. Unter diesem Namen firmiert der Zigarettenhersteller seit 2000, früher hieß er „Reynolds Tobacco“. „JTI“ ist mit Produktion und Vertrieb am Standort und ist ein „dicker Fisch“. Gerhard Thesen: „JTI vermeldet ein Produktionsvolumen von 24 Milliarden Zigaretten. Das ist eine unvorstellbar große Zahl.“
„JTI" FORSCHT NUN AUCH IN TRIER
„JTI“ hat sogar noch draufgesattelt. 2003 wurde eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung eingeweiht. Sie gehört natürlich zum Werk, ist aber auf einer zusätzlichen Fläche gebaut worden. „Da sind 250 neue, höherwertige Arbeitsplätze entstanden“, freut sich Thesen. Es seien sogar Arbeitsplätze aus Genf nach Trier verlagert worden.
Doch nicht allein „JTI“ beschäftigt sich im Industrie- und Gewerbegebiet mit der Welt des Tabaks. Auch die Tabak- und Zigarettenfabrik Heintz van Landewyck ist dort angesiedelt, hat 270 Beschäftigte und 2005 eine Halle angebaut. Ebenso wie der Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof Packaging. Er hat sich spezialisiert auf die Herstellung von Zigarettenverpackungen.
Bei allen Erfolgen, in dem Gebiet gab es auch Rückschläge. So findet es Gerhard Thesen immer noch schade, dass es die Firma Junkes nicht mehr am Standort gibt: „Das war eine gute Firma.“ Es sei natürlich ein Problem, dass das Gebäude immer noch leer stehe, zumal es eine so exponierte und attraktive Lage direkt an der Bundesstraße habe. Andere Rückschläge habe man verkraftet, etwa den Schock, als die Firma Kalle mit immerhin 200 Beschäftigten die Tore schloss. 1995 hat jedoch die Triwo Wohnungs- und Gewerbebau AG Trier das 20 Hektar große Gelände erworben. Ob nun der Bürgerservice, der sich die Integration von Arbeitslosen auf die Fahnen schreibt, das Autohaus Klinke, Steuerberater Zimmer mit einem optisch gelungenen Bau oder aber die Metro, heute herrscht dort wieder muntere Betriebsamkeit.
Von großer Bedeutung für das Gebiet ist der Gleisanschluss. Pro Jahr werden 2 000 Waggon-Ladungen über dieses städtische Industrie-Stammgleis abgewickelt. Und für alle, die keinen eigenen Gleisanschluss haben, gibt es eine öffentliche Bahnentladestelle. Die wird dann auch schon einmal zweckentfremdet: zum Beispiel, wenn Elefanten des Zirkus Krone sicher ihr Ziel erreichen sollen. Denn zu ihrem „Einsatzort“ Messepark ist es von Monaise aus nur noch ein Katzensprung.
Dass die Stadt dort nur noch ganz wenige freie Flächen oder leer stehende Gebäude zur Verfügung hat, ist schon verwunderlich. Denn im Grunde genommen ist der Standort mit einem Makel behaftet: „Die Nachfrage nach Grundstücken in Trier-Nord ist eine ganz andere als in Monaise. Und das liegt einzig und allein an der Anbindung. Die Forderung nach dem Moselaufstieg ist immer wieder ein Thema“, sagt Gerhard Thesen, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung in Trier. Und weiter: „Das ist ein Handicap, da brauchen wir gar nicht groß drumherum zu reden. Es gibt Interessenten, die laufen mit der Stoppuhr durch die Innenstadt.“
KONVERSION GESTERN UND HEUTE
Doch auch mit Handicap, die „Entwicklung des Gewerbegebietes ist eine Erfolgsgeschichte.“ So das Urteil von Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch. Denn schon 1963, als der Begriff „Konversion“ noch nicht im allgemeinen Sprachgebrauch verankert war – weil es sie schlichtweg noch nicht gab – betrieb die Stadt Trier bereits eine Politik, die diesen Namen verdient hätte. 1963 nämlich interessierte sie sich für „die Tallage auf der Eurener Flur zwischen Bahnlinie und Mosel“ als ideales Erweiterungsgebiet. Mitten drin lag allerdings der Flugplatz der Franzosen. Da auch das Hofgut Monaise nicht im städtischen Besitz war, hatten die Stadtväter es mit 110 Hektar Land zu tun, über die man bei der Umsetzung der Pläne nicht verfügen konnte. Die Stadt blieb am Ball, kaufte, verhandelte, verlagerte. Mit dem Ergebnis: 1977 übergab der Bund das Gelände offiziell, Ansiedlungswillige konnten kommen.
Nun, viele Jahre später ist nicht nur der Begriff Konversion längst in aller Munde, die Umnutzung militärischen Geländes hat wieder dazu geführt, dass sich das Gelände verändert, dieses Mal allerdings im Bereich Trier-Euren. Die Erschließung des so genannten „Pionier-Parks“, kurz „Pi-Park“, hat das Areal weiter wachsen lassen. 8,4 Hektar beträgt die Fläche, davon ist „fast alles verkauft“. „Nur noch 7 000 Quadratmeter sind zu haben“, weiß Gerhard Thesen. Die Nutzung der Konversionsfläche sei deshalb so interessant, weil sie Ergebnis eines erfolgreichen Modellprojektes ist. Die Stadt Trier und das Bundesvermögensamt haben einen städtebaulichen Vertrag geschlossen, der folgendes Kooperationsmodell beinhaltet: Die Stadt hat die Erschließung übernommen, der Bund zeichnet für die Veräußerung der Flächen verantwortlich.
PLATZ IM "PI-PARK"
Augenfälligste „Frucht“ dieser Kooperation ist die Ansiedlung des Praktiker-Marktes, der zu den zahlreichen Betrieben entlang der viel befahrenen B 49 hinzugekommen ist. „Praktiker hat immerhin 70 Arbeitsplätze“, so der Wirtschaftsförderer. Aber auch andere hätten bereits vom „Pi-Park“ profitieren können. Die Schreinerei Adams etwa, die aus beengten Verhältnissen umsiedeln und sich ausdehnen konnte. Genauso wie Auto Hess. Die Hess GmbH & Co. KG als autorisierter Mercedes-Benz-Vertreter hat zwar ihr Haupt-Center in der Karl-Marx-Straße in der Trierer Innenstadt, doch am Standort Trier-Euren braucht man ebenfalls viel Platz. Dort hat Hess die Lkw-Verkaufsabteilung und das Gebrauchtwagencenter für Autos und Nutzfahrzeuge. Gleichzeitig ist der Servicestützpunkt für neue und gebrauchte Brummis in Trier-Euren untergebracht mit Ersatzteillager, Werkstätte und Lackiercenter.
Gerhard Thesen: „Wir haben im ‚Pi-Park‘ auch eine neue Straße erschlossen. Es ist viel passiert in dem Bereich. Das alles ist ohne öffentliche Zuschüsse entwickelt worden.“
DAS NEUE GESICHT
Blickfänge und Neuerungen gibt es auch, wenn man von Trier auf der Bundesstraße 49 Richtung Trier-Zewen fährt. Zu finden sind neue Zufahrten und Einfädelspuren. Eine davon ist nötig, damit der große Betriebshof und damit Fuhrpark der Stadtwerke problemlos von den Bussen angefahren werden kann. Die Zweite erleichtert die Anbindung von Real-Markt, Holzland-Leyendecker und „fabric“.
Leyendecker und die „fabric“ Tür an Tür: Aus Sicht des Wirtschaftsförderers sind es ganz wichtige Ansiedlungen. Nicht nur, weil sie dem Gebiet mit interessanten, modernen Verkaufshallen ein neues Gesicht verleihen und nicht nur, weil sie in der Werbegemeinschaft „Trierer Süden“ gemeinsam mit weiteren Betrieben des Areals richtig gut trommeln. „Leyendecker, das ist eben ein ganz individueller Baumarkt mit einem großen Spektrum, in dem man selbst die kleinste Einzelschraube kaufen kann“, so Gerhard Thesen. Auch Leyendecker wolle noch erweitern. Gleich nebenan überzeuge die „fabric“, das moderne Dienstleistungszentrum. Das Konzept: Handwerker mit langjähriger Erfahrung, allen voran Fliesen Scholtes sowie Heizung und Sanitär Langen, sind unter einem Dach vereinigt und bieten „Handwerk aus einer Hand.“ Erweiterungspläne setze seit Jahren auch immer wieder Möbel Hölzmer um. Das Familien-Unternehmen behaupte sich am Markt.
Eine gute Entwicklung kann auch Allrad Daewel vermelden. Die Philosophie des Firmengründers Dietrich Daewel scheint sich auszuzahlen: „Wir wollen keine Luxusläden, keine Prachtbauten, sondern bodenständig bleiben.“ Der Geschäftsführer will sich gemeinsam mit seinem „guten, alten Mitarbeiterstamm“ auf sein Kerngeschäft und somit seine Lieblingstätigkeit konzentrieren: „Das ist der missionarische Verkauf von Subaru-Fahrzeugen. Die sind einfach gut und zuverlässig, tauchen in der Pannenstatistik kaum auf.“ Im Gründungsjahr 1983 verkaufte die Firma gerade einmal zwölf neue Fahrzeuge, heute sind es 240 Autos pro Jahr. Heute gibt es neben der Zentrale in Trier-Zewen weitere Filialen in Bitburg, Trier-Nord und Luxemburg. Neben dem Verkauf hat Dietrich Daewel sich auf die „Veredlung der Fahrzeuge“ spezialisiert und bietet Tunings bei sportlichen Varianten an. Wichtig ist ihm auch der Verkauf von Autos mit zwei Antriebsarten, nämlich sowohl Flüssiggas als auch Benzin. Auch der Umbau auf Flüssiggas-Anlagen ist möglich. Allrad Daewel zählt zu den verkaufsstärksten Subaru-Händlern Deutschlands und Europas.
ZUGPFERDE BLEIBEN GEWERBEGEBIET TREU
Als stärkste Betriebe, also Unternehmen mit den meisten Beschäftigten, nennt die Stadt Trier auf ihren Internet-Seiten: die Firma Köhl GmbH (Elektrotechnik, Schaltanlagen und Maschinenbau), die Firmengruppe Köhl (Elektroinstallation und Maschinenbau), Thiel & Partner (Internationale Spedition), die Sektkellerei Schloss Wachenheim und die Volksfreund-Druckerei Nik. Koch GmbH, die sowohl Druckerei als auch Verlagshaus von der Innenstadt auf die grüne Wiese verlegt hat.
Die Liste interessanter Unternehmen ließe sich locker verlängern: Da ist die Mohr Holzbau GmbH, die zusätzlich mit ihren Holzbriketts in Sachen regenerative Energien auf sich aufmerksam macht. Da sind Baufirmen wie Köhler oder Schnorpfeil, deren Namen fast jedes Kind kennt. Da lockt das Hase Feuerhaus mit kreativen Ofen-Ideen, da ist das Familienunternehmen „Papier Franzen“, das sich mit seinem Großhandel im Bereich Schreibwaren und Schulartikel seit 50 Jahren behauptet.
Mit 1 250 Beschäftigten größter Arbeitgeber ist nach wie vor „JTI“, die „Japan Tobacco International Germany GmbH“. Unter diesem Namen firmiert der Zigarettenhersteller seit 2000, früher hieß er „Reynolds Tobacco“. „JTI“ ist mit Produktion und Vertrieb am Standort und ist ein „dicker Fisch“. Gerhard Thesen: „JTI vermeldet ein Produktionsvolumen von 24 Milliarden Zigaretten. Das ist eine unvorstellbar große Zahl.“
„JTI" FORSCHT NUN AUCH IN TRIER
„JTI“ hat sogar noch draufgesattelt. 2003 wurde eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung eingeweiht. Sie gehört natürlich zum Werk, ist aber auf einer zusätzlichen Fläche gebaut worden. „Da sind 250 neue, höherwertige Arbeitsplätze entstanden“, freut sich Thesen. Es seien sogar Arbeitsplätze aus Genf nach Trier verlagert worden.
Doch nicht allein „JTI“ beschäftigt sich im Industrie- und Gewerbegebiet mit der Welt des Tabaks. Auch die Tabak- und Zigarettenfabrik Heintz van Landewyck ist dort angesiedelt, hat 270 Beschäftigte und 2005 eine Halle angebaut. Ebenso wie der Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof Packaging. Er hat sich spezialisiert auf die Herstellung von Zigarettenverpackungen.
Bei allen Erfolgen, in dem Gebiet gab es auch Rückschläge. So findet es Gerhard Thesen immer noch schade, dass es die Firma Junkes nicht mehr am Standort gibt: „Das war eine gute Firma.“ Es sei natürlich ein Problem, dass das Gebäude immer noch leer stehe, zumal es eine so exponierte und attraktive Lage direkt an der Bundesstraße habe. Andere Rückschläge habe man verkraftet, etwa den Schock, als die Firma Kalle mit immerhin 200 Beschäftigten die Tore schloss. 1995 hat jedoch die Triwo Wohnungs- und Gewerbebau AG Trier das 20 Hektar große Gelände erworben. Ob nun der Bürgerservice, der sich die Integration von Arbeitslosen auf die Fahnen schreibt, das Autohaus Klinke, Steuerberater Zimmer mit einem optisch gelungenen Bau oder aber die Metro, heute herrscht dort wieder muntere Betriebsamkeit.
Von großer Bedeutung für das Gebiet ist der Gleisanschluss. Pro Jahr werden 2 000 Waggon-Ladungen über dieses städtische Industrie-Stammgleis abgewickelt. Und für alle, die keinen eigenen Gleisanschluss haben, gibt es eine öffentliche Bahnentladestelle. Die wird dann auch schon einmal zweckentfremdet: zum Beispiel, wenn Elefanten des Zirkus Krone sicher ihr Ziel erreichen sollen. Denn zu ihrem „Einsatzort“ Messepark ist es von Monaise aus nur noch ein Katzensprung.
Ingrid Fusenig