01.11.2009
Zehn Jahre IHK Standort Castelforte – zehn Jahre Veränderung
Dieser Text ist vom 01.11.2009 und könnte inhaltlich veraltet sein.
IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel zu den Perspektiven am Standort
Vor rund zehn Jahren zog die IHK Trier vom innerstädtischen Kornmarkt in das Konversionsgebiet an der Herzogenbuscher Straße. Mit den baulichen Veränderungen einher ging die Umstrukturierung hin zu einem modernen Dienstleister für die Unternehmerschaft der Region. Das „Haus der Wirtschaft“ war die Initialzündung für die Neubelebung eines ganzen Stadtteils.
Zwei Jahre Bauzeit brauchte das „Haus der Wirtschaft“, bis aus vier ehemaligen Kasernengebäuden das neue Domizil der Trierer Industrie- und Handelskammer wurde. Am 24. November 1999 bezog die IHK das neue Gebäude, die offizielle Einweihung erfolgte am 17. März 2000 nach Fertigstellung aller Gebäudeteile. Dem Münsteraner Architekten Dieter G. Baumewerd war es gelungen, aus der alten Bausubstanz unter Wahrung der klaren Formen und Strukturen etwas Neues zu schaffen, das die Philosophie der IHK ausdrückt. Die Transparenz, Helligkeit und Freundlichkeit, die von den umgestalteten Räumlichkeiten ausstrahlt, sollte für jene Offenheit und Service-Orientierung stehen, die auch das Innenleben der IHK ausmacht. Der Anspruch wurde verwirklicht. „Die Bauweise hat diese Anforderungen an uns selbst formuliert“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel.
Zwar hat er selbst die Zeiten zuvor mit dem Standort am innerstädtischen Kornmarkt nicht erlebt, aber er weiß, was der Umzug für Trier bedeutete: „Die IHK war der erste Investor, der sich auf dem ehemaligen Militärgelände Castelforte niederließ und kann daher als Motor für die Konversion gelten. Denn unsere Entscheidung für diesen Standort zeigte das Potenzial, das in diesem Areal steckt, und machte es zum attraktiven Tor zur Trierer Innenstadt.“ Heute sind zahlreiche Dienstleistungs- und Handelsbetriebe hier angesiedelt, die durch ihre räumliche Nähe punktuell auch Synergie-Effekte nutzen können. Da die IHK viel Publikumsverkehr – vor allem aus unternehmerischer Klientel – nach Castelforte lockt, profitieren auch die Nachbarn von der hohen Frequenz.
SCHNELL UND BEQUEM ZU ERREICHEN
Für die IHK-Besucher aus der ganzen Region Trier hat der Umzug deutliche Vorteile gebracht. Zwar hat der Standort nicht mehr den Charme der altstädtischen Umgebung mit ihren Cafés und Geschäften, aber anderes zählt mehr. „Es fällt unseren Kunden und Partnern viel leichter, den Weg zu uns zu finden, da wir mit dem direkten Autobahnzugang und rund dreihundert kostenlosen Parkplätzen viel leichter erreichbar sind“, schildert Rössel die Resonanz. Schnelligkeit und Bequemlichkeit in punkto Kundennähe sind umso wichtiger geworden, als die IHK in den vergangenen zehn Jahren ihr Profil als Veranstalter und Veranstaltungsort erweitert hat. Die Verbindung der IHK zu ihren Mitgliedsbetrieben in der weitläufigen Region Trier ist dadurch wesentlich stärker geworden. Sie ist als Ansprechpartner präsenter, auch als Knotenpunkt eines informellen unternehmerischen Netzwerks.
Denn nicht nur die IHK-Mitarbeiter sind mit ihren Büros nach Castelforte gezogen. Mit dem neuen Tagungszentrum und einem Bildungszentrum sind Einrichtungen entstanden, die zu bestimmten Anlässen an Wirtschaft interessierte Menschen aus der ganzen internationalen Großregion anziehen. So fanden im Tagungszentrum die Verleihungen des Marketing Awards des Marketingclubs Trier-Luxemburg statt oder die Auszeichnung zum Businessplan-Wettbewerb „1, 2, 3 – Go!“, der junge Unternehmen aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, den belgischen Ostkantonen, Lothringen und Luxemburg zusammenführt. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium überreicht hier die Auszeichnungen an Betriebe aus der Region oder nutzt das Zentrum für Informationsveranstaltungen. Auch das Handwerk trifft sich hier, etwa zur Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft. Prominente Redner wie Luxemburgs Wirtschaftsminister Jeannot Krecké oder Arnulf Baring zum 150-jährigen Bestehen der Kammer sind immer wieder im IHK-Tagungszentrum zu Gast. „Das Innenleben aus Events ist eine bunte Palette“, fasst Rössel das Angebot zusammen, „aber immer vor dem Hintergrund, dass wir keine Konkurrenz zu anderen privaten Veranstaltungsorten aufbauen wollen. Bei uns geht es konzentriert um Wirtschaftsbelange.“ Der Grundsatz gilt auch für das Bildungszentrum, in dem sich der Fachkräftenachwuchs der Region zu IHK-eigenen Fortbildungen und Workshops vor allem abends oder an Samstagen trifft.
ARCHITEKTUR FORMULIERT DEN SELBSTANSPRUCH
In guter Hausgemeinschaft lebt die IHK seit ihrem Einzug in Castelforte: Der Bundesverband der Weinkellereien hat hier ebenso seinen Standort gefunden wie die Initiative Region Trier e. V., das EIC-Europa und Innovationscentre GmbH und der luxemburgische Honorarkonsul. „Für uns ist dieses Zeichen der Verbundenheit mit dem Großherzogtum wichtig.“ Das „Haus der Wirtschaft“ ist eben keine architektonische Selbstbezogenheit der IHK, sondern funktioniert als Netzwerk.
Dabei hat die IHK in den vergangenen zehn Jahren immer mehr Aufgaben zugewiesen bekommen. Beispielsweise kamen Sachkundeüberprüfungen und –registrierungen hinzu wie die Umsetzung der neuen Versicherungsvermittler-Richtlinie. Dennoch ist die Zahl der IHK-Mitarbeiter mit insgesamt 59 Vollzeitstellen gleich geblieben. Die Entwicklung geht klar in Richtung Effizienzsteigerung – die in großzügigen Räumlichkeiten, in denen im Umgang mit den Kunden Diskretion und Offenheit zugleich möglich sind, natürlich leichter fällt. Das Betriebsklima wird, so Rössel, von den Mitarbeitern sowohl von der Arbeitsumgebung als auch von den menschlichen Faktoren her als gut empfunden. „Wir sind eine kleine Industrie- und Handelskammer, dafür aber eine wendige und effektive. Unser Vorteil ist: Bei uns kennt jeder jeden, so dass die Entscheidungswege kurz sind und auch die Beratungswege für unsere Kunden.“ Alle drei Jahre unterzieht sich die IHK Trier im Rahmen ihres Qualitätsmanagements einem so genannten Mystery-Check, bei dem sich ein anonymer Testanrufer als normaler Kunde ausgibt und anhand eines hundert Fragen umfassenden Kriterienkatalogs eruiert, wie schnell, fachlich versiert und freundlich die Auskünfte gegeben werden. Ebenfalls alle drei Jahre gibt es eine vom DIHK gesteuerte Kundenzufriedenheitsbefragung. „Unsere Ergebnisse sind gut, auch im Vergleich aller deutschen Industrie- und Handelskammern“, ist Rössel zufrieden über die positiven Rückmeldungen.
DAS INTERESSE AN WIRTSCHAFT STEIGT
Die Zahl der Kundenkontakte hat sich in den vergangenen zehn Jahren massiv erhöht – auch angesichts der 12 000 Veranstaltungsbesucher jährlich. Mehr als 370 000 Besucher des Internetauftritts pro Jahr kommen hinzu, des Weiteren 2 500 Einstiegsberatungen und 1 700 Besuche von IHK-Mitarbeitern in den Betrieben vor Ort.
Nicht nur aus diesen vielen Gesprächen bezieht die IHK Trier Anreize für die künftige Arbeit. „Wir werden unsere Rolle als Interessenvertretung und Sprachrohr der Unternehmen gegenüber der Politik weiter ausbauen“, sichert der Hauptgeschäftsführer zu. „Denn wir machen die Erfahrung, dass wir immer stärker gefordert sind, um wirtschaftliche Zusammenhänge in der Öffentlichkeit darzustellen und zu erläutern.“ Das Interesse an allgemeinen und regionalspezifischen Wirtschaftsthemen in den Medien ist vor allem seit der Krise spürbar gewachsen. Aus diesem Grund werden nun auch die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfragen in Pressekonferenzen ausführlich erläutert. Zudem gibt es eine Pressekonferenz der rheinland-pfälzischen Arbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes, deren Präsident Peter Adrian ist.
Zur stärkeren Präsenz der IHK Trier in der Öffentlichkeit trägt bereits seit 2002 das Programm „IHK vor Ort“ bei. „Angesichts unserer ländlichen Wirtschaftsstrukturen und der großen Entfernungen ist es für uns wichtig, nicht nur hier in der Herzogenbuscher Straße für die Menschen erreichbar zu sein. Sondern wir wollen in die Landkreise gehen und dort mit den Betrieben verbunden sein“, erläutert Arne Rössel. Das Programm hat sich gut entwickelt, fast in jedem Kreis haben sich daraus besondere Netzwerke ergeben.
INTERESSENVERTRETUNG IST KEINE EINBAHNSTRAßE
Die Effizienz der Industrie- und Handelskammer als Sprachrohr und Interessenvertretung hängt nicht nur von einem guten und für die Unternehmen leicht zugänglichen Standort ab. Ihre Lebendigkeit beruht mindestens genauso auf dem ehrenamtlichen Engagement der Mitgliedsbetriebe. Diese Mitwirkung definiert unter anderem die Themen, die für die regionalen Unternehmen besonders dringlich sind und daher an vorderster Front an die Öffentlichkeit kommuniziert werden. Für die Firmen der Region Trier ist das IHK-Jahresthema „Mobilität ist Zukunft“ ein solcher Dauerbrenner. Denn sie liegen zwar geradezu ideal im Herzen Europas, doch die Ausgestaltung der Verkehrswege lässt noch viele Wünsche und Notwendigkeiten offen.
Daher hat die IHK-Vollversammlung im Sommer ein auf die Region Trier zugeschnittenes Verkehrsleitbild verabschiedet, in dem konkrete Schritte und Projekte für die Infrastruktur von Straße, Schiene, Schiff- und Luftfahrt aufgezeigt und gefordert werden. Auch die Rahmenbedingungen für den ÖPNV kommen kritisch zur Sprache. „Basis für solche Leitbilder ist das Engagement unserer Mitglieder. Damit haben wir handfeste Argumente in der Hand, um die Interessen der heimischen Wirtschaft zu vertreten“, begründet Rössel den Appell an die IHK-Mitglieder, sich aktiv an der Rolle der Kammer zu beteiligen. Die Adresse in Castelforte steht für Konversion – und Konversion bedeutet Umwandlung. Das ist mehr als ein Umzug vom Kornmarkt in den Trierer Norden. Es gibt in der Region Trier noch viele Dinge, die im Sinne einer gesunden Wirtschaft umgewandelt werden wollen. „Wir wollen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern auch zukünftig ständig besser werden“, sagt Arne Rössel.
Zwei Jahre Bauzeit brauchte das „Haus der Wirtschaft“, bis aus vier ehemaligen Kasernengebäuden das neue Domizil der Trierer Industrie- und Handelskammer wurde. Am 24. November 1999 bezog die IHK das neue Gebäude, die offizielle Einweihung erfolgte am 17. März 2000 nach Fertigstellung aller Gebäudeteile. Dem Münsteraner Architekten Dieter G. Baumewerd war es gelungen, aus der alten Bausubstanz unter Wahrung der klaren Formen und Strukturen etwas Neues zu schaffen, das die Philosophie der IHK ausdrückt. Die Transparenz, Helligkeit und Freundlichkeit, die von den umgestalteten Räumlichkeiten ausstrahlt, sollte für jene Offenheit und Service-Orientierung stehen, die auch das Innenleben der IHK ausmacht. Der Anspruch wurde verwirklicht. „Die Bauweise hat diese Anforderungen an uns selbst formuliert“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel.
Zwar hat er selbst die Zeiten zuvor mit dem Standort am innerstädtischen Kornmarkt nicht erlebt, aber er weiß, was der Umzug für Trier bedeutete: „Die IHK war der erste Investor, der sich auf dem ehemaligen Militärgelände Castelforte niederließ und kann daher als Motor für die Konversion gelten. Denn unsere Entscheidung für diesen Standort zeigte das Potenzial, das in diesem Areal steckt, und machte es zum attraktiven Tor zur Trierer Innenstadt.“ Heute sind zahlreiche Dienstleistungs- und Handelsbetriebe hier angesiedelt, die durch ihre räumliche Nähe punktuell auch Synergie-Effekte nutzen können. Da die IHK viel Publikumsverkehr – vor allem aus unternehmerischer Klientel – nach Castelforte lockt, profitieren auch die Nachbarn von der hohen Frequenz.
SCHNELL UND BEQUEM ZU ERREICHEN
Für die IHK-Besucher aus der ganzen Region Trier hat der Umzug deutliche Vorteile gebracht. Zwar hat der Standort nicht mehr den Charme der altstädtischen Umgebung mit ihren Cafés und Geschäften, aber anderes zählt mehr. „Es fällt unseren Kunden und Partnern viel leichter, den Weg zu uns zu finden, da wir mit dem direkten Autobahnzugang und rund dreihundert kostenlosen Parkplätzen viel leichter erreichbar sind“, schildert Rössel die Resonanz. Schnelligkeit und Bequemlichkeit in punkto Kundennähe sind umso wichtiger geworden, als die IHK in den vergangenen zehn Jahren ihr Profil als Veranstalter und Veranstaltungsort erweitert hat. Die Verbindung der IHK zu ihren Mitgliedsbetrieben in der weitläufigen Region Trier ist dadurch wesentlich stärker geworden. Sie ist als Ansprechpartner präsenter, auch als Knotenpunkt eines informellen unternehmerischen Netzwerks.
Denn nicht nur die IHK-Mitarbeiter sind mit ihren Büros nach Castelforte gezogen. Mit dem neuen Tagungszentrum und einem Bildungszentrum sind Einrichtungen entstanden, die zu bestimmten Anlässen an Wirtschaft interessierte Menschen aus der ganzen internationalen Großregion anziehen. So fanden im Tagungszentrum die Verleihungen des Marketing Awards des Marketingclubs Trier-Luxemburg statt oder die Auszeichnung zum Businessplan-Wettbewerb „1, 2, 3 – Go!“, der junge Unternehmen aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, den belgischen Ostkantonen, Lothringen und Luxemburg zusammenführt. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium überreicht hier die Auszeichnungen an Betriebe aus der Region oder nutzt das Zentrum für Informationsveranstaltungen. Auch das Handwerk trifft sich hier, etwa zur Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft. Prominente Redner wie Luxemburgs Wirtschaftsminister Jeannot Krecké oder Arnulf Baring zum 150-jährigen Bestehen der Kammer sind immer wieder im IHK-Tagungszentrum zu Gast. „Das Innenleben aus Events ist eine bunte Palette“, fasst Rössel das Angebot zusammen, „aber immer vor dem Hintergrund, dass wir keine Konkurrenz zu anderen privaten Veranstaltungsorten aufbauen wollen. Bei uns geht es konzentriert um Wirtschaftsbelange.“ Der Grundsatz gilt auch für das Bildungszentrum, in dem sich der Fachkräftenachwuchs der Region zu IHK-eigenen Fortbildungen und Workshops vor allem abends oder an Samstagen trifft.
ARCHITEKTUR FORMULIERT DEN SELBSTANSPRUCH
In guter Hausgemeinschaft lebt die IHK seit ihrem Einzug in Castelforte: Der Bundesverband der Weinkellereien hat hier ebenso seinen Standort gefunden wie die Initiative Region Trier e. V., das EIC-Europa und Innovationscentre GmbH und der luxemburgische Honorarkonsul. „Für uns ist dieses Zeichen der Verbundenheit mit dem Großherzogtum wichtig.“ Das „Haus der Wirtschaft“ ist eben keine architektonische Selbstbezogenheit der IHK, sondern funktioniert als Netzwerk.
Dabei hat die IHK in den vergangenen zehn Jahren immer mehr Aufgaben zugewiesen bekommen. Beispielsweise kamen Sachkundeüberprüfungen und –registrierungen hinzu wie die Umsetzung der neuen Versicherungsvermittler-Richtlinie. Dennoch ist die Zahl der IHK-Mitarbeiter mit insgesamt 59 Vollzeitstellen gleich geblieben. Die Entwicklung geht klar in Richtung Effizienzsteigerung – die in großzügigen Räumlichkeiten, in denen im Umgang mit den Kunden Diskretion und Offenheit zugleich möglich sind, natürlich leichter fällt. Das Betriebsklima wird, so Rössel, von den Mitarbeitern sowohl von der Arbeitsumgebung als auch von den menschlichen Faktoren her als gut empfunden. „Wir sind eine kleine Industrie- und Handelskammer, dafür aber eine wendige und effektive. Unser Vorteil ist: Bei uns kennt jeder jeden, so dass die Entscheidungswege kurz sind und auch die Beratungswege für unsere Kunden.“ Alle drei Jahre unterzieht sich die IHK Trier im Rahmen ihres Qualitätsmanagements einem so genannten Mystery-Check, bei dem sich ein anonymer Testanrufer als normaler Kunde ausgibt und anhand eines hundert Fragen umfassenden Kriterienkatalogs eruiert, wie schnell, fachlich versiert und freundlich die Auskünfte gegeben werden. Ebenfalls alle drei Jahre gibt es eine vom DIHK gesteuerte Kundenzufriedenheitsbefragung. „Unsere Ergebnisse sind gut, auch im Vergleich aller deutschen Industrie- und Handelskammern“, ist Rössel zufrieden über die positiven Rückmeldungen.
DAS INTERESSE AN WIRTSCHAFT STEIGT
Die Zahl der Kundenkontakte hat sich in den vergangenen zehn Jahren massiv erhöht – auch angesichts der 12 000 Veranstaltungsbesucher jährlich. Mehr als 370 000 Besucher des Internetauftritts pro Jahr kommen hinzu, des Weiteren 2 500 Einstiegsberatungen und 1 700 Besuche von IHK-Mitarbeitern in den Betrieben vor Ort.
Nicht nur aus diesen vielen Gesprächen bezieht die IHK Trier Anreize für die künftige Arbeit. „Wir werden unsere Rolle als Interessenvertretung und Sprachrohr der Unternehmen gegenüber der Politik weiter ausbauen“, sichert der Hauptgeschäftsführer zu. „Denn wir machen die Erfahrung, dass wir immer stärker gefordert sind, um wirtschaftliche Zusammenhänge in der Öffentlichkeit darzustellen und zu erläutern.“ Das Interesse an allgemeinen und regionalspezifischen Wirtschaftsthemen in den Medien ist vor allem seit der Krise spürbar gewachsen. Aus diesem Grund werden nun auch die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfragen in Pressekonferenzen ausführlich erläutert. Zudem gibt es eine Pressekonferenz der rheinland-pfälzischen Arbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes, deren Präsident Peter Adrian ist.
Zur stärkeren Präsenz der IHK Trier in der Öffentlichkeit trägt bereits seit 2002 das Programm „IHK vor Ort“ bei. „Angesichts unserer ländlichen Wirtschaftsstrukturen und der großen Entfernungen ist es für uns wichtig, nicht nur hier in der Herzogenbuscher Straße für die Menschen erreichbar zu sein. Sondern wir wollen in die Landkreise gehen und dort mit den Betrieben verbunden sein“, erläutert Arne Rössel. Das Programm hat sich gut entwickelt, fast in jedem Kreis haben sich daraus besondere Netzwerke ergeben.
INTERESSENVERTRETUNG IST KEINE EINBAHNSTRAßE
Die Effizienz der Industrie- und Handelskammer als Sprachrohr und Interessenvertretung hängt nicht nur von einem guten und für die Unternehmen leicht zugänglichen Standort ab. Ihre Lebendigkeit beruht mindestens genauso auf dem ehrenamtlichen Engagement der Mitgliedsbetriebe. Diese Mitwirkung definiert unter anderem die Themen, die für die regionalen Unternehmen besonders dringlich sind und daher an vorderster Front an die Öffentlichkeit kommuniziert werden. Für die Firmen der Region Trier ist das IHK-Jahresthema „Mobilität ist Zukunft“ ein solcher Dauerbrenner. Denn sie liegen zwar geradezu ideal im Herzen Europas, doch die Ausgestaltung der Verkehrswege lässt noch viele Wünsche und Notwendigkeiten offen.
Daher hat die IHK-Vollversammlung im Sommer ein auf die Region Trier zugeschnittenes Verkehrsleitbild verabschiedet, in dem konkrete Schritte und Projekte für die Infrastruktur von Straße, Schiene, Schiff- und Luftfahrt aufgezeigt und gefordert werden. Auch die Rahmenbedingungen für den ÖPNV kommen kritisch zur Sprache. „Basis für solche Leitbilder ist das Engagement unserer Mitglieder. Damit haben wir handfeste Argumente in der Hand, um die Interessen der heimischen Wirtschaft zu vertreten“, begründet Rössel den Appell an die IHK-Mitglieder, sich aktiv an der Rolle der Kammer zu beteiligen. Die Adresse in Castelforte steht für Konversion – und Konversion bedeutet Umwandlung. Das ist mehr als ein Umzug vom Kornmarkt in den Trierer Norden. Es gibt in der Region Trier noch viele Dinge, die im Sinne einer gesunden Wirtschaft umgewandelt werden wollen. „Wir wollen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern auch zukünftig ständig besser werden“, sagt Arne Rössel.
Angelika Koch