15.06.2001
Zwischen Römern und Vulkanen
Dieser Text ist vom 15.06.2001 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Urlaub in der Region Trier gewinnt an Attraktivität - Neue Leitbilder für eine klare Profilierung
Der Tourismus ist für die Region Trier ein maßgeblicher
Wirtschaftsfaktor. Der geschätzte Anteil an der
Brutto-Wertschöpfung liegt bei zirka zehn Prozent. Allein im
Gastgewerbe sind 12100 Personen beschäftigt. Zahlreiche neue
Ideen, Produkte und Angebote haben sich auf die Gästezahlen des
Jahres 2000 positiv ausgewirkt.
Der Bezirk der IHK Trier lässt sich zwar rein statistisch gesehen als eine Urlaubsregion auswerten, doch naturräumlich und aus der Sicht des Gastes betrachtet ist die Region eingebettet in den gesamten Natur- und Kulturraum Eifel-Mosel-Hunsrück mit seinen attraktiven Flusslandschaften und profitiert mit drei direkten europäischen Nachbarn Luxemburg, Frankreich und Belgien von seiner zentralen Lage in Europa. Im nachfolgenden Artikel wird die Region Trier mit ihren einzelnen Teilregionen, ihren Landkreisen und der Stadt Trier im Hinblick auf die touristische Bedeutung und ihre Gäste- und Übernachtungszahlen untersucht.Die 3350 Unternehmen der Tourismuswirtschaft erwirtschaften inklusive derart verwandten Bereiche rund 2,3 Milliarden DM Umsatz. Im Jahr 2000 wurden im IHK-Bezirk 2050314 Gäste (531196 Ausländer) und 7520776 Übernachtungen (2160201 Ausländer) registriert. Damit ist die Zahl der Übernachtungen um 7,71Prozent gestiegen, wobei eine stärkere Zunahme bei den deutschen Gästen verzeichnet wurde. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei einem statistischen Wert von 3,67 Tagen, der sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals geringfügig verringert hat. Der seit Jahren anhaltende Trend hin zu einer kürzeren Aufenthaltsdauer setzt sich damit weiter fort und weist auf den hohen Anteil an Kurz- und Wochenendurlaubern hin. Bezogen auf die Zahl der Übernachtungen in Rheinland-Pfalz hat die Region Trier einen Anteil von 33,5 Prozent. Im Vergleich zu 1990 konnte damit der Anteil um 3,5 Prozent ausgebaut werden.
Geologie und Natur in der Eifel erleben
Eine der bedeutenden Teilregionen ist das Urlaubs- und Reisegebiet Eifel. Allein im
rheinland-pfälzischen Teil gibt es über 3,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr,
acht bis elf Millionen Tagesgäste und rund 26000 Gästebetten. Die jährlichen
Umsätze belaufen sich auf 700 Millionen DM. Die Aufenthaltsdauer ist in den
letzten zehn Jahren etwas zurückgegangen, von 4,6 auf vier Tage pro Gast. Im
vergangenen Jahr war die Zahl der Gäste um 8,8 Prozent höher als 1999.
Das „Vulkanland Eifel“ engagiert sich in seiner Darstellung nach außen mit den
Themen Vulkanismus und Geologie. Hier finden die Touristen Geo-Erlebnispfade,
wo sie Maare, erloschene Vulkankegel und Basalthöhlen mit dem Fahrrad oder zu
Fuß entdecken können. Das Radwegenetz wurde deutlich besser ausgebaut, so
dass heute auf dem Kylltalradweg, dem Vulkanradweg vom Nürburgring bis Bullay
oder dem Maar-Mosel-Radweg, der die Eifel mit der Mosel verbindet, interessante
Touren geplant werden können. Außerdem wurden mehrere neue touristische
Projekte im Bereich Erdgeschichte realisiert, wie zum Beispiel „ Geologie und
Landwirtschaft“, fachbezogene Museen wurden in Daun und Manderscheid
eingerichtet. Die Südeifel mit ihrem gleichnamigen Naturpark bietet den Urlaubern
Wälder, Flüsse, Bauernhöfe, Schluchten und Felsen. Zum Beispiel im erd- und
naturgeschichtlichen Lehrpark Teufelsschlucht oder im „Haus, das die Sonne
einfängt“, dem Umwelt-Erlebniszentrum Gaytal Park.
Sauberste Luft im Hunsrück: Natur pur!
Eine weitere Teilregion, die stark in den IHK-Bezirk Koblenz hineinreicht, ist der
weiträumige Hunsrück. In diesem sich über fast 100 Kilometer Länge und 40
Kilometer Breite erstreckenden Gebiet geht es touristisch weiter bergauf. Das
Jahr 2000 war das beste Jahr seit langem. Das Gästeaufkommen betrug 209275
bei 775710 Übernachtungen. Gegenüber der Jahresstatistik von 1999 bedeutet
dies eine Steigerung von 14 Prozent bei der Anzahl der Gäste und 6,2 Prozent bei
den Übernachtungen.
Die waldreiche Urlaubsregion Hunsrück bietet den Besuchern nicht nur die
sauberste Luft Deutschlands, sondern mit dem Erbeskopf auch den höchsten
Punkt in Rheinland-Pfalz. Das hier gelegene Hunsrückhaus bietet außen wie innen
Natur zum Erleben und Verstehen. Auch das Informations- und Bildungszentrum
„Naturpark-Haus“ in Hermeskeil gehört mit seinem Erlebnismuseum „ Mensch und
Landschaft“ zu den Attraktionen des Hunsrücks. An Bewegung mangelt es im
Hunsrück nie. Wer das Rad bevorzugt, findet ein dichtes Wegenetz verbunden mit
der überregionalen Radroute „Nahe-Hunsrück-Mosel“ von Bingen nach Trier. Das
Wandern wird ebenfalls groß geschrieben: Mit 1500 Kilometern verfügen die Orte
des Hunsrücks über gut ausgebaute Wegenetze und eine flächendeckend
traditionell bodenständige Gastronomie. Eine ganz besondere Wanderstrecke ist
der Ausonius-Wanderweg, der von Bingen bis nach Trier führt. Andere
Hunsrück-Besonderheiten sind die größte private Flugzeugschau Europas in
Hermeskeil sowie das Dampflok-Museum, wo Technik-Interessierte auf ihre Kosten
kommen.
Zwischen Römern und Reben im Moselland
Die Mosel ist mit ihren Nebenflüssen, ihrem Wein, der einzigartigen
Flusslandschaft, den pittoresken Dörfern und kleinen Städten sicherlich die
wichtigste touristische Teilregion des IHK-Bezirks. Die Ferienregion bleibt auch in
der abgelaufenen Tourismussaison auf Erfolgskurs und liegt weiterhin an der
Spitze von Rheinland-Pfalz. Laut Angabe der Mosellandtouristik kletterten die
Gästezahlen um 6,7 Prozent über die 1,7 Millionen Marke, die
Übernachtungszahlen überschritten die 5,8-Millionen-Grenze und wiesen ein
deutliches Plus von 8,8 Prozent auf.
Die 545 Kilometer lange Mosel erweist sich durch die geschützte Tallage zwar als
eine der mildesten Klimazonen Deutschlands, doch für die günstige Entwicklung
der Gäste- und Übernachtungszahlen sind vor allem die vielfältigen touristischen
Angebote von Wassersportmöglichkeiten über Radfahren und Wandern bis hin zu
weinthematischen Veranstaltungen oder kulturtouristischen Highlights im Rahmen
der Moselfestwochen verantwortlich. Die Reisenden werden permanent mit der
2000-jährigen Geschichte konfrontiert. Viele Objekte zeugen von römischer
Vergangenheit, zum Beispiel Ruinen römischer Villen in Nennig, Longuich und
Mehring, Römerkelter in Piesport, Maring-Noviand und Erden sowie das berühmte
Weinschiff in Neumagen-Dhron.
Der kurze Blick in die Teilregionen Eifel, Hunsrück und Mosel zeigt, dass jedes
Gebiet sein eigenes Leitbild bereits erarbeitet und besetzt hat. So wirbt die Eifel
mit dem Geotourismus, der Hunsrück stellt die Themen Natur, Waldlandschaft,
Lebensqualität und Heimat heraus, und bei der Mosel werden die Themen Wein
und römisches Erbe als Profilierungsspitzen in Szene gesetzt. Dabei besitzt die
Region mit ihrem historischen Oberzentrum ein weiteres Pfund, mit dem sie
touristisch wuchern kann.
Städtetourismus boomt: Trier, die römischste Stadt Deutschlands
Die Stadt Trier besitzt einen Platz in den „Historic Highlights of Germany“. In einer
Besucherbefragung der Universität Trier im Juni 2000 wurde festgestellt, dass die
Kultur und die Denkmäler aus der Römerzeit die wichtigsten Anlässe für einen
Aufenthalt in Trier sind. Im Jahr 2000 wurden in der kreisfreien Stadt 329885
Gäste und 614312 Übernachtungen registriert. Das ist im Vergleich zu 1999 eine
Steigerung von 7,9 Prozent bei den Übernachtungen. Die Gäste bleiben
durchschnittlich zwei Tage in Trier. Von den 90843 ausländischen Gästen kamen
die meisten aus den Niederlanden mit 52015 Übernachtungen (plus 8,5 Prozent
gegenüber dem Vorjahr). Die positive Entwicklung lässt sich vor allem auf
gemeinsame Marketing-Aktivitäten der touristischen Leistungsträger
zurückführen. „Mit gebündelten Auftritten auf Fach- und Publikumsmessen
erreichen wir unsere künftigen Kunden am effektivsten“, analysiert
Tourismusdirektor Hans-Albert Becker. Unbezahlbar für das Image der Stadt seien
zudem Kulturevents wie etwa die Antikenfestspiele oder das Wein- und
Gourmetfestival.
Wie wichtig der Tourismus als Wirtschaftsfaktor für Trier ist, zeigen folgende
Zahlen: Drei bis 3,5 Millionen Tagesgäste geben jährlich zwischen 180 und 210
Millionen Mark in der Stadt Trier aus. Mit den Ausgaben der über 600000
Übernachtungsgäste in Höhe von rund 100 Millionen Mark summieren sich die
Ausgaben der Touristen auf 280 bis 310 Millionen Mark pro Jahr und sichern damit
in Trier über 2 500 Arbeitsplätze. Besonders die Nähe zu Luxemburg ist für die
Gestaltung des touristischen Angebots von besonderem Interesse, so dass Trier
auch an zahlreichen grenzüberschreitenden Aktivitäten beteiligt ist. Denn nicht
nur die Attraktivität der Stadt Trier alleine, sondern gerade die Nähe zu
Luxemburg scheint für die meisten Touristen eine wichtige Motivation zu sein,
nach Trier zu reisen.
Aufwärtstrend im Tourismus in Trier-Saarburg
Von einer gut besuchten Stadt profitiert auch das Umland. So strahlen einige
Buchungen von Reiseveranstaltern oder Privatreisenden in den Kreis
Trier-Saarburg aus mit der Folge, dass auch hier im letzten Jahr der positive
Tourismustrend anhalten konnte. Die Zahl der Übernachtungen ist im Vergleich zu
1999 um 13,9 Prozent auf 1288487 gestiegen. Bei den ausländischen Gästen
dominieren auch in Trier Niederländer und Belgier. Die Verbandsgemeinde
Schweich fällt mit ihren 554228 Übernachtungen besonders ins Gewicht. Hier ist
es die Gemeinde Leiwen, die die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2000 um acht
Prozent auf rund 349000 steigern konnte. Diese Entwicklung ist auf die
Aktivitäten der beiden Ferienparks, Landal GreenParks Sonnenberg und
Erlebnisland Eurostrand, zurückzuführen. Auch in den Verbandsgemeinden Kell und
Saarburg sind es die beiden Landal Green-Ferienparks, die die statistische
Entwicklung stark beeinflussen. Immer wieder versuchen die Betreiber, durch
neue zusätzliche Anreize die Auslastung zu erhöhen und eine stärkere
Gästebindung zu erreichen. So haben beispielsweise der Verkehrsverein
Saarburger Land und der dortige Ferienpark eine Gästekarte erstellt, mit der die
Touristen Ermäßigungen in verschiedenen kulturellen und touristischen
Einrichtungen erhalten.
Bernkastel-Wittlich ist beliebter denn je
Bedeutendster Landkreis der Region ist aus touristischer Sicht der Kreis
Bernkastel-Wittlich. Mit seinen sieben Verbandsgemeinden belegt er mit 2876276
Übernachtungen die Spitzenposition in Rheinland-Pfalz. Insgesamt gesehen
konnte die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um über acht
Prozent gesteigert werden. Bei der Zahl der Gästeankünfte gab es mit 12,2
Prozent sogar eine zweistellige Zuwachsrate. Auch bei den ausländischen Gästen,
allen voran den Urlaubern aus den Niederlanden und Belgien, sind Weinorte an der
Mosel noch beliebter geworden. Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues nimmt mit
1227801 Übernachtungen innerhalb des Kreises die wichtigste Position ein.
Stärkste Zugpferde im Gebiet der Verbandsgemeinde sind die Gemeinden
Brauneberg und Zeltingen-Rachtig, die ihre Übernachtungszahlen um gut 13
Prozent beziehungsweise 8,6 Prozent steigern konnten. Aber auch die Stadt
Bernkastel-Kues schnitt mit einer effektiven Übernachtungszahl von 735081
hervorragend ab und liegt damit im Landesvergleich der Kommunen hinter der
Stadt Mainz auf Platz zwei.
Einen ebenfalls hohen Anteil an der Zahl der Übernachtungen im Kreis hat die
Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf. Der Ferienort Kröv meldet, dass er im Jahr
2000 mit 429 818 Übernachtungen aus touristischer Sicht alle Erwartungen
übertroffen hat. Das bisher beste Ergebnis von 407000 Übernachtungen stammte
aus dem Jahr 1994.
Bitburg-Prüm und Daun - gute Zusammenarbeit trägt Früchte
Die touristische Statistik der beiden Landkreise Bitburg-Prüm und Daun zeigt, dass
das gemeinsame Engagement der Akteure in der Eifel-Tourismus GmbH bei den
Gästen auf eine positive Resonanz stößt. Im Landkreis Bitburg-Prüm hat sich die
Zahl der Gäste gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent (300608 Gäste) erhöht.
Pauschalarrangements für Aktivurlauber, wie beispielsweise unter dem Motto
„Natur erleben - Natur erfahren - Natur erlernen“ oder das Projekt „Wandern ohne
Gepäck“, erfreuen sich großer Beliebtheit. Bedeutendste Verbandsgemeinde im
Kreis ist Irrel, die von den 1042506 Übernachtungen rund ein Viertel für sich
verbuchen kann.
Im Jahr 2000 wurden für den Landkreis Daun 389209 Gäste und 1699195
Übernachtungen verzeichnet, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von
6,3 Prozent (bei den Gästezahlen) beziehungsweise 4,1 Prozent (bei den
Übernachtungen) bedeutet. Die Gäste blieben durchschnittlich 4,5 Tage. In
diesem Landkreis ist der Anteil der ausländischen Gäste besonders hoch. Allein
Niederländer und Belgier zeichnen für 496488 beziehungsweise 88180
Übernachtungen verantwortlich. Die Verbandsgemeinde Kelberg steht mit 562691
Übernachtungen auf Rang eins der Statistik. Diese hohe Übernachtungszahl wird
vom Ferienpark Gran Dorado in Gunderath mit ausgelöst. Dieser „ Park
Heilbachsee“ verfügt über 460 Ferienhäuser auf einem Areal von 26 Hektar.
Ähnlich wie im benachbarten Kreis werden seitens der Touristiker auch hier unter
dem Motto „Die Eifel ein Wanderland“ mit ausgesuchten Wanderhotels und
-pensionen Programme entwickelt. Teilweise ließ sich dadurch die Verweildauer
der Gäste etwas erhöhen.
Insgesamt wird deutlich, dass sich der Tourismus in der Region Trier in einem
Aufwärtstrend befindet. Dabei gilt es für die Zukunft, die Netzwerke der Akteure
noch intensiver zu schnüren. Der Gast besucht heute nicht mehr nur einen Ort
oder einen Landkreis, sondern eine gesamte Region. Eingebettet in der Großregion
Saar-Lor-Lux und in der Nähe von Luxemburg und Ostbelgien gelegen, spielen
grenzüberschreitende Initiativen wie das „Europäische Tal der Mosel“ oder die
Datenbank „GütiK“ eine wichtige Rolle. Auch der „ Kommunikationspol Luxemburg,
Metz, Saarbrücken, Trier“, kurz Quattropole, ist ein interkommunales,
grenzüberschreitendes Städtenetz zur Stärkung der Region. Nur durch weitere
vergleichbare, überregionale Projekte und zugleich innovative, kreative
Zusammenarbeit kann sich auf Dauer ein Qualitätstourismus entwickeln.
Hilde Beckers/Albrecht Ehses
Der Bezirk der IHK Trier lässt sich zwar rein statistisch gesehen als eine Urlaubsregion auswerten, doch naturräumlich und aus der Sicht des Gastes betrachtet ist die Region eingebettet in den gesamten Natur- und Kulturraum Eifel-Mosel-Hunsrück mit seinen attraktiven Flusslandschaften und profitiert mit drei direkten europäischen Nachbarn Luxemburg, Frankreich und Belgien von seiner zentralen Lage in Europa. Im nachfolgenden Artikel wird die Region Trier mit ihren einzelnen Teilregionen, ihren Landkreisen und der Stadt Trier im Hinblick auf die touristische Bedeutung und ihre Gäste- und Übernachtungszahlen untersucht.Die 3350 Unternehmen der Tourismuswirtschaft erwirtschaften inklusive derart verwandten Bereiche rund 2,3 Milliarden DM Umsatz. Im Jahr 2000 wurden im IHK-Bezirk 2050314 Gäste (531196 Ausländer) und 7520776 Übernachtungen (2160201 Ausländer) registriert. Damit ist die Zahl der Übernachtungen um 7,71Prozent gestiegen, wobei eine stärkere Zunahme bei den deutschen Gästen verzeichnet wurde. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei einem statistischen Wert von 3,67 Tagen, der sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals geringfügig verringert hat. Der seit Jahren anhaltende Trend hin zu einer kürzeren Aufenthaltsdauer setzt sich damit weiter fort und weist auf den hohen Anteil an Kurz- und Wochenendurlaubern hin. Bezogen auf die Zahl der Übernachtungen in Rheinland-Pfalz hat die Region Trier einen Anteil von 33,5 Prozent. Im Vergleich zu 1990 konnte damit der Anteil um 3,5 Prozent ausgebaut werden.
Geologie und Natur in der Eifel erleben
Eine der bedeutenden Teilregionen ist das Urlaubs- und Reisegebiet Eifel. Allein im
rheinland-pfälzischen Teil gibt es über 3,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr,
acht bis elf Millionen Tagesgäste und rund 26000 Gästebetten. Die jährlichen
Umsätze belaufen sich auf 700 Millionen DM. Die Aufenthaltsdauer ist in den
letzten zehn Jahren etwas zurückgegangen, von 4,6 auf vier Tage pro Gast. Im
vergangenen Jahr war die Zahl der Gäste um 8,8 Prozent höher als 1999.
Das „Vulkanland Eifel“ engagiert sich in seiner Darstellung nach außen mit den
Themen Vulkanismus und Geologie. Hier finden die Touristen Geo-Erlebnispfade,
wo sie Maare, erloschene Vulkankegel und Basalthöhlen mit dem Fahrrad oder zu
Fuß entdecken können. Das Radwegenetz wurde deutlich besser ausgebaut, so
dass heute auf dem Kylltalradweg, dem Vulkanradweg vom Nürburgring bis Bullay
oder dem Maar-Mosel-Radweg, der die Eifel mit der Mosel verbindet, interessante
Touren geplant werden können. Außerdem wurden mehrere neue touristische
Projekte im Bereich Erdgeschichte realisiert, wie zum Beispiel „ Geologie und
Landwirtschaft“, fachbezogene Museen wurden in Daun und Manderscheid
eingerichtet. Die Südeifel mit ihrem gleichnamigen Naturpark bietet den Urlaubern
Wälder, Flüsse, Bauernhöfe, Schluchten und Felsen. Zum Beispiel im erd- und
naturgeschichtlichen Lehrpark Teufelsschlucht oder im „Haus, das die Sonne
einfängt“, dem Umwelt-Erlebniszentrum Gaytal Park.
Sauberste Luft im Hunsrück: Natur pur!
Eine weitere Teilregion, die stark in den IHK-Bezirk Koblenz hineinreicht, ist der
weiträumige Hunsrück. In diesem sich über fast 100 Kilometer Länge und 40
Kilometer Breite erstreckenden Gebiet geht es touristisch weiter bergauf. Das
Jahr 2000 war das beste Jahr seit langem. Das Gästeaufkommen betrug 209275
bei 775710 Übernachtungen. Gegenüber der Jahresstatistik von 1999 bedeutet
dies eine Steigerung von 14 Prozent bei der Anzahl der Gäste und 6,2 Prozent bei
den Übernachtungen.
Die waldreiche Urlaubsregion Hunsrück bietet den Besuchern nicht nur die
sauberste Luft Deutschlands, sondern mit dem Erbeskopf auch den höchsten
Punkt in Rheinland-Pfalz. Das hier gelegene Hunsrückhaus bietet außen wie innen
Natur zum Erleben und Verstehen. Auch das Informations- und Bildungszentrum
„Naturpark-Haus“ in Hermeskeil gehört mit seinem Erlebnismuseum „ Mensch und
Landschaft“ zu den Attraktionen des Hunsrücks. An Bewegung mangelt es im
Hunsrück nie. Wer das Rad bevorzugt, findet ein dichtes Wegenetz verbunden mit
der überregionalen Radroute „Nahe-Hunsrück-Mosel“ von Bingen nach Trier. Das
Wandern wird ebenfalls groß geschrieben: Mit 1500 Kilometern verfügen die Orte
des Hunsrücks über gut ausgebaute Wegenetze und eine flächendeckend
traditionell bodenständige Gastronomie. Eine ganz besondere Wanderstrecke ist
der Ausonius-Wanderweg, der von Bingen bis nach Trier führt. Andere
Hunsrück-Besonderheiten sind die größte private Flugzeugschau Europas in
Hermeskeil sowie das Dampflok-Museum, wo Technik-Interessierte auf ihre Kosten
kommen.
Zwischen Römern und Reben im Moselland
Die Mosel ist mit ihren Nebenflüssen, ihrem Wein, der einzigartigen
Flusslandschaft, den pittoresken Dörfern und kleinen Städten sicherlich die
wichtigste touristische Teilregion des IHK-Bezirks. Die Ferienregion bleibt auch in
der abgelaufenen Tourismussaison auf Erfolgskurs und liegt weiterhin an der
Spitze von Rheinland-Pfalz. Laut Angabe der Mosellandtouristik kletterten die
Gästezahlen um 6,7 Prozent über die 1,7 Millionen Marke, die
Übernachtungszahlen überschritten die 5,8-Millionen-Grenze und wiesen ein
deutliches Plus von 8,8 Prozent auf.
Die 545 Kilometer lange Mosel erweist sich durch die geschützte Tallage zwar als
eine der mildesten Klimazonen Deutschlands, doch für die günstige Entwicklung
der Gäste- und Übernachtungszahlen sind vor allem die vielfältigen touristischen
Angebote von Wassersportmöglichkeiten über Radfahren und Wandern bis hin zu
weinthematischen Veranstaltungen oder kulturtouristischen Highlights im Rahmen
der Moselfestwochen verantwortlich. Die Reisenden werden permanent mit der
2000-jährigen Geschichte konfrontiert. Viele Objekte zeugen von römischer
Vergangenheit, zum Beispiel Ruinen römischer Villen in Nennig, Longuich und
Mehring, Römerkelter in Piesport, Maring-Noviand und Erden sowie das berühmte
Weinschiff in Neumagen-Dhron.
Der kurze Blick in die Teilregionen Eifel, Hunsrück und Mosel zeigt, dass jedes
Gebiet sein eigenes Leitbild bereits erarbeitet und besetzt hat. So wirbt die Eifel
mit dem Geotourismus, der Hunsrück stellt die Themen Natur, Waldlandschaft,
Lebensqualität und Heimat heraus, und bei der Mosel werden die Themen Wein
und römisches Erbe als Profilierungsspitzen in Szene gesetzt. Dabei besitzt die
Region mit ihrem historischen Oberzentrum ein weiteres Pfund, mit dem sie
touristisch wuchern kann.
Städtetourismus boomt: Trier, die römischste Stadt Deutschlands
Die Stadt Trier besitzt einen Platz in den „Historic Highlights of Germany“. In einer
Besucherbefragung der Universität Trier im Juni 2000 wurde festgestellt, dass die
Kultur und die Denkmäler aus der Römerzeit die wichtigsten Anlässe für einen
Aufenthalt in Trier sind. Im Jahr 2000 wurden in der kreisfreien Stadt 329885
Gäste und 614312 Übernachtungen registriert. Das ist im Vergleich zu 1999 eine
Steigerung von 7,9 Prozent bei den Übernachtungen. Die Gäste bleiben
durchschnittlich zwei Tage in Trier. Von den 90843 ausländischen Gästen kamen
die meisten aus den Niederlanden mit 52015 Übernachtungen (plus 8,5 Prozent
gegenüber dem Vorjahr). Die positive Entwicklung lässt sich vor allem auf
gemeinsame Marketing-Aktivitäten der touristischen Leistungsträger
zurückführen. „Mit gebündelten Auftritten auf Fach- und Publikumsmessen
erreichen wir unsere künftigen Kunden am effektivsten“, analysiert
Tourismusdirektor Hans-Albert Becker. Unbezahlbar für das Image der Stadt seien
zudem Kulturevents wie etwa die Antikenfestspiele oder das Wein- und
Gourmetfestival.
Wie wichtig der Tourismus als Wirtschaftsfaktor für Trier ist, zeigen folgende
Zahlen: Drei bis 3,5 Millionen Tagesgäste geben jährlich zwischen 180 und 210
Millionen Mark in der Stadt Trier aus. Mit den Ausgaben der über 600000
Übernachtungsgäste in Höhe von rund 100 Millionen Mark summieren sich die
Ausgaben der Touristen auf 280 bis 310 Millionen Mark pro Jahr und sichern damit
in Trier über 2 500 Arbeitsplätze. Besonders die Nähe zu Luxemburg ist für die
Gestaltung des touristischen Angebots von besonderem Interesse, so dass Trier
auch an zahlreichen grenzüberschreitenden Aktivitäten beteiligt ist. Denn nicht
nur die Attraktivität der Stadt Trier alleine, sondern gerade die Nähe zu
Luxemburg scheint für die meisten Touristen eine wichtige Motivation zu sein,
nach Trier zu reisen.
Aufwärtstrend im Tourismus in Trier-Saarburg
Von einer gut besuchten Stadt profitiert auch das Umland. So strahlen einige
Buchungen von Reiseveranstaltern oder Privatreisenden in den Kreis
Trier-Saarburg aus mit der Folge, dass auch hier im letzten Jahr der positive
Tourismustrend anhalten konnte. Die Zahl der Übernachtungen ist im Vergleich zu
1999 um 13,9 Prozent auf 1288487 gestiegen. Bei den ausländischen Gästen
dominieren auch in Trier Niederländer und Belgier. Die Verbandsgemeinde
Schweich fällt mit ihren 554228 Übernachtungen besonders ins Gewicht. Hier ist
es die Gemeinde Leiwen, die die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2000 um acht
Prozent auf rund 349000 steigern konnte. Diese Entwicklung ist auf die
Aktivitäten der beiden Ferienparks, Landal GreenParks Sonnenberg und
Erlebnisland Eurostrand, zurückzuführen. Auch in den Verbandsgemeinden Kell und
Saarburg sind es die beiden Landal Green-Ferienparks, die die statistische
Entwicklung stark beeinflussen. Immer wieder versuchen die Betreiber, durch
neue zusätzliche Anreize die Auslastung zu erhöhen und eine stärkere
Gästebindung zu erreichen. So haben beispielsweise der Verkehrsverein
Saarburger Land und der dortige Ferienpark eine Gästekarte erstellt, mit der die
Touristen Ermäßigungen in verschiedenen kulturellen und touristischen
Einrichtungen erhalten.
Bernkastel-Wittlich ist beliebter denn je
Bedeutendster Landkreis der Region ist aus touristischer Sicht der Kreis
Bernkastel-Wittlich. Mit seinen sieben Verbandsgemeinden belegt er mit 2876276
Übernachtungen die Spitzenposition in Rheinland-Pfalz. Insgesamt gesehen
konnte die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um über acht
Prozent gesteigert werden. Bei der Zahl der Gästeankünfte gab es mit 12,2
Prozent sogar eine zweistellige Zuwachsrate. Auch bei den ausländischen Gästen,
allen voran den Urlaubern aus den Niederlanden und Belgien, sind Weinorte an der
Mosel noch beliebter geworden. Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues nimmt mit
1227801 Übernachtungen innerhalb des Kreises die wichtigste Position ein.
Stärkste Zugpferde im Gebiet der Verbandsgemeinde sind die Gemeinden
Brauneberg und Zeltingen-Rachtig, die ihre Übernachtungszahlen um gut 13
Prozent beziehungsweise 8,6 Prozent steigern konnten. Aber auch die Stadt
Bernkastel-Kues schnitt mit einer effektiven Übernachtungszahl von 735081
hervorragend ab und liegt damit im Landesvergleich der Kommunen hinter der
Stadt Mainz auf Platz zwei.
Einen ebenfalls hohen Anteil an der Zahl der Übernachtungen im Kreis hat die
Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf. Der Ferienort Kröv meldet, dass er im Jahr
2000 mit 429 818 Übernachtungen aus touristischer Sicht alle Erwartungen
übertroffen hat. Das bisher beste Ergebnis von 407000 Übernachtungen stammte
aus dem Jahr 1994.
Bitburg-Prüm und Daun - gute Zusammenarbeit trägt Früchte
Die touristische Statistik der beiden Landkreise Bitburg-Prüm und Daun zeigt, dass
das gemeinsame Engagement der Akteure in der Eifel-Tourismus GmbH bei den
Gästen auf eine positive Resonanz stößt. Im Landkreis Bitburg-Prüm hat sich die
Zahl der Gäste gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent (300608 Gäste) erhöht.
Pauschalarrangements für Aktivurlauber, wie beispielsweise unter dem Motto
„Natur erleben - Natur erfahren - Natur erlernen“ oder das Projekt „Wandern ohne
Gepäck“, erfreuen sich großer Beliebtheit. Bedeutendste Verbandsgemeinde im
Kreis ist Irrel, die von den 1042506 Übernachtungen rund ein Viertel für sich
verbuchen kann.
Im Jahr 2000 wurden für den Landkreis Daun 389209 Gäste und 1699195
Übernachtungen verzeichnet, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von
6,3 Prozent (bei den Gästezahlen) beziehungsweise 4,1 Prozent (bei den
Übernachtungen) bedeutet. Die Gäste blieben durchschnittlich 4,5 Tage. In
diesem Landkreis ist der Anteil der ausländischen Gäste besonders hoch. Allein
Niederländer und Belgier zeichnen für 496488 beziehungsweise 88180
Übernachtungen verantwortlich. Die Verbandsgemeinde Kelberg steht mit 562691
Übernachtungen auf Rang eins der Statistik. Diese hohe Übernachtungszahl wird
vom Ferienpark Gran Dorado in Gunderath mit ausgelöst. Dieser „ Park
Heilbachsee“ verfügt über 460 Ferienhäuser auf einem Areal von 26 Hektar.
Ähnlich wie im benachbarten Kreis werden seitens der Touristiker auch hier unter
dem Motto „Die Eifel ein Wanderland“ mit ausgesuchten Wanderhotels und
-pensionen Programme entwickelt. Teilweise ließ sich dadurch die Verweildauer
der Gäste etwas erhöhen.
Insgesamt wird deutlich, dass sich der Tourismus in der Region Trier in einem
Aufwärtstrend befindet. Dabei gilt es für die Zukunft, die Netzwerke der Akteure
noch intensiver zu schnüren. Der Gast besucht heute nicht mehr nur einen Ort
oder einen Landkreis, sondern eine gesamte Region. Eingebettet in der Großregion
Saar-Lor-Lux und in der Nähe von Luxemburg und Ostbelgien gelegen, spielen
grenzüberschreitende Initiativen wie das „Europäische Tal der Mosel“ oder die
Datenbank „GütiK“ eine wichtige Rolle. Auch der „ Kommunikationspol Luxemburg,
Metz, Saarbrücken, Trier“, kurz Quattropole, ist ein interkommunales,
grenzüberschreitendes Städtenetz zur Stärkung der Region. Nur durch weitere
vergleichbare, überregionale Projekte und zugleich innovative, kreative
Zusammenarbeit kann sich auf Dauer ein Qualitätstourismus entwickeln.
Hilde Beckers/Albrecht Ehses