Welches Fachwissen ist bei den Unternehmen gerade besonders gefragt?
„Ganz klar alles rund um die Digitalisierung. Was vorher ohnehin schon wichtig war, hat die Krise noch einmal unglaublich gepusht. Nicht nur Technologien wandeln sich, sondern auch Arbeitsprozesse und das ganze Arbeitsleben. Leider sind manche Betriebe so sehr mit der aktuellen Krise beschäftigt, dass sie jetzt nicht in das nötige Wissen investieren, um mit dem Digitalisierungsschub mithalten können.“
Um welche Kompetenzen geht es genau?
„Die Bandbreite ist sehr groß – angefangen bei Grundkompetenzen wie der digitalen Kommunikation und Büro-Software bis hin zu Expertenwissen, wie es in den Zertifikatslehrgängen zum KI-Manager, Data-Analyst oder dem Digitalen Innovations- und Produktmanager vermittelt wird. Klar ist, ganz ohne digitale Kompetenzen geht es künftig nicht mehr. Die Automatisierung in vielen Bereichen führt dazu, dass einfachere Arbeiten verschwinden und die Mitarbeiter höhere Qualifikationen benötigen.“
Die meisten Angebote des IHK-Bildungszentrums sind auf Online-Formate umgestellt worden. Wie reagieren die Teilnehmer darauf?
„Die Nachfrage ist hier sehr gestiegen. Zum einen, weil sich mit Online-Angeboten derzeit besser planen lässt. Zum anderen, weil wir damit auch neue Zielgruppen erreichen, die an Präsenzveranstaltungen nur schwer teilnehmen konnten – Schichtarbeiter und Alleinerziehende zum Beispiel. Und gerade in unserer ländlich strukturierten Region muss sich so niemand mehr über lange Fahrtzeiten Gedanken machen. Grundsätzlich sehen wir, dass die Menschen Bildung jetzt umso mehr als wichtiges, bleibendes Gut erkennen, auf das sie bauen können – und mit dem sie in einer sich verändernden Welt punkten.“